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Lithium-Polymer Akkus
im RC-Car |
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„Ciau, Nicd-Zelle!“, heißt es schon
lange in RC-Fahrer Kreisen.
„Tschüss, Nimh-Zelle!“, sagen sich viele RC-Heli und
–Flugzeugpiloten
Was ist passiert?
Eine neue Akkugeneration steht am Start – oder besser, hat schon
kräftig durchgestartet!
Die Rede ist von Akkumulatoren auf Lithium Basis, von denen der
bekannteste Vertreter wahrscheinlich die Lithium Polymer Zelle, kurz
„Lipo“ ist.
Lipos haben nicht mehr viel mit ihren Vorgängern gemein: weder
äußerlich, noch innerlich. Gerade deswegen bieten sie unschätzbare
Vorteile, die mich dazu bewegt haben, das Experiment „Lipo im
RC-Car“ im Selbstversuch zu starten.
Alle Hyperlinks mit
dieser Formatierung werden
in einem separatem Browserfenster geöffnet!
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Akkutechnologie von
gestern, heut’ und morgen |
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Nickel-Cadmium und Nickel-Metallhydrid
Zellen sind rein äußerlich völlig gleichartig aufgebaut: ein
stabiler Metallbecher bildet den Minuspol der Zelle und schützt
gleichzeitig die Innereien.
Jede Zelle liefert eine Nennspannung von etwa 1,2 Volt. Die
Kapazität ist über die Jahre beachtlich gewachsen: Während die NiCd
Akkus der RC-Car Steinzeit im Sub-C Format gerade einmal 1200
Milliampere-Stunden fassten, passen in aktuelle Zellen deutlich über
4000 mAh hinein. Diese Entwicklung blieb nicht ohne Folgen, sodass
wir teils mit immens starken Motoren unterwegs sind.
Lipo-Zellen legen nochmals ein Schäuferl nach: Statt 1,2V pro Zelle
liefern sie 3,7V und ersetzen damit auf einen Schlag drei Ni-Zellen.
So sind beispielsweise im klassischen 1:10 Modell nur noch zwei
Lipo-Zellen (7,4V in Serie) nötig – und 0,2V gibt’s als Bonus dazu.
Die zur Verfügung stehenden Kapazitäten variieren natürlich mit der
Baugröße der Zelle, welche in der Lipo-Welt nicht wirklich genormt
ist.
LIPO-Striptease
(oder: DO NOT TRY
THIS AT HOME!)
Der Autor warnt
ausdrücklich davor, Lipo Akkus, egal ob voll, entladen,
neu oder alt zu öffnen!
Die Bilder zeigen einen
überraschend simplen Aufbau – so sieht die
Zellengeneration von morgen aus? Im Grunde besteht ein Lipo Akku lediglich aus einer
Folie, die mit einem Lösungsmittel versetzt als
Elektrolyt dient. Sie ist um die Elektroden des Akkus
gefaltet, wodurch eine sehr kompakte Form erreicht wird. Aufgrund dieser dichten, nur durch eine stärkere
Kunststofffolie geschützte Packung erklärt sich auch die
mechanische Empfindlichkeit des Lipos: Wird die
Schutzfolie durchstoßen oder kommt es infolge hoher
Druckeinwirkung zu feinen Rissen, erleidet der Akku
einen internen Kurzschluss und ist damit nicht mehr zu
retten. Lipo-Zellen müssen daher stets mechanisch gut geschützt
untergebracht werden!
- Bild 1:
Speziell für die Bedürfnisse der RC-Car Fahrer bieten
manche Hersteller, wie hier etwa Thunder-Power (im
Vertrieb der Hacker Motor Gmbh) so genannte „Hard case“
Akkus, Lipo-Zellen in einer robusten
Kunststoffverpackung an.
- Bild 2:
Dieses Akkupack besteht aus zwei 4900mAh Zellen, die in
Serie verschaltet sind, um die obligatorischen 7,4V
Nennspannung zu liefern. Neben den zwei 4 Millimeter Anschlussbuchsen steht in
der Mitte noch eine kleine 2 Millimeter Equalizer Buchse
zum Ausgleichen beider Zellen zur Verfügung.
- Bild 3:
Ein Lipo Akku darf niemals aus seiner silbrig-glänzenden
Schutzfolie geschnitten werden! Dieses und die folgenden
Bilder dienen nur zu Anschauungszwecken!
