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Zugeschaut & Mitgebaut: LRP Vector8

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    aaron
    Administrator



    Anmeldedatum: 15.01.2003
    Beiträge: 15344

    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 12:29    Titel: Zugeschaut & Mitgebaut: LRP Vector8
    Nicht völlig ohne Hintergedanken habe ich einen ähnlichen Titel gewählt, wie für einen Thread, der schon vor 2 Jahren für Kontroversen sorgte ...
    ... denn auch LRP ist ins Fettnäpfchen getreten, und hat denselben Fehler gemacht, wie Kontronik damals.

    Sehen wir uns zunächst einmal einen zerlegten Vector8 an:



    Der Motor wird von drei M2,5 Dehnschrauben (rechts unten im Bild: 1,5mm Inbus) zusammen gehalten. Löst man diese, so kann man das vordere Lagerschild, das beim Vector8 auch noch einen Gutteil des Mantels ausmacht, nach vorne Richtung Motorwelle abziehen und bekommt die Innereien zu sehen: Ein recht winziger 13mm Rotor mit einer 5mm Welle (6mm für die Lagerung) und ein Spulenkörper samt Anschlussterminals und mit Statorblechen verkleidet.

    Das Problem ist nun, dass der Spulenkörper mal wieder plump ins Gehäuse eingesetzt wird. Dies geschieht freilich mit gewissem Spiel und außerdem haben die fein segmentierten Statorbleche natürlich nur eine sehr begrenzte Oberfläche, um die um Spulenkörper produzierte Wärme nach außen ans Gehäuse abzuführen. Das Ergebnis dieser Fehlkonstruktion könnte sich in einem Forum wie dem unsrigem etwa so lesen:

    "Hilfe, mein Vector8 ist abgeraucht, obwohl er nie über 50°C bekommen hat!"

    Denn was geschieht bei so einem Motorendesign im Betrieb? Ganz einfach: Ein erstklassiger Wärmestau! Der Spulenkörper erwärmt sich kräftig, doch der Übergang Statorblech-Gehäuse stellt eine Wärmebarriere dar. Das Gehäuse bleibt also deutlich (in der Praxis: 15-20°C!) kühler als das Innere des Motors und kann natürlich auch nicht so viel Wärme abführen, auch wenn es noch so schöne Kühlrippen oder draufgepackte Lüfter hat. Im Endeffekt kann es, wenn der Motor hart gefahren wird, durchaus passieren, dass er abbrennt, obwohl die Gehäusetemperaturen in Sicherheit wiegen wollen. Damit das nicht passiert, machen wir also wieder folgendes:




    Gehäuse und Statorbleche werden sorgfältig mit Bremsenreiniger entfettet und gut getrocknet. Danach streicht man die Statorbleche gleichmäßig und nicht zu dick mit guter Wärmeleitpaste ein, und schiebt beide Hälften wieder zusammen.
    (Falls der Rotor ausgebaut wurde, kann man ihn am besten mit einer Papierrolle einsetzen, die den Luftspalt zu den Wicklungen überbrückt. Das Lagerspiel ist nämlich teuflich gering, sodass der Rotor freihand kaum noch einzubauen ist!)




    Zum Schluss haben wir also einen Motor, dessen Gehäuse sich zwar im Betrieb viel schneller erwärmt und höhere Temperaturen erreicht, dafür kann unser so "getunter" Vector8 auch wesentlich näher am Limit betrieben werden und profitiert deutlich besser von seinem gerippten Gehäuse und allfälligen Kühlmaßnahmen.
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    Zelter Frost
    Globaler Moderator



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    Beiträge: 4064
    Wohnort: Wiener Neustadt

    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 12:39    Titel:
    Interessant, haben die "kleinen" 540er LRP & Nosram Motore ebenfalls dieses Leiden? Das würde erklären warum in der Halle permanent diese Motorentypen abgeraucht sind.
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    Ryan Dunn
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    † 2011-06-20

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    LokiRoki
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    Anmeldedatum: 05.04.2010
    Beiträge: 322

