Bürstenmotor: Pflege und Wartung
im Detail
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Bürste Adieu? |
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Unsere lang gedienten Bürstenmotoren
werden in den oberen Preislagen und im harten Wettbewerb zunehmend
von Brushless-Systemen verdrängt und blasen mittlerweile an fast
allen Fronten zum Rückzug.
Doch solange die gediegeneren Preisregionen noch nicht von der
„bürstenlosen Revolution“ erfasst wurden, werden sich Bürstenmotoren
vor allem am Einsteiger- und Hobbyfahrer-Sektor weiterhin großer
Beliebtheit erfreuen.
Doch ganz im Gegensatz zu den bürstenlosen Systemen brauchen
konventionelle Elektromotoren leider stetige, teils intensive
Wartung, um in Höchstform zu bleiben.
Der Verschleiß und das damit einher gehende Pflegebedürfnis steigen
natürlich mit zunehmender Leistung. Aber auch preiswertere Motoren
derselben Leistungsklasse benötigen durch größere
Fertigungstoleranzen mehr Zuwendung als die teureren Modelle.
Dieser Artikel soll daher das Wissen vermitteln, um müde Motoren
verschiedenster Klassen auf einfache Weise wieder fit zu machen.Alle
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Elektromotor-Basics |
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Technisch gesehen handelt es sich
bei unseren Motoren um eine „Permanenterregte Gleichstrommaschine“:
Der Bürstenmotor begnügt sich - im Gegensatz zum bürstenlosen
Verwandten - mit Gleichstrom direkt aus dem Antriebsakku.
Dieser baut im Ankerblech über die Wicklungen ein Magnetfeld auf,
welches dem Feld der Gehäusemagneten gegenübersteht. Anziehung und
Abstoßung zwischen den Gehäusemagneten und den Elektromagneten des
Ankers setzt diesen in Bewegung, allerdings nur solange, bis sich
zwei gegengleich gepolte Magnetpaare gegenüberstehen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Strom in den Ankerwicklungen
umgepolt werden, damit sich der Anker weiter drehen kann. Beim
bürstenlosen Motor geschieht diese Umpolung auf elektrischem Wege im
Controller, weshalb diese mehr oder minder aufwändig gebaut sind.
Der Bürstenmotor dagegen stellt keine Anforderungen an den Regler:
Er nimmt die Umpolung des Ankerstromes selbst in die Hand - mittels
Bürsten als Stromzuleitung und dem Kollektor als mechanischen
Schalter. Die Genügsamkeit wird gleichsam mit einem hohen Verschleiß
am Motor selbst erkauft: Reibung, Hitze, Funkenbildung und der
resultierende Einbrand und die Abrasion von Kollektor und Bürsten
verschlechtern die Leistung des Bürstenmotors kontinuierlich.
Motorenverschleiß macht sich auf vielerlei Arten bemerkbar:
langsamere Rundenzeiten, weniger Durchzug beim Beschleunigen und
übermäßige Hitzeentwicklung sind gute Anzeichen dafür, dass der
Motor dringend ein Service nötig hat, vorausgesetzt er wird nicht
mit einer unpassenden Untersetzung belastet.
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Maßgeschneidertes
Motorenservice |
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Nicht alle Motoren lassen sich
gleich gut servicieren. Vollständig zerlegbare Modifieds ermöglichen
umfassende Wartungsarbeiten, während sich fest verschlossene,
zumeist günstigere Motoren nur sehr eingeschränkt pflegen lassen.
Baukastenmotoren wie der Mabuchi 540 und andere „Silberbüchsen“
bieten abgesehen von einer gelegentlichen Reinigung überhaupt keine
Wartungsmöglichkeiten, zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand.
Andererseits haben sie diese tiefer greifenden Maßnahmen auch gar
nicht nötig.
Apropos Reinigung: Damit sollten alle Arbeiten am Motor beginnen.
Gehäuse und Motorkopf werden mit Motorspray oder Bremsenreiniger
kurz abgespült und so vom Kohlenstaub und anderen Verschmutzungen
befreit. Das ermöglicht einen besseren Blick aufs Wesentliche.
Im nächsten Schritt werden die Kohlen aus ihren Führungen geholt,
indem die Andruckfedern ausgehängt werden.