- Bild 4:
Simpler als jede NiMh-Zelle: Das weiße Band aus
Spezialkunststoff dient als Elektrolyt und bedeckt die
grau-schwarzen Elektrodenplättchen.
- Bild 5:
Jede einzelne Lipo-Zelle ist dabei eine massive
Parallelschaltung dieser einzelnen Elektrodenpaare,
damit die gewünschte Kapazität erreicht wird.
- Bild 6:
Die Kathoden (hellgrau) und die Anoden (dunkelgrau) sind
am teilgeladenen Akku farblich gut zu unterscheiden. Der Akku besitzt mehr Anoden- als Kathodenplättchen.
Damit steht mehr negatives Potential zur Verfügung, als
die Kathoden aufnehmen können, was die Gefahr des
Umpolens beim Entladen verringert.
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(zum Vergrößern
bitte anklicken!)
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Die Vorteile der
neuen Akkugeneration auf einen Blick |
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Gegenüber hoch gezüchteten Nickel-Metallhydrid Zellen
besitzen aktuelle Lithium Polymer Zellen ein mehr als doppelt so
großes Leistungsgewicht.
Ein Lipo-Akku (zum Beispiel mit 7,4V bei 4000mAh Kapazität) wiegt
daher nur halb so viel wie ein vergleichbarer NiMh-Akku.
Nun ist auch klar, warum RC-Piloten von der neuen Zellengeneration
so begeistert sind – wo doch Gewicht im Gleitflug wie bei extremen
Flugmanövern das Um und Auf ist!
Andererseits, nach dem Motto „Darf’s ein bisschen mehr sein?“, und
um etwa die Gewichtsverteilung in einem 2wd Offroader nicht aus der
Balance zu bringen, sollte der Lipo schon 300 bis 400 Gramm auf die
Waage bringen.
So ein „Monster-Lipo“ liefert Kapazitäten bis zu 8000mAh. Zusammen
mit einem sorgfältig abgestimmten Brushless System sind Fahrzeiten
von zwanzig bis dreißig Minuten bei guter Leistung kein Problem.
Ein angenehmer Nebeneffekt dabei: „Auf Vorrat laden“ ist bei Lithium
Polymer Zellen kein Problem. Ihre Selbstentladung macht nur einen
Bruchteil gegenüber jener von NiMh-Zellen aus.
Aber damit nicht genug, Lipo-Zellen sind in vielerlei Hinsicht
chemisch robuster als ihre Vorgänger. Sie besitzen keinen
Memoryeffekt und eine doppelt so hohe Lebensdauer macht den
deutlichen Mehrpreis gegenüber konventionellen Akkus mehr als wett.
Vor dem Laden sollten die Zellen immer auskühlen, sofern sie sich im
Betrieb überhaupt erwärmt haben. Ansonsten können Lipos problemlos
mehrmals am Tag geladen und eingesetzt werden.
„Lipo-ABC“
Um die Dinge beim Namen nennen zu können, werden hier einige
wichtige Begriffe aus der Lipo-Welt vorgestellt.
- „2s2p“: gibt den
„Bauplan“ eines Lipo-Akkus an: Die Ziffer vor dem „s“ bezieht
sich auf die Anzahl der Zellen in Serienschaltung. So haben alle
7,4V Akkus eine 2s Schaltung, da jede Lipo-Einzelzelle 3,7V
Nennspannung liefert.
Das „p“ bezeichnet die Anzahl der Lipo-Zellen in
Parallelschaltung. Die Parallelschaltung von Zellen erhöht die
Gesamtkapazität des Akkus um den entsprechenden Faktor vorm „p“.
Das gute alte 6-Zellen Ni-Akkupack ist im „Lipo-Slang“ eine 6s1p
Schaltung.
- „20C“: Der „C-Faktor“
stellt eine Beziehung zwischen der Kapazität des Akkus und
seiner Belastbarkeit dar. 20C Entladestrom bedeutet etwa, dass
die Zelle mit dem 20-fachen ihrer Kapazität entladen werden darf
– bei einem 2000mAh sind das 40000mA oder 40A.
Beim Laden von Akkus werden weit niedrigere C-Werte angesetzt.
Typischerweise lädt man Lipo-Akkus mit 1C bis 2C, was beim
2000mAh Akku einem Ladestrom von 2A entspricht.
