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JConcepts BJ4 Worlds Edition
1/10 4WD Elektro Buggy für den Wettbewerbseinsatz
 

 Ein Elektro-Buggy aus den Staaten ... nicht von Asso, nicht von Losi, sondern ...
 

Beim BJ4 in der Worlds Edition Ausgabe handelt es sich um einen reinrassigen 4WD Elektro-Wettbewerbsbuggy im Maßstab 1:10. Hergestellt wird dieses Fahrzeug in nicht allzu großen Mengen von der Firma JConcepts.
Das Fahrzeug erschien erstmals bei der Ifmar WM 2005. Damals gab es nur die Umbaukits für den alten BJ4 auf die Worlds Edition. Diese waren aber bereits bei der WM restlos vergriffen.
Da die Produktion nicht so schnell wie bei Tamiya ( ;-) ) läuft, kamen etwa ein halbes Jahr später die ersten Baukästen des BJ4 Worlds Edition nach Österreich, die aber teilweise nicht komplett ausgestattet waren. Warum das so sein musste weiß eigentlich niemand.
Erst seit Ende April gibt es den BJ4 "Worlds Edition" in einer einwandfreien Baukastenversion endlich auch beim Händler.
Der doch gewaltige Preis von 650 Euro hat nicht viele abgeschreckt, so kam es, dass in kürzester Zeit die Baukästen wie auch sämtliche Umrüstkits für den alten BJ4 restlos in Österreich ausverkauft waren. Wann die nächsten kommen weiß bis dato leider niemand. Genauso sieht es auch mit den Ersatzteilen aus. Ich kenne nur zwei namhafte Händler die noch ein PAAR Ersatzteile für das Fahrzeug haben. Niemand kann jedoch Auskunft geben, wann es wieder neue Teile von JConcepts geben wird... eine etwas komische Taktik von JConcepts. Aber gut Ding braucht lang Weil. Und dieses Sprichwort trifft auf JConcepts sicherlich zu.
 

AUSSTATTUNG 
  • 4WD mit Mittelmotor
  • Doppelscheibenslipper
  • Geteiltes Oberdeck für leichtere Wartung
  • MIP-style Antriebswellen vorne & hinten & Mitte
  • Einsätze für Saddle Packs
  • BJ4 heavy-duty Querlenker vorne
  • Gummigedichtete Kugellager
  • Associated FT Gewindedämpfer
  • Associated B4 Aufhängungskomponenten
  • Titan-Spurstangen

 

 

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 Der Aufbau
 

Der BJ4 wurde mit einem Mittelmotorkonzept und einem Kardanantrieb mit einem für Vorder und Hinterachse getrennt wirkenden Slipper ausgestattet. Im Baukasten werden zwei Differentiale geliefert. Einen Freilauf gibt es bei Bedarf (woher ist halt die andere Frage) dazu.
Das Chassis besteht aus drei Carbonteilen: zwei Oberdecks und eine untere Chassis-Platte
In den Akkuschacht hinter dem Motor passen Akkupacks in einer Saddle-Konfiguration, also je drei Zellen pro Seite. Die Möglichkeit zur Gewichtsverlagerung über die Akkuposition ist nicht vorgesehen.
Fahrtenregler und Empfänger nehmen hinter dem Lenkservo gegenüber vom Motor Platz. Die Gewichtsverteilung ist damit theoretisch fast perfekt. In der Praxis wird es sich noch zeigen.