    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 13:56    Titel:
    Hehe, wollte es dir gerade nach tun und nun bekomm ich den Rotor nicht mehr in Position. Der steht immer Magnetisiert schräg drin und geht nicht mehr ins Lager Shocked
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    Blueracer
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    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 14:02    Titel: Re: Zugeschaut & Mitgebaut: LRP Vector8
    aaron hat Folgendes geschrieben:

    (Falls der Rotor ausgebaut wurde, kann man ihn am besten mit einer Papierrolle einsetzen, die den Luftspalt zu den Wicklungen überbrückt. Das Lagerspiel ist nämlich teuflich gering, sodass der Rotor freihand kaum noch einzubauen ist!)



    schon probiert??
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    LokiRoki
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    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 14:05    Titel:
    Ja, nur schießt mir das Ding sofort rein Rolling Eyes
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    Blueracer
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    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 14:09    Titel:
    Aber dann sollte es doch wenn du den Luftspalt ausgefüllt hast ins Lager "schießen". Oder "schießt" es ohne das Papier rein? Wenn ja könntest du versuchen das Papier in den Mantel zu legen.
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    LokiRoki
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    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 14:14    Titel:
    der schießt ohne das Papier rein, eben hatte ich das ding wohl schon im Lager, hab dann aber das Papier net mehr ohne Rotor raus bekommen Embarassed
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    aaron
    Administrator



    Anmeldedatum: 15.01.2003
    Beiträge: 15344

    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 14:59    Titel:
    LokiRoki,
    Du musst den Rotor straff ins Papier einwickeln (und beim Einsetzen natürlich auch gut am Papier festhalten)
    Das Papier sollte über den eigentlichen Rotor hinweg (über die Welle vorne) gehen, damit du nachher was zum Halten hast! Dann kannst du nämlich das Papier auch wieder rausziehen, ohne den Rotor rausnehmen zu müssen.

    (Aber du hättest den Rotor für diese Prozedur gar nicht rausnehmen müssen)

    Zelter,
    Ich glaube ja. Ich kenne die "kleinen" Motoren nicht, aber das, was du beschreibst ist natürlich die Ernte einer solchen Konstruktion.
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    LokiRoki
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    Anmeldedatum: 05.04.2010
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    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 15:03    Titel:
    Ich habe den auch nicht mit absicht raus genommen, sondern er ist beim entfernen des Gehäuses mit aus dem Lager gerutscht.

    Wie du es beschreibst versuche ich es die ganze Zeit schon Rolling Eyes
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    aaron
    Administrator



    Anmeldedatum: 15.01.2003
    Beiträge: 15344

    BeitragVerfasst am: 07.04.2010, 15:09    Titel:
    Hm, ich hatte auch eine gute Weile mit dem Rotor zu kämpfen, doch mit dem Papier ging es eigentlich gut!

    Was ich dir noch an Tipps gegen kann:

    - Ich habe 80g/m² Druckerpapier genommen, ca. 2-3x um den Rotor gewickelt.
    - Ich habe das Papier leicht schräg gewickelt, sodass zuerst der blanke Rotor, dann die erste Lage und dann die zweite Lage in den Spulekörper eintaucht. Der Rotor sitzt dann nicht fest und spielfrei, aber genau genug, dass er ins Lager trifft.
    - Beim Einsetzen habe ich den Rotor (samt Papier) leicht in die Wickelrichtung gedreht, sodass sich das Papier nicht an den Wicklungen fängt und dann dort stecken bleibt.

    Wenns partout nicht geht: Schau dir einmal die Welle hinten an, die hat zuerst 5mm und verdickt sich dann mit einer Kante auf 6mm. Du könntest versuchen, diese Kante ein wenig flacher zu feilen, damit der Rotor auch ohne Papier besser in die Lageröffnung rutscht.
    (z.B. Rotor in Ständerbohrmaschine einspannen und mit einer Feile rangehen - den Magenten solltest du dann aber wegen der Späte gut abtapen!)
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