- „Balancen“: Die
Zellenspannungen werden beim Entladen des Akkus angeglichen
- „Equalizen“: Die
Zellenspannungen werden bereits beim Laden ausgeglichen
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Alle
drei hier abgebildeten Akkus liefern 7,2 - 7,4 Volt,
können längerfristig Ströme jenseits von 60 Ampere
abgeben und eignen sich daher uneingeschränkt für den
Einsatz in 1500-2000 Gramm schweren 1/10 RC-Cars
jeglicher Motorisierung. Alle drei Akkutypen haben
annähernd dieselbe Grundfläche, doch die Unterschiede
liegen im Deteil!
Während die betagten 3300mAh GP Zellen gerade einmal
eine normierte Energie von knappen 60 Wattstunden pro
Kilogramm (= ein 1kg schwerer Akkublock aus diesen
Zellen kann 60Wh an Energie speichern) bringen, schaffen
der Trakpower Lipo (mit Thunderpower Zellen) schon
deutlich über 100 Wh/kg. Er kann daher bei etwas
geringerem Gewicht fast um die Hälfte mehr an
zusätzlicher Kapazität zur Verfügung stellen!
Mit ihren mageren 3200mAh sehen die Kokam Lipozellen
nicht besonders eindrucksvoll aus. Doch bei gerade
einemal 240 Gramm Akkugewicht (Das Nettogewicht der
Zellen liegt um die 200 Gramm!) relativiert sich dieses
Limit erheblich: Ein so drastisch reduziertes
Akkugewicht reduziert natürlich auch das Fahrzeuggewicht
erheblich, was wiederum den Strombedarf des Motors senkt
- aber mehr dazu später!
Er im Vergleich zum Trakpower Lipopack schlechtere
Energiequotient ist darauf zurückzuführen, dass es sich
bei den Kokam Zellen zwar um robuste und preiswerte
Lipos handelt, die jedoch schon länger nicht mehr dem
aktuellen technischen Stand entsprechen.
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Noch ein Wort zur
Schaltungstechnik:
Die ersten
Generationen von Lipo-Zellen konnten nicht besonders
hohe Ströme abgeben - dauerhaft maximal das 10fache
ihrer Kapazität. Von einer 2Ah Zelle konnte man also
einen Dauerstrom von etwa 20 Ampere erhoffen, was für
viele Bereiche äusserst knapp bemessen ist oder gar
nicht einmal ausreicht.
Daher wurden die Zellen nicht nur in Serie (2s = 7,4V
... erstes Bild) sondern diese Serienschaltungen dazu
noch parallel (2p = 2 mal 2Ah ... zweites Bild) verlötet.
Damit verdoppelt sich die Kapazität und somit auch die
maximal verfügbare Stromstärke und Leistung
Mit den aktuellen
Lipo-Zellen, die bis zu 30C Stromstärken liefern können,
sollten solche Parallelschaltungen nicht mehr nötig
sein. Die Akkus können weit mehr Strom als vergleichbare
NiMh-Typen liefern.
Außerdem bietet sich die vergleichsweise hohe
Einzelspannung einer Lipo-Zelle dazu an, die
Motorleistung über eine hohe Spannung anstelle einer
hohen Stromstärke zu erzielen, was die Elektrik immens
schont und den Wirkungsgrad des Antriebs erhöht. |
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Zukunftssichere
Ausrüstung |
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Empfindlicher reagieren Lithium-Polymer Zellen jedoch auf Überladung
und Tiefentladung. Beides führt zur Zerstörung des Akkus und
schlimmstenfalls entzündet sich dieser auch noch dabei!
Es ist daher absolut wichtig, dass nur „lipo-taugliches“ Equipment
zum Einsatz kommt und sorgfältig mit den Zellen umgegangen wird!
Improvisieren ist zwar ein Aspekt des Modellsports doch Sicherheit
beim Hobby sollte immer Vorrang haben!
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Das richtige Ladegerät
So wie NiMh-Zellen nicht mit Nicd Ladern (schnell-)geladen
werden dürfen, so benötigen auch Lithium-Polymer Zellen ein
geeignetes Ladegerät. Die Zellen sprechen nämlich nicht auf die
bewährte Delta-Peak Methode an, sondern werden einfach so lange
geladen, bis sie eine Spannung von 4,2V erreichen.