Motorkohlen, insbesondere solche auf Kupferbasis, verraten viel
darüber, wie der Motor betrieben wurde: Weist die Kohle zur Spitze
hin eine bläulich bis silbrige Verfärbung auf, so ist der Motor
wegen einer zu lang gewählten Untersetzung heißgelaufen, da er nicht
ausdrehen konnte. In diesem Fall sollten auch gleich die
Andruckfedern ausgetauscht werden, da der Federstahl bei hohen
Temperaturen an Spannkraft verliert. Weich gewordene Kohlefedern
reduzieren das Drehmoment des Motors und lassen die Kohlen im
Extremfall springen, was den Verschleiß nur noch rascher
vorantreibt.
Ein weiterer guter Indikator für den Zustand eines Motors ist die
Form des konkaven Schliffes, mit dem die Kohle am Kollektor anliegt.
Ist dieser nicht symmetrisch, sondern befindet sich die Wölbung ein
wenig außermittig auf der Stirnseite, so sind die Kohlenschächte
nicht parallel zueinander und mittig zum Kollektor ausgerichtet.
Dieser Umstand kostet mitunter recht viel Leistung, verschlechtert
den Wirkungsgrad und beeinflusst das Timing des Motors.
Von schlecht ausgerichteten Kohlenführungen sind hauptsächlich
Motorköpfe aus Kunststoff mit Blechbeschlag betroffen. Manchmal wird
dieser Blechbeschlag schon beim Montieren nicht genau angesetzt oder
er verzieht sich bei Unfällen ein wenig.
Präzise ausrichten lassen sich die Kohlenschächte nur bei
vollständig zerlegbaren Modifieds, wofür von einigen Herstellern das
passende Spezialwerkzeug angeboten wird.
Sind die Kohlen ausgehängt, kann mit der eigentlichen Demontage des
Motors begonnen werden - sofern dessen Motorkopf mit Schrauben und
nicht mit Laschen am Gehäuse befestigt ist. Bevor der Motorkopf
abgeschraubt wird, sollte man sich allerdings das Timing notieren,
wenn dieses einstellbar ist.
Der Motorkopf lässt sich in der Regel leicht abziehen, doch je
nachdem, wie viel Kohlenstaub sich zwischen Motorwelle und dem Lager
hineingearbeitet hat, wird der Anker gleich mit ans Tageslicht
befördert. In jedem Fall ist ein wenig Vorsicht geboten, denn die
Motorwelle ist mit einigen kleinen Beilagscheiben ausdistanziert,
die sich beim Zerlegen nur allzu gerne selbstständig machen.
Der Anker ist das Kernstück eines jeden Elektromotors und mit dem
Kollektor gleichzeitig das Verschleißobjekt schlechthin.
Blau angelaufene Kupferwicklungen entlang der Ankerstege deuten wie
bei den Kohlen auf eine starke Überhitzung des Motors hin. Entweder
ist die Untersetzung des RC-Cars zu kurz gewählt, oder der
Antriebsstrang baut unnötig viel Reibung auf.
Ein kundiger Blick auf den Kollektor sollte verraten, ob dieser
abgedreht werden muss:
Generell hinterlassen Kupferkohlen recht viel Einbrand. Sollte der
Kollektor daher anstelle seines glänzenden, kupferfarbenen Teints
matte, dunkelbraune Streifen aufweisen, wäre es höchste Zeit fürs
„Abdrehen“ des Kollektors. Leichte Spuren der Kohlen lassen sich
einfach „ausradieren“ (mehr dazu im Sonderkasten „Kollektor
reinigen“).
Das Pflegebedürfnis eines Kollektors zu erkennen, der ausschließlich
mit Silberkohlen Kontakt hatte, ist da schon etwas schwieriger, denn
die stahlgrauen Kohlen verzundern den Kollektor weitaus weniger und
hinterlassen dementsprechend kaum Spuren. Lediglich ein silbriger
Film bildet sich mit der Zeit, welcher im fortgeschrittenem Stadium
mit schwarz-grauen Spuren durchzogen wird, was den Kollektor meist
in einem besseren Zustand erscheinen lässt, als er es tatsächlich
ist.
In der Praxis wird man jedenfalls den Kollektor abdrehen, lange
bevor sich die beschriebenen Verschleißspuren richtig breit machen,
damit weniger Kupfer abgenommen werden muss. Je nach Motortyp,
Motorleistung und Einsatzbedingungen sind die Drehbank-Termine dabei
zwischen wenigen und einigen Dutzend Akkuladungen anzusiedeln.
