offroad-CULT: die CommunityTestberichte ueber Buggies, Monster Trucks und RC-EquipmentFachartikel zu interessanten Themen sowie EinsteigerhilfenQuicktips fuer den Offroader!zur Linkseite von offroad-CULT

HPI Savage "BL"

1:8 MT mit Brushless Antrieb

 (www.hpiracing.com)
 

ein Testbericht von "neopac"
 
Es war eine schwere Entscheidung. Immerhin würde ich mich von über 1000€ auf einen Schlag verabschieden und dass es mit der Erstanschaffung finanziell nicht getan ist, weiß jeder, der einmal die Welt des RC Modellbaus betreten hat. Doch kann ich nun guten Gewissens sagen dass es kein Fehler war mein RC Sortiment um einen brushless Savage zu erweitern. Ich wollte ein Maximum an Geschwindigkeit, Kraft, Geländegängigkeit und das in einem Modell…soviel einmal vorweg, ich habe es bekommen!
 

 
Baukasten und Anleitung:
 
Der BL-Savage kommt als ARTR (almost ready to run) Motor und Regler wurden dem Paket beigelegt, ebenso wie die zusätzlich georderten MIP Antriebs-CVDs und die Hotbodies Achs-CVDs. Die Motormontageplatte sowie die Akkuhalter und die Getriebemodifikation wurden bereits von Monsters-paradise durchgeführt, der momentan einzige Händler der eine brushless Adaption vom Savage anbietet. (und deshalb hier ausnahmsweise genannt wird)

Da auf meinen Wunsch hin die zusätzlichen Antriebselemente noch nicht eingebaut waren, konnte ich diese Gegebenheit nutzen um mein Modell gleich von Beginn an näher kennen zu lernen. I
ch würde sowieso jedem der ein RTR oder ARTR Modell kauft empfehlen, dieses gleich mal komplett zu zerlegen und wieder neu aufzubauen. Einerseits kennt man dann sein Modell von Grund auf, andererseits vertraue ich nicht so wirklich auf die Qualität des Zusammenbaus, da auch teure Trucks und Buggys heutzutage schon in Massenfertigung übers Band laufen.

Schnell merkt man dass erhöhte Stabilität und Haltbarkeit auch mit einem erhöhten Schraubaufwand Hand in Hand gehen. Man muss sich durch einen „Dschungel“ von Verstrebungen, Stützen und Verstärkungen durchschrauben, um an Antriebsteile wie z.B. das Diff zu kommen.
Das ist anfangs ein wenig mühsam, aber bei dem Gewicht und dieser Geschwindigkeit auch eindeutig notwendig…es passiert eben weniger, wenn bei einem Crash die Aufprallenergie von 25 „Verschraubungen“ aufgenommen wird als von 8 oder weniger. Denn bei all diesen Schrauben ist zu sagen, dass sie sinnvoll angeordnet sind und jederzeit gut zugänglich. Es gibt also kein „um die Ecke schrauben“ oder ähnliches wie ich es schon bei so manchem Modell gesehen habe.

Bei der Montage des Fahrtenreglers hat man durch die fehlenden Verbrennerkomponenten recht viel Spielraum. Jedoch sollte man immer bedenken, dass man da sehr teuere Elektronik in der Hand hält bzw. dann beim „bashen“ von einigen Metern runterspringen lässt…daher ist jedes Mittel der Dämpfung recht die nicht die Luftzufuhr zu den Kühlelementen unterbindet.
Hier verwende ich eine alte Mausmatte. Die hat eine sehr gute Dämpfung und gegenüber normalen Schaumstoff den Vorteil, dass Sie sich nicht mit Wasser vollsäuft.

Wenn es etwas am Savage Design zu meckern gibt, dann ist das die Konstruktion der E-Box: bei einem 6V Akku wird’s da schon recht eng, der normale 4,8V Akku passt ohne Probleme rein.
Beim 5 Zeller hat man jedoch die Möglichkeit, ihn in Form der 5 auf einem Würfel ( also die "Augen-Anordnung" ) zu löten, da ich jedoch meine e-Akkus schon gelötet hatte und mir der Aufwand beim Öffnen und schließen der Box zu groß war, habe ich den Akku schlicht und einfach hinaus verpflanzt.
Weiters könnte sich die komplette Dämpfergeometrie als problematisch herausstellen. Durch den sehr stumpfen Winkel die sie zur Vertikalachse des Fahrzeugs bilden, sind die langen Dämpferkolbenstange sehr starken Querbelastungen beim Springen ausgesetzt....da nutzen auch keine Tuningdämpfer, die auch keine besseren Kolbenstangen besitzen... die Originaldämpfer mit härteren Federn tun´s genauso. Es gibt im „After-Market“ Angebot jedoch schon Dämpferbrücken die die Verwendung von 1:8 Buggy Dämpfern ermöglicht, dies sollte dann endgültig zu einer „bombenfesten“ Variante führen.
 