Damit der Lader dabei nicht über das Ziel hinaus schießt, wird
der Ladestrom in der Nähe der Ladeschlussspannung sukzessive
reduziert, weshalb das Voll-Laden von Lipo-Zellen typischerweise
etwas länger dauert als bei NiMhs und NiCds.
Graupners "Ultramat 10" ist ein preiswerter
Universal-Lader für Lipo-Einsteiger.
Durch den begrenzten Ladestrom von 3A dauert das Laden von Akkus
mit RC-Car typischer Kapazität jedoch etwas länger.
Da Lipos in anderen Sparten des Modellsports fix etabliert sind
und NiMh-Zellen teilweise schon völlig verdrängt haben, hält der
Markt zahlreiche Ladegeräte bereit: Vom günstigen
Einsteigermodell über den Allrounder bis hin zum
Hochleistungs-Ladegerät ist alles da.
Für den Umstieg empfehle ich ein Allround-Gerät der mittleren
Presiklasse. Mit diesem können auch vorhandene NiCd und NiMh
Bestände bestens bedient werden.
Egal wofür man sich entscheidet, der Lader sollte genug Leistung
für eine 1C Ladung bereitstellen, womit 5A Geräte in der Regel
bereits ausreichen. Nachdem viele Lipo-Zellen der aktuellen
Generation bereits Ladungen mit 2C akzeptieren, bieten sich aber
durchaus schon leistungsfähigere Ladegeräte der 10A Klasse an –
vorausgesetzt, das Budget reicht dafür aus.
- Equalizer: die moderne
Entladeplatine
Jede Zelle reagiert anders beim Laden und Entladen, das kennen
wir bereits von den Ni-Zellen – mit all ihren „Master“,
„Matched“ und „Team“ Zusätzen, die ein möglichst homogenes
Akkupack versprechen.
Trotz all der schönen Worte und bunten Labels: Mit zunehmendem
Gebrauch driften die Zellen im Pack auseinander. Der Akku macht
früher schlapp und verliert noch früher seinen Anfangsdruck.
Auch bei der neuen Akkugeneration ist das nicht anders.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass Lipos aufs Überladen viel
sensibler als NiMh-Akkus reagieren. Was also dagegen tun?
Akku-pflegen schon beim Laden: Der Lipoly Equalizer für
etwa 25 Euro kann bis zu 5 Lipo-Zellen in Serie (18,5 Volt)
bedienen und verrichtet beim Autor schon seit Monaten
zuverlässig seinen Dienst.
Was für NiMhs die Entladeplatine ist, ist für Lihtium-Polymer
Zellen der Balancer. Er sorgt dafür, dass alle Einzelzellen
eines Packs nach dem Betrieb beim kontrollierten Entladen
spannungsmäßig angeglichen werden.
Mit einem Equalizer geht das deutlich komfortabler und
zeitsparender da hier die Zellen bereits beim Laden angeglichen
werden.
Dazu muss der Equalizer zwischen Ladegerät und Akku geschaltet
werden, wo er den Ladestrom für die einzelnen Zellen anpasst.
Voraussetzung dafür ist ein Sensorkabelanschluss am Akku,
welcher in den meisten Fällen bereits vorhanden ist und
andernfalls sehr leicht selbst nachgerüstet werden kann, wie die
Bilder zeigen.
Ein Akku, der ständig über einen Equalizer geladen wird, bedarf
keiner weiteren Pflege mehr.
Das sogenannte Sensor- oder Balancerkabel greift die
Einzelspannungen jeder Zelle ab, wie die Skizze oben am 2s Akku
verdeutlicht: Neben den regulären Akkuanschlüssen rot und blau
(7,4V) sorgt ein Spannungsabgriff zwischen beiden Lipo-Zellen,
dass sowohl die Spannung der ersten (rotes Kabel und schwarzes
Kabel) wie auch der hinteren Zelle (schwarzes Kabel und blaues
Kabel) separat festgestellt und der Ladestrom entsprechend
verteilt werden kann.
Fast alle vorkonfektionierten Lipo-Packs sind bereits
mit so einer Verdrahtung ausgestattet - lediglich der Stecker
für das Sensorkabel variiert von Hersteller zu Hersteller,
sodass hier Adapter benötigt werden, oder umgelötet werden muss.
Bilder für eine Equalizer-Schaltung in der Praxis gibt es
hier und
da.
