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Mugen MBX-5 Prospec Brushless
1/8th scale Electric-Racing!

 Über diesen Artikel - Vorwort
 
Was macht man, wenn man unbedingt einen 1/8er Buggy fahren will, ein Betrieb mit Verbrennungsmotor aber auf Grund von fehlenden Strecken unmöglich erscheint? – Genau, man baut einen Brushless ein!

Nun wäre die Grundidee geboren. Da es keine EB8 (Elektro-Buggy 1/8) vom Fließband gibt bleibt es jedem selbst überlassen wie er sein Auto gestaltet.
In diesem Bericht möchte ich nun meinen Brushless Umbau, die verwendeten Materialien und Werkzeuge auflisten, um dem Leser, dem vielleicht ähnliches im Kopf herumschwirrt ein paar Anregungen zu geben wie so ein Projekt verwirklicht werden könnte.
Auch möchte ich mich auch noch einmal bei einigen Usern von offroad-CULT bedanken die mir durch ihre bereits gesammelten Erfahrungen mit BL-Systemen immer wieder sehr geholfen haben sowie bei meinem Bruder der die zahlreichen Dreh und Frästeile angefertigt hat.
 

Alle Hyperlinks mit dieser Formatierung werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!

 

 Die ersten Schritte
 

Nun aber zum Buggy: die Ausgangsbasis ist ein Mugen MBX-5 Prospec,  bei dem die Vorder- und Hinterachse komplett auf die Bodenplatte montiert werden aber (original) Mitteldiff und die Achsstreben entfällt.

Nun kann man erste Überlegungen bezüglich Layout direkt am Modell ausmessen und Skizzen anfertigen was das Erstellen eines Konzeptes natürlich sehr erleichtert da man sofort überprüfen kann ob dieses überhaupt realisierbar ist.
Mir ist es wichtig, hier keinen „Parkplatzracer“ zu konstruieren mit dem man nur geradeaus schnell ist, sondern vielmehr einen vollwertigen Rennbuggy, welcher im Fahr und Sprungverhalten an einen VB8 bzw. EB10 herankommt. Das bedeutet dass die Gewichtsverteilung sowohl links/rechts als auch vorne/hinten genau stimmen muss - eben diese ist einer der wichtigsten Aspekte der in jedes Konzept eines EB8 mit einbezogen werden sollte. Wie sich jedoch später zeigen wird, musste ich aufgrund dieser Gewichtsverteilung einige Kompromisse bei der Lage des optimalen Schwerpunktes eingehen.
 

 Die Liste mit den verwendeten Materialien und Bauteilen
 
  • Mitteldiff (Kyosho Mp6)
  • Zentralwelle 9cm (Kyosho)
  • Vollalu 15x6mm
  • Carbonplatte 2mm (min. 300x100mm)
  • Aluwinkel 3mm dick (40x40)
  • Silberstahlstange (4mm)
  • Kugelköpfe für 3 bzw. 4mm Stangen
  • Messingstange 3mm  
  • Vierkant-Messing (10x2)
  • 2 Akkustreben für Side-by-Side Akkupacks (z.B. vom Asso TC3 etc…)
  • Schrauben M3, M4 mit Zyl. Bzw. Senkkopf in allen möglichen Längen
  • Diverses Kleinmaterial was man als Modellbauer sowieso herumliegen hat
  • Brushless Motor und Regler (bei mir Plettenberg Hp 220 Maxximum und Schulze 18.97 KWF)
  • (zum Motor) passendes Ritzel Modul 1
  • 4 AA Zellen für den Empfänger Akku
  • Gute Zellen für den Antriebsakku
 Lasst den Bau beginnen!
 
Schritt 1: Das Mitteldiff
Wie aus der Liste oben ersichtlich ist, wird das Original Mugen-Mitteldiff nicht verwendet. Das hat zwei Gründe:
1.) Das Hauptzahnrad ist aus gehärtetem Stahl, da aber nur Modul 1 Ritzel aus normalen Stahl verfügbar waren wäre dies in Bezug auf Ritzel verschleiß eine schlechte Kombination.
2.) Die Untersetzung: Der Motor sollte relativ kurz untersetzt werden, kürzer als ein Verbrenner. Da das original 47er Hauptzahnrad aber relativ wenig Spielraum nach unten hin frei lässt (das kleinste verfügbare Ritzel ist ein 12er) brauchte ich ein Differenzial mit einem größeren Hauptzahnrad. Nebenbei wäre es gar nicht möglich den Motor mit 12er Ritzel und 47er Hauptzahnrad zu fahren da er am Diffausgang anstehen würde.
Das Differenzial muss nun folgenden Anforderungen genügen:
  • breites Kunststoff Hauptzahnrad
  • etwa 50 Zähne
  • Stahlkegelräder, wegen den hohen Belastungen beim Brushless
  • Auslegung auf 16 x 8 x 5 Lager (damit man die Mugen Lagerböcke verwenden kann.)

Alle diese Faktoren wurden von dem Kyosho Mp6 Mitteldifferential erfüllt, da es ein 53 Hauptzahnrad zum Nachrüsten gab (vom alten Inferno ST)
Im Notfall müsste auch ein Carson Diff (aus den CX Modellen) funktionieren, der Nachteil hierbei liegt jedoch neben der schlechteren Qualität vor allem darin das man es nur mit Fett füllen kann, weil es nicht abgedichtet ist.

