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Kyosho Inferno MP6 SPORTS
4wd 1:8 Einsteigerbuggy

(www.kyosho.com)


 

Mein erster 1:8er Buggy!!
Gleichzeitig mein Wiedereinstieg nach 1-jähriger Pause im Jahre '98. Der Inferno MP6 Sports war der Ersatz für den USA Nitro-1 Monstertruck (Kyosho) der damals nicht lieferbar war. Da es auch mit dem Inferno Lieferschwierigkeiten gab, wäre es beinahe ein Mugen MBX 4RR geworden, damals der amtierende Europameister!

 

Baukasten & Bauanleitung:

Der MP-6 SPORTS wird vormontiert ausgeliefert. Auf einer gestanzten Alu Bodenplatte befinden sich bereits die vordere und die hintere Getriebebox mit der Querlenkeraufnahme, das Mitteldifferential mit montiertem Antriebsstrang und Motor

Zur Polycarbonat Karosserie werden Scheibenabkleber geliefert, zu den Reifen (Mini Spikes "°") aber leider keine Einlagen

Der Aufbau geht nach der Bauanleitung (engl. & dt.) schnell voran, die Kunststoffteile sind mit hoher Genauigkeit gefertigt, sodass die Endmontage problemlos verläuft


Motor & Resorohr:

GS 21R: der 3,5ccm Motor ist ein gravierender Schwachpunkt des SPORTS:

Der Motor wird mit 4 M3x10mm Schrauben direkt an das Chassis geschraubt, was den Kauf von Motorböcken für spätere Motoren zwingend erforderlich macht! (Kyosho Original ca. € 20,-)

Der Seilzugstarter - obwohl generell ein Problem in dieser Motorengröße - ist besonders anfällig, zumal die Trommel lediglich gesteckt wird (sonst üblich sind Verschraubungen) die komplette Einheit als Ersatzteil schlägt ca. 60€ zu Buche!

Ebenfalls eher ausgefallen: statt den Krümmer mit einer Krümmerfeder zu montieren, wird am Motor ein 90° Gussteil angeschraubt, um aus dem Heckauslass quasi einen Seitenauslass zu machen. Die fehlenden 90° werden mit einem Silikonknie - ähnlich dem der Luftfilter - realisiert.

Auch leistungsmäßig weiß der Motor wenig zu überzeugen: Auf der Bahn würde der SPORTS wahrscheinlich von so manchen 1:10er mühelos abgehängt werden.

Dazu kommt dann noch eine relativ große Anfälligkeit auf Wetterbedingungen: Manchmal musste der Motor zweimal am Tag neu eingestellt werden, um überhaupt Starten zu können! (Kann sein, dass das an dem Vergaser Typ KC-507 liegt, der mittlerweile ersetzt wurde)

Die Glühkerze, mit der der Motor geliefert wird, sollte sofort durch eine (Nova) Rossi R4 ausgewechselt werden

Das Resorohr ist dreiteilig in Alu Guss ausgeführt und verschraubt. Es handelt sich dabei um ein einfaches 2 Kammer Resorohr ohne ERFA Nummer. Es kann auch mit anderen Motoren recht brauchbar verwendet werden, ist sehr leise und die Motoren haben damit sehr gute Leelaufeigenschaften - wenn auch Leistungseinbußen.


Chassis & Antriebsstrang:

Das Chassis ist eine gestanzte 3mm Alu Platte (der "normale" MP-6 besitzt eine 2,5mm Dural Bodenplatte) mit 8° Kickup an der Vorderachse um das Sprunghandling zu verbessern. Der GS kann - so von Kyosho vorgesehen -  nur auf diesem Chassis montiert werden.
In Verbindung mit dem GS wahrscheinlich unzerstörbar

Der Antriebsstrang entspricht weitestgehend dem des MP-6: 6 Halbwellen übertragen die Kraft des Motors vom Mitteldifferential zu den Rädern - hier gilt dasselbe wie für das Chassis: Mit dem GS nicht klein zu kriegen!  


Fahrverhalten:

Nach dem Zusammenbau nach Bauplan war ich erstaunt, dass das Grundsetup des Wagens weitestgehend meinen Vorstellungen entsprach: Wagen ca. 1/3 eingefedert, "quallenartige" Dämpfercharakteristik. Nur die Inbusschrauben, die in die Querlenker geschraubt werden, um den Ausfederweg zu begrenzen, sollten schleunigst über Bord gehen! In der Bauanleitung wird sogar dazu geraten, mit ihnen die Bodenfreiheit einzustellen (!!)