- Lipo-taugliche Regler
Last but not least in unserer Lipo-„must-haves“-Liste findet
sich ein Regler, welcher mit der neuen Akkugeneration kompatibel
ist.
Hier geht es darum, dass der Regler eine
Unterspannungs-Abschaltung besitzt, die ab 5,6V oder besser 6,0V
greift. NiMh-Abschaltungen setzen erst bei geringeren Spannungen
ein – die resultierende Tiefentladung schädigt die
Lithium-Polymer Zellen.
Viele der aktuellen Brushless-Controller sind bereits mit einem
optionalen Lipo-Modus oder variabler Abschaltspannung
ausgestattet.
Robitronic Speedstar II - hier das 12Turns Modell: Ein
Bürstenregler mit günstigem Preis bei guter Performance. Doch
das Unterspannungslimit von 5,6 Volt im LIPO-Modus ist in der
Praxis sehr tief, aber vor allem zu "weich" angesetzt (der Motor
wird nur gedrosselt).
Im Bereich der Bürstenregler sieht es dürftiger aus:
Lediglich Robitronic, Protech und Much More setzen auf die neue
Akkutechnologie - und das leider mit einer teils sehr tief
angesetzten Abschaltspannung von 5,6V.
Für das Gros der Lipo-untauglichen Regler gibt es dennoch
Hoffnung – in Form eines „Lipo-Savers“. Im einfachsten Fall ist
das eine kleine Schaltung, welche zusätzlich am Akku
angeschlossen wird und durch eine helle Signal-LED vor drohender
Unterspannung warnt.
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Aus der Packung und
rein ins RC-Car! |
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Ist alles Zubehör beisammen, wird es
endlich ernst, denn die letzte Hürde naht! Der Akku muss noch im
RC-Car verstaut werden – und zwar nicht „irgendwie“, sondern sicher
und geschützt.
Hier gibt es grundsätzlich zwei Wege zu beschreiten: Manche
Hersteller liefern fertige, in einer Kunststoffbox verstaute Akkus
mit den Abmessungen ähnlichen eines konventionellen 6-Zellen Packs.
Das „Trak-Power“-Pack mit 4900mAh Thunderpower Zellen, welches
freundlicherweise von der Hacker Motor Gmbh zur Verfügung gestellt
wurde ist ein Paradebeispiel für so ein „Plug & Go“ Pack: Durch sein
Gehäuse bedarf es keines weiteren Schutzes.
An der Oberseite finden sich 2 4mm Goldkontaktbuchsen und eine 2mm
Buchse zum Laden am Equalizer. Der Trak-Power Lipo passt in alle
RC-Cars mit Side-by-Side Aufnahmen.
Falls dort der Akku allerdings hauptsächlich über die Zellenslots am
Chassis gehalten wird, sollte die Halterung zusätzlich mit
Schaumgummi oder Glasfaserband gesichert werden. Mit den meisten
Stickpack-Schächten klappt’s ebenfalls problemlos, solange sie keine
Rundungen haben.
Andererseits: Wer bei der Dimensionierung der Akkus flexibel sein
will, kommt kaum um die „nackten“, vorkonfektionierten Lipo-Packs
herum, welche in zahlreichen Größen und Leistungsklassen vorrangig
für den Flugsektor angeboten werden, herum.
Das sinnvolle Minimum für den 1:10 Einsatz ist hier die leichte
3200HD Kokam-Zelle: Als 7,4V 2s(1p) Pack wiegt sie kaum mehr als 200
Gramm bei Strombelastbarkeiten bis zu 60A.
Solche Zellen, bloß von einem dünnen Schrumpfschlauch umgeben,
dürfen nicht einfach ungeschützt ins Chassis geklebt werden, sonst
ist der Schaden vorprogrammiert!
Bewährt hat sich daher eine verbreitete Akkuhalterung, mit der die
Zellen quasi hängend fixiert werden. Silikonschlauch an den
Akkupfosten sorgt für eine zusätzliche Dämpfung, sodass die Zellen
absolut sicher verstaut sind.
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Das
"LIPO-Brettl" passt in so gut wie alle RC-Cars, die auch
mit Side-by-Side Packs bestückt werden können und fasst
alle sinnvollen Akkugrößen!