Nun kann man das Mp6 Diff aber nicht so einfach in den Mugen einbauen da es erstens länger gebaut ist und zweitens das größere Hauptzahnrad unten herausschauen würde.
Daher muss das Diff aufgebockt werden (Ich habe 6mm Vollalu genommen), es müssen neue Löcher in die Bodenplatte gebohrt werden und sie muss etwas ausgefeilt werden. Bei dieser Gelegenheit wird das Diff auch gleich mittig angeordnet da es original wegen dem Motor etwas nach rechts verschoben ist.
Zur Kompensierung des längeren Diffs braucht man eine kürzere Welle vom Diff zum hinteren Diffausgang die etwa 9 – 9.5cm lang sein sollte - bei mir ebenfalls von Kyosho.

Das Mitteldiff muss höher gelegt werden, um die für den Motor erforderliche größere Untersetzung zu bekommen.
Dabei wurde das Diff gleich völlig mittig auf dem Chassis platziert. Die Verbindung zur hinteren Getriebebox übernimmt ein kürzerer Kyosho Antriebsknochen.
 
Schritt 2: das Oberdeck
Nun kann mit der Montage des "Doppeldecks" begonnen werden. Das Doppeldeck verbindet vordere, hintere Getriebebox und die Mitteldiffsteher und versteift somit das Chassis. Gleichzeitig wird es noch als Montageplatte für den Motor dienen.
Ich habe zuerst ein Modell aus 2mm Polystyrol angefertigt um so eine genaue Vorlage für das spätere Carbondeck zu haben.
Als dann endlich die optimale Form gefunden war, wurde das Carbondeck ausgefräst und eingebaut. Dazu wurde auch gleich der Motorhalter aus einem 3mm Aluwinkel gefräst.
 
Oberdeck im "Montagezustand"
Durch die 2mm starke Carbonplatte entfallen die beim Verbrennerbuggy nötigen Getriebekasten-
Verstrebungen
Der Motorhalter wird nach hinten hin abgestützt um jegliches Biegen im Betrieb ausschließen zu können.
Dadurch würde sich nämlich das Zahnflankenspiel zwischen Motorritzel und Hauptzahnrad verändern, was großen Verschleiß für das Getriebe bedeuten würde.

Das Deck wurde vorne und hinten mit den Achsen, in der Mitte mit den Mitteldiffböcken und mit zwei Messingstützen verschraubt.
Gleichzeitig ist der Motorhalter mit verschraubt und nach hinten abgestrebt um bei Sprüngen ein Verziehen auszuschließen. Hier wird jedem auffallen das der Motor eher hoch liegt, jedoch ist sein Gewicht dadurch genau zentral angeordnet was ein späteres Ausbalancieren des Auto mit den Akkus sehr erleichtert.

Schritt 3: Die Elektr(on)ik
Der verwendete Regler - der Schulze 18.97 KWF besitzt kein BEC, somit ist für die Stromversorgung des RC-Systems wie schon bei der Verbrennerversion ein eigener Akku nötig. Als Halterung kommt eine einfache, aber stabile Lösung aus Kugelgelenken und gebogenen Stangen zum Einsatz.

Die Stangen des Akkuhalters müssen natürlich isoliert werden, um einen Kurzschluss zu vermeiden - der verwendete Spritschlauch dient gleichzeitig als Dämpfung.
Den Regler habe ich aus 2 Gründen in dieser Position angeordnet: Erstens weil er so durch Frischluft und Motorgebläse gut gekühlt wird und zweitens weil die Motoranschlusskabel in dem für sie vorgeschriebenen Längenrahmen von 10cm gehalten werden konnten.
 
Das Praktische an dieser Position ist dass der Regler auch ohne Doppelklebeband und Kabelbinder nicht im Chassis herumrutschen kann, weil er sich durch die Abstrebungen des Motorhalters in keine Richtung mehr als ein paar mm bewegt. Ich würde empfehlen den Regler nicht direkt auf das Carbondeck zu montieren, sondern eine Gummiunterlage zu verwenden.

Nun fehlt noch der Empfänger, dieser kann mehr oder weniger beliebig platziert werden (da er mit seinem geringen Gewicht keine wesentliche Rolle bei der Balance spielt) und die Akkuhalter:
Diese werden wie folgt gebaut:
Pro Seite braucht man 2 Messinglaschen die an der Chassisplatte festgeschraubt werden und in Richtung der Side-guards zeigen.
An ihnen habe ich dann einfach jeweils einen modifizieren Karosserie Halter angeschraubt. Die Akkustrebe wird oben mit 2 Splinten gehalten – fertig.
Der Vorteil an diesem Akkuhalter ist das man den Akku etwas nach vorne bzw. hinten rücken kann und so wie bei den meisten 1/10 Elektrobuggies die Gewichtsverteilung noch etwas beeinflussen kann
Der Akkuhalter sollte aber so angeordnet sein das das 6er Pack eher vorne liegt um das Gewicht des hinten angeordneten Motors auszugleichen.


Aktualisierung 30.12.2004
weitere Chassisbilder (volle Bildgröße, wird in neuem Browserfenster geöffnet)

Bild 1
Bild 2
Bild 3


 Der Fahrbericht
 
Einen ausführlichen Fahrbericht wird es erst im Frühjahr geben - bis dahin hier schon mal ein Link zu einem kleinen Demovideo von der ersten Testfahrt!
 
 und zum Schluss...
 
Wenn du dich genauer über die Brushless-Technologie informieren willst:
Brushless-Basics

Anregungen & Kommentare zu dem Buggy?
Diskutiere mit!

Eigene Ideen & Projekte zum Thema Brushless?
Stelle sie uns doch in unserer BL-Area vor!

Dieser Bericht wurde am 8.12.2004 von www.offroad-cult.org veröffentlicht und wurde von Benjamin Gierlinger verfasst.

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