Der Baukasten kommt in einer sehr schlicht gehaltenen kleinen Kartonschachtel. Nur ein Aufkleber auf der Oberseite verrät welche edlen Teile sich darin verstecken. Die Komponenten sind nach Bauteilgruppen in durchnummerierten Plastikbeuteln verschweißt, ein Motorritzel ist nicht dabei.
Beim ersten Durchstöbern der ganzen Sachen kommt man drauf, dass etwa der Beutel mit den Dämpferteilen eigentlich genauso wie der eines Team Associated B4 aussieht. Und es ist tatsächlich so, dass JConcepts einige Teile aus bereits vorhanden Modellen von Team Associated und Team Losi verwendet. Warum das Rad neu erfinden, wenn es sich bereits längstens bewährt hat?
Die Dämpfer wurden 1:1 vom Asso B4 Factory Team übernommen - so auch die hinteren Schwingen. Die Vorgehensweise hat den Vorteil, dass man sich auf die Planung und Konstruktion von anderen Baugruppen konzentrieren kann. Diese Baugruppen sind beim BJ4 im groben die Lenkung und der Antriebsstrang. Außerdem wurde auch ein großes Augenmerk auf die Platz-Aufteilung der Elektronik gelegt.

Das Chassislayout des BJ4 Worlds-Ausgabe nutzt das Chassis gut aus und lässt daher relativ viel Platz für die Elektronik-Komponenten.
 

Somit sind auch Empfänger im Standard-Format problemlos unterzubringen!
 

Schraube statt Splinte: dicke Carbonstreben halten die Akkupacks gemeinsam mit den Trays sicher fest. Dank der Kunststoff-Akkutrays entfällt das Anschleifen und Isolieren der Chassis-Ausschnitte.
 

Bemerkenswert ist die Position der vorderen Dämpferbrücke. Sie bildet nämlich das vordere Ende des gesamten Fahrzeugs und wird nur von den Vorderreifen überragt. Die Dämpfer sind damit nicht wie üblich an der Vorderseite der Brücke montiert sondern an der hinteren Seite. Falls sich JConcepts BJ4 WE nach einem Absprung mal zu stark nach vorne neigt, bleibt der er beim Aufkommen nicht an den Dämpfern hängen und überschlägt sich wie andere Buggies in so einer Situation, sondern rollt sich einfach über die Vorderreifen ab und man kann in den meisten Fällen normal weiter fahren.
 

  

Ein echter Hingucker sind die vielen blau eloxierten Aluminiumteile. Sie sind im ganzen Fahrzeug verstreut, von der hinteren Querlenkerhalterung über die Motorhalterung bis hin zu den Lenkerstehern, dem vorderen Bulkhead und den Lenkhebelträgern der Vorderachse. Die Teile sind strategisch gut platziert, sodass trotz hoher Stabilität immer gewisse Sollbruchstellen (etwa die Querlenker) übrig bleiben.
 


Beim Zusammenbau hat sich in mir Begeisterung aber auch ein hohes Maß an Konzentration eingestellt. Begeisterung, weil es einfach eine große Freude war, wenn man sieht, dass der Aufbau an sich eher problemlos und vor allem schnell voran geht. Da kommt es schon vor, dass man irgendwann am ABEND auf die Uhr schaut und es ist plötzlich 4 Uhr morgens =). Und wenn man dann fertig ist denkt man sich, „S*** irgendwas fehlt!“. Nein keine Schrauben vergessen, sondern Fotos vom Zusammenbau!! Daher gibt es leider keine Detailaufnahmen während des Zusammenbaus sondern nur vom fertigen Modell.

Apropos "eher problemloser Aufbau"...
 
Wenn man die Lenkhebel fertig zusammengeschraubt hat, musste man diese Baugruppe im Chassis montieren. Dabei werden je zwei Kugellager in die obere und untere Chassisplatte gesteckt, woraufhin die Lenkachsen erst einmal in die unteren zwei Kugellager gesteckt werden. Bevor das Topdeck aufgesetzt wird, kommt noch je eine etwa 1 Millimeter hohe Distanzscheibe auf beide Lenkachsen - nur das ist offenbar zu viel des Guten, denn ist das Topdeck erst einmal fixiert, wird die Lenkung sehr schwergängig, trotz Kugellager. Die Scheiben einfach weg zu lassen ist leider auch keine gute Idee, denn dann haben die Lenkhebel etwa einen halben Millimeter axiales Spiel. Übrig bleibt also nur, entweder dünnere Distanzscheiben aufzutreiben oder die serienmäßigen abzuschleifen, bis sie ohne zu Klemmen passen.
 