Der Abstand beider Haltepfosten, hier 166,2
Millimeter, muss an den Abstand der Akkupfosten oder
sonstigen Fixiermöglichkeiten im eigenen RC-Modell
angepasst werden.
Ein Plan vom LIPO-Brettl zum Ausdrucken und Selber-Bauen
steht hier als
Download
für MS-Powerpoint zur Verfügung.
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Das
LIPO-Brettl kann aus jedem beliebigen Material gefertigt
werden, welches stark genug ist, den Akku selbst bei
einem Crash sicher zu halten.
Empfohlen werden jodch CFK oder GFK in jeweils 2
Millimetern Stärke.
Der Akku wird mit doppelseitigem Klebeband mit dem
LIPO-Brettl verklebt. Als zusätzliche Stütze dienen zwei
fest gewundene Schlaufen aus Klebeband an beiden Enden.
Damit ist der Akku erstmal bombenfest mit seiner
Halterung verbunden. Die Krafteinleitung erfolgt
lipo-gerecht auf der größtmöglichen Fläche des Packs.
Die ovalen Aussparungen des LIPO-Brettls können als
Kabeldurchführungen für Akku- und Sensorkabel verwendet
werden und bieten gleichzeitig eine Zugentlastung. Die
Kanten der Aussparungen müssen dann jedoch abgerundet
werden, damit die Isolierung der Kabel nicht beschädigt
wird.Die so
präparierte Akku-Halter-Einheit wird nun im Rc-Car
verstaut - natürlich "offroad-proof"!
Im ersten Schritt wird der Akkuhaltepfosten durch eine
M3-Schraube ersetzt. (die Länge richtet sich
selbstverständlich nach der Höhe des neuen Akkupacks!)
Das Gewinde muss mit einem 2x6mm Silikonschlauch
überzogen werden, welcher dem Akku ein wenig Dämpfung in
seiner Aufhängung verschafft.
Bevor der Akku eingesetzt wird, müssen die Zelleslots
noch mit einem dünnen Streifen ABS oder Lexan abgedeckt
werden, damit der Lipo-Akku nicht durch Steinschlag von
unten beschädigt wird.
Bei einem Plattenchassis wäre es allerdings auch
möglich, den Lipo einfach mit dem Halter nach unten
einzusetzen, was jedoch den Schwerpunkt etwas anhebt.
Die
Befestigung erfolgt abschließend mit
M3-Flansch-Stoppmuttern. Der 8mm Flansch staucht den
Silikonschlauch, klemmt dadurch die Akkuhalterung und
hindert diesen mit seiner 7mm Bohrung in jedem Fall am
Herausfallen - Los geht's!
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Als Probanden für die Lipo-Premiere waren gleich zwei Offroader zur
Stelle:
Team Losis XXX-4 G+ Allrad Buggy,
etwas überarbeitet um die
bekannten Schwächen auszumerzen, riss sich das Kokam 2s1p 3200er
Pack unter den Nagel und brachte es damit auf knappe 1500 Gramm
Kampfgewicht.
Der stärkere Trak-Power Lipo sollte etwas Größeres befeuern: Ein
bulliger Stadium-Truck wie der
XTM-Racing X-Cellerator
erschien da
genau richtig.
Der schwerere Akku beeinflusste die im Hecktriebler kritische
Gewichtsverteilung weniger stark als der federleichte Kokam-Lipo.
Trotzdem musste zusätzlich ein schweres Lenkservo in Form eines
Thunder Tiger DS1015 verbaut werden, um das Fahrzeug nicht zu
hecklastig werden zu lassen.
Schon auf der Werkbank kam es zum ersten „Aha-Erlebnis“: Die
Federvorspannung am XXX-4 G+ musste vorne um gute 3 Millimeter,
hinten gar um 4 Millimeter reduziert werden.
Doch damit nicht genug: In den Testläufen zeigte sich der Buggy von
seiner bockigsten Seite. Zwar machte sich das mehr als zehn Prozent
geringere Gewicht beim Beschleunigen und in den Kurven deutlich
bemerkbar, doch Team Losis Allrad-Buggy wollte einfach keine ruhige
Linie finden und das Chassis reagierte schon auf kleine Unebenheiten
unverhältnismäßig heftig.
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Sicherheit hat Vorrang!
Das Metall Lithium ist chemisch gesehen ein furchtbar heißes
Eisen – sehr reaktionsfreudig und leicht entzündlich. Reines
Lithium bildet sich in den Lipo-Zellen aber zum Glück nur in
Extremsituationen.