Konkrete Angaben über die Standzeit zu machen, ist aufgrund der
Motorenvielfalt und den zahlreichen Faktoren an dieser Stelle leider
nicht möglich, weshalb vor allem Einsteiger auf die beschriebenen
Verschleißerscheinungen achten sollten.
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Vor allem
beim Fahren im Nassen schmelzen die Kohlen förmlich dahin.
Kurze Kohlen sollten rasch getauscht werden, da sie leicht
in der Führung verklemmen und sogar den Kollektor
beschädigen können. |
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Kollektorcheck: So weit wie der Kollektor ganz links
sollte man es nicht kommen lassen. Der Beschlag setzt die
Leitfähigkeit stark herab, mindert die Motorleistung und
erhöht die Hitzeentwicklung.
Der Kollektor mittig im Bild zeigt starke Laufspuren und
sollte ebenfalls abgedreht werden, damit er wieder so
aussieht wie der Kollektor am rechten Bildrand. |
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Überhitzt: Dunkel angelaufene Wicklungen sind ein gutes
Anzeichen dafür, dass der Motor permanent überfordert wird
und mit einem kleineren Motorritzel besser zurecht käme. |
Wann immer eingehender mit Bremsenreiniger oder Motorspray
gearbeitet wurde, sollten die Lager des Motors vorm Zusammenbauen
leicht nachgeölt werden.
Die Motorkugellager sind sehr großzügig dimensioniert und erreichen
eine ziemlich hohe Lebensdauer. Das Augenmerk sollte hier jedoch auf
dem Kugellager im Motorkopf liegen, da es durch den Kohlenstaub
rascher verschmutzt als das gegenüber liegende Lager. Im Bedarfsfall
lassen sich beide Lager mit der konusförmigen Spitze eines
Kreuzschlitz-Schraubendrehers recht einfach heraus klopfen und auf
dieselbe Weise auch wieder einsetzen.
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Drei Motortypen gilt es
zu unterscheiden: Wartungsarme, nicht zerlegbare
Baukastenmotoren wie der Klassiker, der Mabuchi 540 … |
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… leistungsstärkere
Modified Motoren die zwar günstig sind, aber durch ihr mit
Laschen verschlossenes Gehäuse keiner intensiven Wartung
zugänglich sind und … |
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… der komplett
demontierbare Modified Motor, erkennbar an den Schrauben
zwischen den Kabel und Kondensatoranschlüssen. |
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Kohleführungen
ausrichten |
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Nicht parallel zueinander und zum
Mittelpunkt der Motorwelle ausgerichtete Kohlenführungen kosten
Leistung. Mit Spezialwerkzeug wie hier von Much-More lassen sich die
Führungen der Kohlen korrekt einstellen.
Dazu werden Federn und Kohlen entfernt, der Motor zerlegt, der Anker
ausgebaut und anschließend der Motorkopf wieder am Gehäuse
festgeschraubt. Nun muss der Blechbeschlag des Motorkopfes über die
zwei Schrauben gelockert werden. Erst dann können die Führungen der
Motorkohlen mit dem Stab zueinander ausgerichtet werden. Steckt man
den Stift durch die Motorlager, so werden die Kohlenführungen auch
noch auf das Zentrum des Kollektors hin ausgerichtet. In dieser
Position wird der Blechbeschlag abschließend festgeschraubt -
Fertig |
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Kollektor abdrehen |
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Vorrausetzung zum Kollektor-Abdrehen
ist natürlich eine entsprechende Drehbank oder zumindest Zugang zur
selbigen. Der Markt bietet grundsätzlich zwei verschiedene
Ausführungen: Neben einer Drehbank für Modifieds gibt es seltener
auch Drehbänke für nicht zerlegbare Stockmotoren.
Hier soll nur auf das Arbeiten mit einer Modified-Drehbank
eingegangen werden, nachdem mittlerweile selbst leistungsfähigere
27Turn Motoren inzwischen immer öfter zerlegbar sind.
Der Anker muss zunächst zwischen den Führungen fixiert werden. Das
geschieht radial über den Gummiring, mit dem der Anker gleichzeitig
angetrieben wird, in axialer Richtung können zum Ausdistanzieren
dünne Kunststoffscheiben verwendet werden, wie sie etwa den
Stoßdämpfern als Federwegsbegrenzung vieler zölliger Baukästen
beiliegen. Weiters ist es empfehlenswert, die Lagerung in axialer
Richtung mit einem dünnen O-Ring auf der Motorwelle etwas elastisch
vorzuspannen, um Vibrationen beim Abdrehen zu vermeiden.