Unklarheiten gibt es leider beim Schrauben - sprichwörtlich - denn hier werden zwei bis auf einen Längenunterschied von etwa 2 Millimetern identische Schraubentypen verwendet. Welche nun wo genau zum Einsatz kommt, geht leider nicht eindeutig aus der Bauanleitung hervor, eine 1:1 Abbildung wäre hier wünschenswert.
 


Der Zusammenbau der Differentiale, des Antriebsstrangs, der Aufhängung genau so wie der Dämpfer war völlig problemlos. Aufgefallen ist jedoch, dass die Differentiale sehr stark zusammengeschraubt werden MÜSSEN, damit sie nicht durchrutschen. Aber keine Sorge: sie sind trotzdem leichtgängig.
Einen Staubschutz besitzt der BJ4 WE leider (noch?) nicht, aber die Karosserie schließt sehr gut mit der Chassis Unterkante ab, sodass das Innere nicht sehr schmutzig wird.

 

 Auf die Piste!
 
 

DIE TESTAUSRÜSTUNG
 

Fernsteuerung:  
SANWA M8

Empfänger:
  
SANWA RX-311

Servo:      
SANWA WRX

 
Regler:     
NOSRAM Dominator Evolution

Motor:      
NOSRAM Extreme Modified 12x2

Akku:       
ORION GP 3700 SP2

Der erste Fahrtest fand auf der Buggybahn in Traiskirchen statt. Ich bin erst zwei Akkus damit gefahren doch dabei wurde ich von diesem hervorragendem Fahrzeug voll überzeugt.
Den BJ4 WE habe ich - abgesehen von Sturz und Spur auf etwa 0° - kein bisschen abgestimmt, Baukastensetup also.
Bei den Dämpfern wurden hinten 1er und vorne 2er Pistons verwendet. In den hinteren Dämpfern füllte ich 35er Öl und in die vorderen 40er Öl (Tip von Peter Pinisch)
Ich hatte zuerst doch Bedenken meinen Team Losi XXX-4 durch einen 650 Euro Buggy abzulösen, doch bereits nach den ersten drei Kurven auf der Strecke wurden jegliche Zweifel aus der Welt geschafft. Es ist einfach nur eine Freude mit JConcepts BJ4 WE zu fahren:

„Er geht wie auf Schienen!“

Man kann ihn wunderbar in die Kurve hineinjagen und stark rausbeschleunigen. Es fällt richtig schwer dieses Fahrzeug in den Drift zu bringen. Wenn man es doch schafft dann gleitet er auf allen vier Rädern schön kontrollier- und berechenbar um die Kurve.
Das Sprungverhalten ist eine Wucht. Dass man ein Fahrzeug am Boden gut kontrollieren kann ist sonnenklar. Aber dass das beim BJ4 auch in der Luft geht ist einfach nur herrlich.
Schon das Sprungverhalten meines XXX-4 hat mir gefallen. Man muss halt aufpassen wie man abspringt, dann bleibt er auch in der Luft halbwegs neutral. Doch beim BJ4 ist es egal wie man abspringt: er kommt nie irgendwie ins Trudeln oder verdreht sich im Sprung - es sei dem man gibt Gas oder bremst um die Schnauze nach oben bzw. nach unten zu neigen. Er segelt perfekt über jeden Sprung und bleibt auch bei der Landung vollkommen neutral.
Zum Verschleiß kann ich momentan noch null sagen. Wird aber demnächst ergänzt.

 

 Checkpoint!
 

Meine Meinung:
Ein perfekter Rennbuggy. Der Preis von 650 Euro ist leider eine Wucht (für Bezugsquellen kann man mich gerne kontaktieren), aber es zahlt sich, wenn man damit Wettbewerbe fährt voll und ganz aus. Für J4F ist dieser Buggy nur für diejenigen mit einer größeren Brieftasche sinnvoll =).


Rennberichte folgenden demnächst, Links werden ergänzt!

martin kubicek, Juni 2006