Jeder Hersteller liefert die Akkus mit genauen
Sicherheitsbeschreibungen und Warnhinweisen aus, die natürlich
strikt befolgt werden sollen.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann – genauso wie bei Ni-Zellen
– trotzdem einmal etwas schief gehen. Das erkennt man sofort
daran, dass sich der Beutel der Lipo-Zelle aufbläht. In extremen
Fällen ist ein süßlicher bis stechender Geruch wahr zu nehmen.
Das sind die zwei Warnsignale des Lipos, und wehe dem, der sie
nicht ernst nimmt!
Der betroffene Akku muss schnellstmöglich von jeglichem Gerät
getrennt werden und ein paar Stunden auf einer feuerfesten
Unterlage, mit einem großen tönernen Blumentopf bedeckt ruhen.
Hinterher kann der Akku in Salzwasser tiefentladen und dem
Sondermüll zugeführt werden.
Auch ein mechanisch beschädigter Akku sollte nicht mehr
verwendet werden. |
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Erst nachdem vorne und hinten um einen Grad weichere Federn – vorne
orange, hinten gelb – aufgezogen wurden, konnte der XXX-4 G+ so
richtig auftrumpfen: Weit beeindruckender als die gebotene
Beschleunigungsleistung des abgespeckten Buggies war die Performance
in Sachen Handling. Der XXX-4, für sein kritisches Fahrverhalten am
Limit bekannt, gab sich trotz der hohen Geschwindigkeiten völlig
zahm: Drohendes Ausbrechen, zu dem er vormals im Grenzbereich recht
unverhofft neigte, deutete er nun durch sanftes Neigen und Gleiten
des Hecks an – und ließ damit genug Zeit für Gegenmaßnahmen. Auch
Lenkbewegungen konnte der leichte Buggy nun viel sanfter umsetzen:
Das Chassis bewies in jeder Kurve eindrucksvoll, dass es mit den
Geschwindigkeiten spielend fertig wurde und verzieh auch den einen
oder anderen Fahrfehler.
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Dieser Fahreindruck stand im krassen Gegensatz zur schweren
NiMh-Bestückung: Hier wartete der Losi XXX-4G+ zwar mit durchaus
gutem Handling auf, hatte jedoch so seine Tücken und konnte mit
aktuellen Buggies der Wettbewerbsklasse in vielen Belangen nicht
mehr mithalten.
Das exzellente Fahrverhalten ist sicherlich nicht alleine dem
geringeren Gewicht zu verdanken. Durch den Lipo-Akku besitzt der
XXX-4 G+ eine fast perfekte Links-Rechts Balance, ein Design-Dogma,
das viele aktuelle Rennbuggys versuchen, möglichst gut umzusetzen!
Mehr Infos zum Handling des Lipo-Losis sind
hier zu finden!
Mit fast 5000mAh
Akkukapazität geht der X-Cellerator auf die Piste.
Eine eigene Akkuhalterung wie beim Losi XXX-4 G+ ist
hier nicht nötig: Das Trackpower-Pack passt wie
angegossen in den Akkuschacht von 2wd Modellen. |
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Im Anschluss wurde der XTM X-Cellerator auf die Piste losgelassen.
Stadium Trucks zeichnen sich generell durch ein sehr gutmütiges und
robustes Fahrverhalten aus. So war es nicht verwunderlich, dass sich
das Handling trotz „Trak-Power“-Power abgesehen von einer spürbaren
Behändigkeit nicht tendenziös veränderte. Wundern mussten sich aber
diejenigen, die während der Testfahrten einen Blick auf die Uhr
riskierten: 15 Minuten mit einem 14 Winder im Heck und der
Trak-Power Lipo hatte noch immer Druck wie auf den ersten paar
Metern.
Vor allem im Losi XXX-4G+ erwärmten sich Motor und Regler auffällig weniger
stark als im NiMh-Betrieb. Nachdem die verwendeten Lipo-Akkus den NiMh-Zellen
in Punkto Stromfestigkeit in nichts nachstehen, ist das vermutlich
auf das 10-15 Prozent geringere Fahrzeuggewicht zurück zu führen.
