Schritt 1: Das Mitteldiff
Wie aus der Liste oben ersichtlich ist, wird das Original
Mugen-Mitteldiff nicht verwendet. Das hat zwei Gründe:
1.) Das Hauptzahnrad ist aus gehärtetem Stahl, da aber nur Modul 1
Ritzel aus normalen Stahl verfügbar waren wäre dies in Bezug auf
Ritzel verschleiß eine schlechte Kombination.
2.) Die Untersetzung: Der Motor sollte relativ kurz untersetzt
werden, kürzer als ein Verbrenner. Da das original 47er Hauptzahnrad
aber relativ wenig Spielraum nach unten hin frei lässt (das kleinste
verfügbare Ritzel ist ein 12er) brauchte ich ein Differenzial mit
einem größeren Hauptzahnrad. Nebenbei wäre es gar nicht möglich den
Motor mit 12er Ritzel und 47er Hauptzahnrad zu fahren da er am
Diffausgang anstehen würde.
Das Differenzial muss nun folgenden Anforderungen genügen:
- breites
Kunststoff Hauptzahnrad
- etwa 50
Zähne
-
Stahlkegelräder, wegen den hohen Belastungen beim Brushless
- Auslegung
auf 16 x 8 x 5 Lager (damit man die Mugen Lagerböcke verwenden
kann.)
Alle diese
Faktoren wurden von dem Kyosho Mp6 Mitteldifferential erfüllt, da es
ein 53 Hauptzahnrad zum Nachrüsten gab (vom alten Inferno ST)
Im Notfall müsste auch ein Carson Diff (aus den CX Modellen)
funktionieren, der Nachteil hierbei liegt jedoch neben der
schlechteren Qualität vor allem darin das man es nur mit Fett füllen
kann, weil es nicht abgedichtet ist.
Nun kann man das Mp6 Diff aber nicht so einfach in den Mugen
einbauen da es erstens länger gebaut ist und zweitens das größere
Hauptzahnrad unten herausschauen würde.
Daher muss das Diff aufgebockt werden (Ich habe 6mm Vollalu
genommen), es müssen neue Löcher in die Bodenplatte gebohrt werden
und sie muss etwas ausgefeilt werden. Bei dieser Gelegenheit wird
das Diff auch gleich mittig angeordnet da es original wegen dem
Motor etwas nach rechts verschoben ist.
Zur Kompensierung des längeren Diffs braucht man eine kürzere Welle
vom Diff zum hinteren Diffausgang die etwa 9 – 9.5cm lang sein
sollte - bei mir ebenfalls von Kyosho.
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Das Mitteldiff muss höher gelegt werden, um die für den
Motor erforderliche größere Untersetzung zu bekommen.
Dabei wurde das Diff gleich völlig mittig auf dem Chassis
platziert. Die Verbindung zur hinteren Getriebebox übernimmt
ein kürzerer Kyosho Antriebsknochen. |
Schritt 2: das Oberdeck
Nun kann mit der Montage des "Doppeldecks" begonnen werden. Das
Doppeldeck verbindet vordere, hintere Getriebebox und die
Mitteldiffsteher und versteift somit das Chassis. Gleichzeitig wird
es noch als Montageplatte für den Motor dienen.
Ich habe zuerst ein Modell aus 2mm Polystyrol angefertigt um so eine
genaue Vorlage für das spätere Carbondeck zu haben.
Als dann endlich die optimale Form gefunden war, wurde das
Carbondeck ausgefräst und eingebaut. Dazu wurde auch gleich der
Motorhalter aus einem 3mm Aluwinkel gefräst.
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Oberdeck im
"Montagezustand" |
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Durch die 2mm starke Carbonplatte entfallen die beim
Verbrennerbuggy nötigen Getriebekasten-
Verstrebungen |
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Der Motorhalter
wird nach hinten hin abgestützt um jegliches Biegen im Betrieb
ausschließen zu können.
Dadurch würde sich nämlich das Zahnflankenspiel zwischen
Motorritzel und Hauptzahnrad verändern, was großen Verschleiß
für das Getriebe bedeuten würde. |
Das Deck wurde vorne und hinten mit
den Achsen, in der Mitte mit den Mitteldiffböcken und mit zwei
Messingstützen verschraubt.
Gleichzeitig ist der Motorhalter mit verschraubt und nach hinten
abgestrebt um bei Sprüngen ein Verziehen auszuschließen. Hier wird
jedem auffallen das der Motor eher hoch liegt, jedoch ist sein
Gewicht dadurch genau zentral angeordnet was ein späteres
Ausbalancieren des Auto mit den Akkus sehr erleichtert.
Schritt 3: Die Elektr(on)ik
Der verwendete Regler - der Schulze 18.97 KWF besitzt kein BEC,
somit ist für die Stromversorgung des RC-Systems wie schon bei der
Verbrennerversion ein eigener Akku nötig. Als Halterung kommt eine
einfache, aber stabile Lösung aus Kugelgelenken und gebogenen
Stangen zum Einsatz.
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Die Stangen des
Akkuhalters müssen natürlich isoliert werden, um einen
Kurzschluss zu vermeiden - der verwendete Spritschlauch dient
gleichzeitig als Dämpfung. |
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Den Regler habe
ich aus 2 Gründen in dieser Position angeordnet: Erstens weil
er so durch Frischluft und Motorgebläse gut gekühlt wird und
zweitens weil die Motoranschlusskabel in dem für sie
vorgeschriebenen Längenrahmen von 10cm gehalten werden
konnten.
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Das Praktische an
dieser Position ist dass der Regler auch ohne Doppelklebeband
und Kabelbinder nicht im Chassis herumrutschen kann, weil er
sich durch die Abstrebungen des Motorhalters in keine Richtung
mehr als ein paar mm bewegt. Ich würde empfehlen den Regler
nicht direkt auf das Carbondeck zu montieren, sondern eine
Gummiunterlage zu verwenden. |
Nun fehlt noch der Empfänger,
dieser kann mehr oder weniger beliebig platziert werden (da er mit
seinem geringen Gewicht keine wesentliche Rolle bei der Balance
spielt) und die Akkuhalter:
Diese werden wie folgt gebaut:
Pro Seite braucht man 2 Messinglaschen die an der Chassisplatte
festgeschraubt werden und in Richtung der Side-guards zeigen.
An ihnen habe ich dann einfach jeweils einen modifizieren Karosserie
Halter angeschraubt. Die Akkustrebe wird oben mit 2 Splinten
gehalten – fertig.
Der Vorteil an diesem Akkuhalter ist das man den Akku etwas nach
vorne bzw. hinten rücken kann und so wie bei den meisten 1/10
Elektrobuggies die Gewichtsverteilung noch etwas beeinflussen kann
Der Akkuhalter sollte aber so angeordnet sein das das 6er Pack eher
vorne liegt um das Gewicht des hinten angeordneten Motors
auszugleichen.
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