Ein Tropfen Öl an den Lagerstellen beugt Verschleiß vor und hilft
ebenfalls, Vibrationen zu reduzieren.
Als nächstes muss der Vorschub des Drehmeißels begrenzt werden - und
zwar so, dass dieser nicht zu weit am Kollektor entlang Richtung
Wicklungsanschlüsse fahren kann.
Beim Abdrehen selbst ist es wichtig, immer nur ganz dünne Schichten
vom Kollektor abzutragen. Entweder man färbt dazu den Kollektor mit
einem Filzstift oder man orientiert sich am schabenden Geräusch, um
zu erkennen, wann der Drehmeißel auf die Kupferschichte stößt. Nun
wird der Drehmeißel langsam von rechts nach links und wieder zurück
bewegt, bevor die nächste Schichte abgetragen wird. Das wird so
lange wiederholt, bis kein Einbrand und keine Flachstellen mehr am
Kollektor zu erkennen sind. Die Übergänge von einem Segment zum
nächsten verdienen dabei besonders Augenmerk, da der Kollektor am
diesen Stellen am stärksten verzundert.
Am Ende sollte der Kollektor eine regelmäßige Oberfläche haben und
durch Beugung wie eine CD schillern. In den Zwischenräumen der
Kollektorsegmente befinden sich in der Regel noch kleine Kupferspäne
vom Abdrehen. Diese können mit einem Bastlermesser herausgekratzt
werden, damit die Wicklungen nicht kurzgeschlossen werden.
Falls Schneideöl verwendet wurde, muss der Anker natürlich noch mit
Bremsenreiniger oder Motorspray entfettet werden.
Dem frisch abgedrehten Anker sollte man noch eine kurze Einlaufphase
ohne Last und mit verminderter Spannung gegönnt werden, bevor der
Motor wieder zur Höchstform auflaufen kann.
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Der
Anschlag sollte so eingestellt werden, dass Kollektor und
Drehmeißel nicht beschädigt werden können.
Wird der Kollektor mit schwarzem Stift gefärbt, hinterlässt
der Drehmeißel eine gut sichtbare Spur blanken Kupfers. Das
lohnt sich vor allem bei Rotoren, die mit Silberkohlen
betrieben wurden und gewährleistet, dass in einem Durchgang nie zu viel
Material abgetragen wird. |
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Kollektor reinigen |
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Kollektor-Reinigung in einer Minute:
Von einigen Herstellern werden dafür eigene Tools angeboten, die in
die Kohlenführung gesteckt und an der Motorwelle gedreht, den
Kollektor von leichtem Einbrand befreien können.
Ein gründliches Kollektor-Abdrehen kann diese Methode nicht
ersetzen, aber zumindest bei weniger leistungsstarken Motoren den
Drehbank-Termin hinauszögern und bei nicht zerlegbaren
Billigst-Modifieds deren sinnvolle Einsatzdauer verlängern.
Die Kohlen werden dazu ausgehängt und der Reinigungsstift sanft
gegen den Kollektor gedrückt. Mit einem Ritzel an der Motorwelle
fällt das zügige Durchdrehen auch nicht allzu schwer.
Daneben sollten auch immer die Kohlenführungen gesäubert werden, um
klemmende Kohlen zu vermeiden. Dazu können die Führungen mit einem
feuchten Wattestäbchen gesäubert, oder mit Bremsenreiniger
durchgespült werden. |
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Anker richtig
ausdistanzieren |
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Der Motor entwickelt das höchste
Drehmoment, wenn sich Ankermagnet und Gehäusemagnet ohne axialen
Versatz genau gegenüberstehen. Häufig kommt es jedoch vor, dass der
Anker unnötig viel Spiel im Gehäuse hat.
Die „Richtige“ Ankerposition kann folgendermaßen bestimmt werden:
Der Motor wird mit ausgehängten Bürsten kräftig angedreht. Sobald
der Anker zu Stillstand kommt, wird seine Position am vorderen Lager
mit einem Filzstift markiert. Zieht man nun die Motorwelle nach
vorne, so wird auf dem blanken Stahl zwischen Markierung und Lager
genau jene Distanz sichtbar, welche der Anker an Beilagscheiben am
vorderen Ende benötigt, um seine optimale Position zu erreichen.