Ein "must-have" für den Savage ist nun noch eine Modifikation des vorderen und hinteren Diffs... da es nur zwei Spiders (Satelitenräder) und minderwertiges Fett besitzt ist es schon mit dem Stock .21 Motor überfordert!
Ich habe mir zwei Diffsätze vom Kyosho MP 7.5 Kanai bestellt - mit den mittig gekerbten Pins kann man nun vier statt zwei Spiders einsetzen....nun noch mit gutem, sperrigem Diff-Öl füllen und man ist auf der sicheren Seite.
Auch hier bietet der Tuningmarkt mittlerweile schon Alu-Diffs mit bis zu 6 Spiders an.
 

Seitenansicht des Chassis: Der Motor wird von einer starken Alu Platte gehalten, darunter findet der Regler Platz-
Die Akkus werden zu beiden Seiten des Chassis in U-Trägern untergebracht und mit Kabelbindern oder besser Velcro-Band gesichert.

 

Motor und Regler

 

Motor – HP 220/40/A2 S P4 Car (BigMaxximum)

Plettenbergs Flagschiff wenn es um Monstertrucks geht:
Leistungsdaten wie etwa 1800Watt bei einem Drehmoment von bis zu 30Ncm und einem Wirkungsgrad von max. 91% sprechen eigentlich für sich. Durch die Eisenkerne sind die Plettenbergmotoren im Fahrverhalten ihren Bürstenkollegen wesentlich näher (im positiven Sinne) als die Luftspulenvertreter anderer Hersteller. Ein Drehzahlfester Rotor für bis zu 70.000 U/min sorgt für sorgenloses Herumspielen mit der Betriebsspannung, die pro Volt dem Motor etwa 2200U/min einhaucht…das ermöglicht bei passender Untersetzung & wenn man es wirklich wissen will. Geschwindigkeiten von bis zu 70-80 km/h.
Dabei sorgt ein aufgesetzter Turbinenlüfter dass dem Motor nie(!) wirklich heiß wird.

Die Kombination aus all dem macht ihn wohl zu dem momentan besten Motor den es für diesen Sektor gibt.

Die Fahrzeit liegt mit 16 Zellen GP3300 „Red“ Akkus zwischen 12min und 15min, also genügend Zeit um Unfug anzustellen.

Regler – Schulze 18.97KWF

Von Schulze speziell für E-Maxx und Konsorten entwickelt lässt der Schulze 18.97 KWF keine Wünsche offen. Durch die hohe Zellenzahl mit der der Savage betrieben wird, hat man von Anfang an auf ein BEC verzichtet. Er überzeugt mit perfekter Regelbarkeit und bleibt bei einer Strombelastbarkeit von 97 Ampere im Dauerbetrieb und 128 Ampere „Peak“ immer ganz cool, egal ob im Teillastbereich oder bei Spitzenlast. Die Einstellung ist durch ein Einigermaßen durchschaubares System auch recht schnell erfolgt

 

 
Chassis und Antriebsstrang
 

Alles in allem kommt der Savage auf satte 6kg. Also ein recht schweres Bröckchen. Da kann man sich recht schnell ausdenken was für Kräfte auf Chassis und Antriebsstrang wirken - daher - nur das Beste von Besten. Achs- und Rad-Kardans sehen eigentlich in der Baukastenversion schon sehr stabil aus. Da mir aber von mehreren Seiten empfohlen wurde beim BigMaxximum von Anfang an auf hochwertigere CVD´s von MIP und HotBodies  zu wechseln, habe ich dieser Aufforderung folge geleistet und kann bis dato über keine Probleme berichten - alles hält.

Die Chassis Konstruktion des Savage ist das TVP Prinzip (Twin Vertical Plate).

Wie der Name schon sagt handelt es sich hier um zwei vertikal angeordneten Platten die für erhöhte Steifigkeit sorgen und das Bruchrisiko bei einem Crash minimieren. Der Tuningmarkt bietet hier eine Vielzahl an TVP´s in den verschiedensten Werkstoffen an…von dickerem Alu, über Kohlenfaser bis hin zu Titan gibt’s alles was das Herz begehrt - stabil ist aber auch schon die Serienversion, und jedenfalls eine interessante Alternative zu den Bodenplatten herkömmlicher Natur.

