Der BJ4 wurde mit
einem Mittelmotorkonzept und einem Kardanantrieb mit einem für
Vorder und Hinterachse getrennt wirkenden Slipper ausgestattet.
Im Baukasten werden zwei Differentiale geliefert. Einen Freilauf
gibt es bei Bedarf (woher ist halt die andere Frage) dazu.
Das Chassis besteht aus drei Carbonteilen: zwei Oberdecks und
eine untere Chassis-Platte
In den Akkuschacht hinter dem Motor passen Akkupacks in einer
Saddle-Konfiguration, also je drei Zellen pro Seite. Die
Möglichkeit zur Gewichtsverlagerung über die Akkuposition ist
nicht vorgesehen.
Fahrtenregler und Empfänger nehmen hinter dem Lenkservo
gegenüber vom Motor Platz. Die Gewichtsverteilung ist damit
theoretisch fast perfekt. In der Praxis wird es sich noch
zeigen.
Der Baukasten kommt in einer sehr schlicht gehaltenen kleinen
Kartonschachtel. Nur ein Aufkleber auf der Oberseite verrät
welche edlen Teile sich darin verstecken. Die Komponenten sind
nach Bauteilgruppen in durchnummerierten Plastikbeuteln
verschweißt, ein Motorritzel ist nicht dabei.
Beim ersten Durchstöbern der ganzen Sachen kommt man drauf, dass
etwa der Beutel mit den Dämpferteilen eigentlich genauso wie der
eines Team Associated B4 aussieht. Und es ist tatsächlich so,
dass JConcepts einige Teile aus bereits vorhanden Modellen von
Team Associated und Team Losi verwendet. Warum das Rad neu
erfinden, wenn es sich bereits längstens bewährt hat?
Die Dämpfer wurden 1:1 vom Asso B4 Factory Team übernommen - so
auch die hinteren Schwingen. Die Vorgehensweise hat den Vorteil, dass man sich
auf die Planung und Konstruktion von anderen Baugruppen
konzentrieren kann. Diese Baugruppen sind beim BJ4 im groben die
Lenkung und der Antriebsstrang. Außerdem wurde auch ein großes
Augenmerk auf die Platz-Aufteilung der Elektronik gelegt.
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Das Chassislayout des BJ4 Worlds-Ausgabe nutzt
das Chassis gut aus und lässt daher relativ viel
Platz für die Elektronik-Komponenten.
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Somit sind auch Empfänger im Standard-Format
problemlos unterzubringen!
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Schraube statt Splinte: dicke Carbonstreben
halten die Akkupacks gemeinsam mit den Trays sicher
fest. Dank der Kunststoff-Akkutrays entfällt das
Anschleifen und Isolieren der Chassis-Ausschnitte.
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Bemerkenswert ist
die Position der vorderen Dämpferbrücke. Sie bildet
nämlich das vordere Ende des gesamten Fahrzeugs und
wird nur von den Vorderreifen überragt. Die Dämpfer
sind damit nicht wie üblich an der Vorderseite der
Brücke montiert sondern an der hinteren Seite. Falls
sich JConcepts BJ4 WE nach einem Absprung mal zu
stark nach vorne neigt, bleibt der er beim Aufkommen
nicht an den Dämpfern hängen und überschlägt sich
wie andere Buggies in so einer Situation, sondern
rollt sich einfach über die Vorderreifen ab und man
kann in den meisten Fällen normal weiter fahren.
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Ein echter Hingucker sind die vielen blau eloxierten
Aluminiumteile. Sie sind im ganzen Fahrzeug verstreut, von der
hinteren Querlenkerhalterung über die Motorhalterung bis hin zu
den Lenkerstehern, dem vorderen Bulkhead und den
Lenkhebelträgern der Vorderachse. Die Teile sind strategisch gut
platziert, sodass trotz hoher Stabilität immer gewisse
Sollbruchstellen (etwa die Querlenker) übrig bleiben.
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Beim Zusammenbau hat sich in mir Begeisterung aber auch ein
hohes Maß an Konzentration eingestellt. Begeisterung, weil es
einfach eine große Freude war, wenn man sieht, dass der Aufbau
an sich eher problemlos und vor allem schnell voran geht. Da
kommt es schon vor, dass man irgendwann am ABEND auf die Uhr
schaut und es ist plötzlich 4 Uhr morgens =). Und wenn man dann
fertig ist denkt man sich, „S*** irgendwas fehlt!“.
Nein keine Schrauben vergessen, sondern Fotos vom Zusammenbau!!
Daher gibt es leider keine Detailaufnahmen während des
Zusammenbaus sondern nur vom fertigen Modell.
Apropos "eher
problemloser Aufbau"...
Wenn man
die Lenkhebel fertig zusammengeschraubt hat, musste
man diese Baugruppe im Chassis montieren. Dabei
werden je zwei Kugellager in die obere und untere
Chassisplatte gesteckt, woraufhin die Lenkachsen
erst einmal in die unteren zwei Kugellager gesteckt
werden. Bevor das Topdeck aufgesetzt wird, kommt
noch je eine etwa 1 Millimeter hohe Distanzscheibe
auf beide Lenkachsen - nur das ist offenbar zu viel
des Guten, denn ist das Topdeck erst einmal fixiert,
wird die Lenkung sehr schwergängig, trotz
Kugellager. Die Scheiben einfach weg zu lassen ist
leider auch keine gute Idee, denn dann haben die
Lenkhebel etwa einen halben Millimeter axiales
Spiel. Übrig bleibt also nur, entweder dünnere
Distanzscheiben aufzutreiben oder die serienmäßigen
abzuschleifen, bis sie ohne zu Klemmen passen.
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Unklarheiten gibt
es leider beim Schrauben - sprichwörtlich - denn
hier werden zwei bis auf einen Längenunterschied von
etwa 2 Millimetern identische Schraubentypen
verwendet. Welche nun wo genau zum Einsatz kommt,
geht leider nicht eindeutig aus der Bauanleitung
hervor, eine 1:1 Abbildung wäre hier wünschenswert.
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Der Zusammenbau der Differentiale, des Antriebsstrangs, der
Aufhängung genau so wie der Dämpfer war völlig problemlos.
Aufgefallen ist jedoch, dass die Differentiale sehr stark
zusammengeschraubt werden MÜSSEN, damit sie nicht durchrutschen.
Aber keine Sorge: sie sind trotzdem leichtgängig.
Einen Staubschutz besitzt der BJ4 WE leider (noch?) nicht,
aber die Karosserie schließt sehr gut mit der Chassis Unterkante
ab, sodass das Innere nicht sehr schmutzig wird.