Am hinteren Ende des Ankers sollten nur noch so viele
Distanzscheiben beigefügt werden, damit der Anker nur noch wenige
Zehntel Millimeter Spiel im Gehäuse hat.
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Der Motor
wird mit ausgehängten Kohlen kräftig angedreht und
anschließend die Position der Welle markiert.
Die Länge, auf der die Welle beim Herausziehen nach Vorne
blank ist, muss an Distanzscheiben unmittelbar hinter dem
vorderen Motorlager hinzugefügt werden
Kollektorseitig sollten gerade so viele Beilagscheiben
eingesetzt werden, sodass der Anker im Gehäuse noch
minimales Spiel in axialer Richtung besitzt. |
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Standzeit verlängern
- Motoren einlaufen & die richtige Untersetzung finden. |
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Über das „Einlaufen“ wird
hauptsächlich im Zusammenhang mit Verbrennungsmotoren gesprochen.
Aber auch Bürstenmotoren müssen eine Einlaufphase passieren bevor
sie aufs RC-Car losgelassen werden.
In der Einlaufphase soll sich der Schliff der Kohlen an die Rundung
des Kollektors anpassen, damit die Kontaktfläche größer wird,
Funkenflug und Verschleiß minimiert werden. Dazu wird der Motor im
Leerlauf für ein paar Minuten mit verringerter Spannung um die 4
Volt betrieben. Kühlung ist dabei wichtig, am besten mit einem
externen Lüfter. Manche Hersteller bieten für solche Zwecke
allerdings auch Motorträger und ein Gebläse, das direkt auf die
Motorwelle geschraubt wird, an.
Diese Einlaufprozedur sollte jedes Mal wiederholt werden, wenn der
Kollektor abgedreht oder die Kohlen gewechselt worden sind.
Neben einer gepflegten Einlauf-Session sind auch gute
Betriebsbedingungen für ein langes Motorleben ausschlaggebend: Ein
Motor, der zu gering untersetzt, also mit einem verhältnismäßig
großen Ritzel bestückt wird, zieht sehr viel Strom um das geforderte
Drehmoment aufzubringen. Die hohe Stromstärke belastet nicht nur den
Motor, sondern sorgt auch beim Akku und Regler für Fieberschübe. Der
Wirkungsgrad des Antriebssystems sinkt dabei drastisch ab.
Hohe Betriebstemperaturen,
zur Spitze hin verfärbte Motorkohlen und blau-grau angelaufene
Wicklungen sind wie bereits geschrieben ernstzunehmende Warnzeichen, dass der Motor zu sehr
gefordert wird, und mit einer größeren Untersetzung eine bessere
Leistung erzielen könnte.
Mehr dazu: Offroad-Basics,
Die richtige Untersetzung finden - und warum das wichtig ist.
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Fazit |
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Ein Motor, der gut in Schuss ist macht
einfach Freude. Just for Fun Fahrern verspricht er zuverlässige
Performance ohne Kohlenklemmer und anderen Aussetzern, auf der
Rennstrecke bringt er bessere Rundenzeiten - fahrerisches Können
vorausgesetzt.
Die vorgestellten Wartungsmöglichkeiten, die letzten Endes alle auf
die Drehbank führen, sollen auch zeigen, dass es kaum Sinn macht,
„heiße“ Motoren mit wenig Windungen zu betreiben, wenn die
entsprechende Ausrüstung zur Pflege nicht vorhanden ist.
Denn dann entwickelt sich der feurige 12-Winder aus dem letzten
Sonderangebot binnen Minuten zu einem zahmen Wärmeproduzenten ohne
Biss.
Aus der Sicht des Gelegenheitsfahrers mit beschränktem Zugang zur
Kollektordrehbank ist es daher besser, auf gute und langlebige
Motoren um die 17 Turns und darüber mit moderaten Ritzelgroßen zu
setzen, oder bei größerem Leistungsbedarf auf bürstenlose Motoren
umzusteigen.Text und Bilder von
Aaron Banovics
Dieser Artikel, erstmalig in der AMT, Jahrgang 2007 erschienen, wurde am 14.6.2009 von
offroad-CULT
veröffentlicht.
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