Auf dem "Testgelände" - kurzgemähtes Gras - folgte dann die Ernüchterung: Beschleunigung schlechter als die eines durchschnittlichen 1/10er Verbrenner Buggys, Endgeschwindigkeit schlicht und einfach langsam. Der Motor folgt zwar brav dem Gasknüppel, aber bringt zuwenig Touren, dass die 2 Backen Kupplung (Ringfeder) "beißen" würde.

Immerhin war das Fahrverhalten bei dieser Geschwindigkeit sehr gutmütig.


Das Tuning:

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, womit es angefangen hat.
Hier jedenfalls eine Liste, der wichtigsten Tuningteile:

- Motorböcke + Motor
- Radioplattenbolzen aus Alu
- Kugelgelagerter Servosaver
-1 Satz Spurstangen mit R/L Gewinde
- Abstützstangen mit gehärtetem Sockel
- Teflon Stossdämpfer

unnötig dagegen:

- Alu Teile wie Querlenker, Diffböcke etc.
- vierfach Bremsanlage


Fazit:

Viel hat er ja nicht mit seinen Brüdern gemein, der SPORTS. Ich würde ihn auch nicht als Einsteigerbuggy empfehlen, da das Preis/Leistungsverhältnis einfach nicht stimmt!


Deshalb auch meine schlechte Wertung!
Der Buggy soll für den Einsteiger konzipiert sein, ist aber viel zu teuer und bietet ohne teures Zubehör kein Aufrüst-Potential.

Was mich am Sports stört sind viele kleine Details, die einfach weggelassen wurden; sei es die Resorohrhalterung, seien es die Motorböcke, die fehlenden O-Ringe in den Diffs, die Aluminium Kugeln an der Aufhängung...

Da der MP-6 nicht mehr produziert wird, könnte man aber eine Chance auf einen günstigen, gebrauchten MP-6 INTERNATIONAL haben, und der ist immer noch TOP!
 

von Aaron "re-inferno" Banovics
Ein Testbericht von www.offroad-cult.org
 Noch Fragen? In unserem Forum helfen wir gerne weiter!

 



 

 


 

Technische Daten (Herstellerangaben)

 Länge

496 mm

 Breite

303 mm

 Höhe

210 mm

 Spur

266 mm

 Radstand 328 mm
 Spurweite 258/261 mm
 Bodenfreiheit 55 mm
 Übersetzung 11,72 : 1
 Reifen 116 x 42 mm
 Gewicht 3200 g
 Motor GS 21R

 

Tipp: Zusammenbau

  • Schraubensicherung sollte wirklich dort verwendet werden, wo sie empfohlen wird! Das betrifft vor allem die Achsschenkel
  • die  englische Bauanleitung unbedingt aufbewahren! Sie enthält nützliche Hinweise zum Einbau anderer Motoren, die in der deutschen Anleitung fehlen

 

Tipp: Motor


Zum Motor kann ich eigentlich nur einen Tipp geben: Möglichst schnell einen anderen einbauen!

ein Pink Race (ca. 140€ mit Seilzugstarter) von Jamara/SH Engines ist schon mal ein guter Anfang.

Achtung: Motorböcke müssen dazugekauft werden!


auch der Rossi "Superbuggy" ist eine Empfehlung wert: Spitzenmotor zum günstigen Preis!
 

 

 

 

 


 




 


 

Tipp: Handling


Eine gute Allround Abstimmung erhält man, indem man auf der Vorderachse Stoßdämpferöl  450 cps und hinten 350 cps verwendet. In Verbindung mit den weißen Federn (hart) ergibt sich ein sehr gutes Handling
 

 

 

 

 

 

 

Tipp: Tuning


fast alle Tuningteile sind auch von Drittherstellern wie Nuova Faor verfügbar: besser & billiger - leider werden sie für den MP-6 nicht mehr produziert und sind daher schon selten geworden!
 

 

 

 

 

 

 

Ranking

7

     

C

  • gutes Konzept - ein Kyosho eben!
  • gute Materialqualität

D

  • mäßiges Preis/Leistungsverhältnis
  • eingesetzter Motor einfach schlecht
  • keine versenkten Schrauben am Boden
  • wichtige Teile fehlen (Motorböcke, Resorohrhalterung... )