Gewichtsreduktion
ist bei den 2wd Modellen immer eine kritische Sache, da
der Akku eine Schlüsselrolle in der Gewichtsverteilung
von Vorder- und Hinterachse spielt!
Daher bekommt auch Team Losis XXX-cr das vergleichsweiße
schwere Trakpower-Lipo-Pack verpasst. Die Fahrleistungen
liegen damit kaum höher als mit einem NiMh-Akku im
Gepäck, doch die Fahrzeit steigt um gut 50% an! |
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Ganz anders sieht
die Sache beim
Ultima-Ratio Piranha P2 aus: Der - soweit wir wissen
;-) - erste Buggy der Welt, der ganz speziell für den
Einsatz leichter Lipo-Zellen gebaut wurde, profitiert
von erheblich von den leichten Kokam Zellen.
Damit die Gewichtsbalance nicht kippt, wird der Motor
kurzerhand vor die Hinterachse gesetzt - doch mehr dazu
gibt es im eigenen
Piranha P2 Artikel sowie im passen
Forumstopic zu lesen!
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Fazit |
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Den Lithium Zellen gehört
sicherlich die Zukunft. Sie sind leichter, pflegeleichter,
langfristig günstiger, und leistungsfähiger als die besten
NiMh-Zellen am Markt.
Nicht nur im kleinen Maßstab sondern auch für 1/8 Brushless-Projekte
sind die Zellen ein heißer Tipp, denn hier ist es mit Lipos erstmals
möglich, das Gewicht eines vergleichbaren Verbrenner-Modells nicht
zu überschreiten.
Ohne eine offizielle Sanktionierung werden die Zellen in der RC-Car
Szene der nächsten Jahre wohl keinen breiten Durchbruch feiern
können.
Wer sich jedoch abseits der offiziellen Wettbewerbsszene bewegt,
kann sich dank der neuen Akkutechnologie auf Clubebene oder unter
Freunden 20 Minuten Nonstop-Rennen liefern ohne sich dabei um
Akkupflege oder Ähnlichem zu sorgen.
Weitere Informationen:
Text und Bilder von
Aaron Banovics
Dieser Artikel ist in
geänderter Fassung in der AMT, Ausgabe 09/07 des vth-Verlages
erschienen!
Aktuelle
Fachartikel von offroad-CULT:
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Das große Bürstenmotor 1x1: Für alle, die sich von
der Brushless-Mania der letzten Jahre nicht anstecken
haben lassen und noch immer mit Bürstenmotoren unterwegs
sind, präsentiert offroad-CULT einen
umfangreichen Pflege- und
Wartungsguide! |
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Die neue Akkutechnologie Teil 2: Lithium-Polymer-Zellen
in schützender "Hardcase" Kunststoffverpackung schießen
zur Zeit wie die Schwammerln aus dem Boden.
Wie man diese sicher am Balancer laden kann, zeigt
der offroad-CULT Artikel:
Hardcase-Lipo-Balancer-Ladekabel
im Eigenbau! |
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offroad-CULT über die
DIRTY ARTS -
was wohl dahinter steckt?
INTERNATIONAL RELEASE available
here! |
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Die neue Akkutechnologie ist
da! Lithium-Polymer-Zellen bieten hohe Leistung und
Lebensdauer bei extrem geringen Gewicht.
Wie sich diese Vorteile am besten im Offroad-Modell
ausnutzen lassen, was dabei an Sicherheit zu beachten
ist und ob die Resultate
den Umstieg rechtfertigen steht im
großen Lipo-Guide! |
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Der
CULT-Buggy von Mad Max! Alles über die Idee, den Bau
und die Fahreindrücke zum Piranha P2 gibt es
hier
INTERNATIONAL RELEASE
available
here! |
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(Action) Fotografie im
Modellsport! Ein dreiteiliger Bericht
über Kamera-Basics, Aufnahmetechniken und Tricks für
dein RC-Car als Poster an der Wand: Bildfüllend, Scharf
und in Action!
Für alle mit Kompaktkameras ...
INTERNATIONAL RELEASE
available
here! |
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Das
Kugeldifferential
ist ein geselliger Zeitgenosse, immerhin trifft man es
vor allem in Elektromodellen sehr häufig an. Aber wie
funktioniert so ein Kugeldifferential überhaupt? Was
sind "Keramikkugeln"? ... und wenn's Probleme macht?
hier weiterlesen!. |
noch mehr
Fachartikel...
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