 
Fahrverhalten
 

Der flinke Broken vermittelt eine völlig neue Welt des RC Modellbaus.

Die Kombination aus brushless-Pfeifen, Rollgeräusch der großen Reifen, Fahrverhalten des Schwergewichts und der brutalen Kraft des 1800 Watt Triebswerks und daraus resultierender Beschleunigung, stellen alles an Fahrgefühl in den Schatten was ich bis dato erfahren habe. Durch die riesigen Federwege, die die Dämpfer aufweisen, bekommt man bei schnellerer Kurvenfahrt, eine optische Rückmeldung über die Grenzbereiche des Chassis. Das kann am Anfang sehr hilfreich sein wenn man noch nicht wirklich weiß wie schnell man eine Kurve fahren kann.

Mit ein wenig Wissen um die Diffs und einigen Modifikationen an Lenkung, Bereifung und Aufhängung kann man ihm mit Sicherheit zu einer monströsen „Rennsemmel“ machen. Doch sollte man nicht das Terrain vergessen, für das er eigentlich geschaffen wurde, denn es gibt kein Gelände keine Steigung welche/s nicht mit etwas Übung zu bewältigen ist.

Der Savy stürmt mit roher Gewalt jedoch auf stabiler und kontrollierbarer Bahn nach vorne. Die 2-Gangschaltung wurde auf einen Gang beschränkt, der Freilauf eliminiert.
Die Übersetzung des „Ersten“ wäre unfahrbar jedoch heißt das nicht dass man mit ihm nicht "wheelen" kann, im Gegenteil, zu Beginn muss man sehr darauf achten, nicht zu unkontrolliert Gas zu geben, da so eine Vollgasorgie unweigerlich mit einer Dachlandung quittiert wird.

Man wird auch dringen härtere Federn benötigen...durch das hohe Gewicht sackt der Savy schon alleine Durch sein Eigengewicht etwa den halben Federweg ein...sieht aber auch beim Gasgeben sehr gut aus wenn es ihn durch die Beschleunigung in die Feder drückt.

Hier habe ich mit Hilfe der HPI purple Federn Abhilfe geschaffen.

 
Fazit
 

Es ist meinerseits schwer ein allgemeingültiges Fazit bzw. ein Ranking zu erstellen, da der Kostenfaktor in diesen Dimensionen schon eine gewisse Portion an Fanatismus abverlangt und dieser bekanntlich nicht so leicht zu kategorisieren ist.

Daher, ist der Preis erstmal unberücksichtigt, hat man wohl einen der kräftigsten und schnellsten Trucks, den man für Geld kaufen kann.

Sehr gute Materialien und eine meiner Meinung nach recht gute Ersatzteilversorgung machen den Betrieb problemlos und man kommt dem Ideal vom Fahren ohne viel Schrauben zu müssen recht nahe.

Wird der Preis eingerechnet schaut das ganze dann schon wieder anders aus. Ich schätze mal dass Erstanschaffung von Savage + Funke + Hochstromzellen + Ladegerät + eine Saison Betrieb…auf etwa 1500€ oder mehr kommen kann. Allerdings sollte man nicht vergessen dass ich hier von der „Deluxe“ Version spreche. Es geht auch bedeutend günstiger, wenn man auf etwas Leistung verzichten kann. So sollte man z.B. mit dem Plettenberg Maxximum (1000Watt) und dem Hacker Sport OPTO Regler um einige Hunderter weniger davonkommen da mit weniger Leistung auch keine teueren CVD´s und dergleichen benötigt werden.

Im Endeffekt ist es jedoch jedem selbst überlassen was ihm sein Hobby wert ist und was er dafür ausgeben will. Ich für meinen Teil bin mit meiner Investition mehr als zufrieden und bereue nichts. Ich würde dem Teil liebend gerne eine „10“ als Bewertung geben nur hält mich der Preis davon ab.

 

 

Ranking

9,5
C
  • Kraft ohne Ende
  • Wahnsinns Topspeed
  • Extreme Geländegängigkeit
  • sehr gut geeignet zum Springen
  • gute Materialqualität
  • Fahrgefühl
D
  • Preis
    Preis
    Preis

 

 
Dieser Bericht wurde von www.offroad-cult.org veröffentlicht.


 
Noch Fragen? In unserem Forum helfen wir dir gerne weiter!
In diesem Thread gibt es laufend News, Statements und weitere Bilder vom Autor.