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LRP S8 BXe "TEAM"
Testbericht, Teil 1
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LRPs
1/8 Offroad-Flotte |
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Der S8 BXe in der "Team" Ausführung
ist das neueste Pferd in LRPs (bislang noch) kleinem 1/8
Offroad-Stall, in dem sich bislang die S8 BX Buggies der
Verbrennerzunft breit machten.
Doch das "e" verrät es schon: LRPs Neuer bringt frischen
Stallgeruch, denn hier verrichtet kein Verbrennungsmotor, sondern
ein Brushless Elektromotor seinen Dienst.
1/8 Brushless Buggies waren bis vor kurzem (kommerzielles) Neuland.
Eine Sache für Tüftler, Bastler und geübte Modellbauer. Denn
bislang führte der Weg zum Brushless-Buggy stets über ein
Verbrennermodell, das entweder als sog. "Roller" (nacktes Chassis
ohne Motor oder RC) erworben und sodann mehr oder minder aufwändig
konvertiert wurde. 2008 wurde die Sache mit dem Konvertieren durch
erste zaghafte Versuche, die neue Offroad-Klasse in Form von "Conversion Kits"
zu kultivieren schon deutlich einfacher. 2009 sollte
schließlich unter dem Motto "Brushless goes Mainstream" stehen, denn
von nun an hatte fast jeder Hersteller, der etwas auf sich hielt,
neben den bewährten 1/8 Verbrennermodellen auch eine (mehr oder
minder ausgefeilte) Brushless-Version in petto.
Natürlich konnte es sich auch LRP
nicht nehmen lassen, und präsentiert uns nun also den S8 BXe, den
elektrifizierten Bruder eines in vielerlei Hinsicht höchst
interessanten Verbrennerchassis,
welches wir bereits einem eingehenden Praxistest unterzogen haben.
Auf den nächsten Seiten wird sich die "Team" Version des S8 BXe ein
Stelldichein geben, für Brushless-Fans mit kleinerem Budget steht
allerdings auch eine in der Ausstattung etwas einfacher gestrickte
RTR-Version bereit.
Für diesen Testbericht wurde mir der
S8 BXe in der "Team"-Ausführung freundlicherweise von
LRP electronic
zur Verfügung gestellt.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich daher auf das Testmuster
und können etwa aufgrund von Serienstreuung vor allem im Bereich der
Messwerte nicht uneingeschränkt verallgemeinert werden.
DAS
MODELL
1/8
Brushless-Buggy KIT
mit vollständig kugelgelagertem Antriebsstrang, 6 Kardanwellen und BigBore Stoßdämpfern.
ZUSATZAUSSTATTUNG
Keine, da
Baukasten
ERFORDERLICHES
ZUBEHÖR
- Brushless
Antriebsset
- 4s Lipo Akku
- Lenkservo, RC-Anlage |
Alle externen Hyperlinks mit
dieser Formatierung
werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!
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Ein
Kit, ein Kit ... ! |
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Ja, der S8 BXe ist tatsächlich einer
der wenigen Modelle, die noch als Kit - neudeutsch für den guten
alten Baukasten - ausgeliefert werden. Das bedeutet hier nicht nur,
dass das Modell von Grund auf selbst zusammen gebaut werden darf,
sondern dass auch noch die (für manche, wie mich zum Beispiel ;) )
"lästigeren" Arbeiten wie das Reifenkleben oder das Lackieren und
Ausschneiden der Karosserie warten.
Dem Baukasten liegt selbstverständlich
eine (leider manchmal dürftige) Anleitung bei, die durch die einzelnen Bauabschnitte bis zum
kompletten Buggy führt. In Plastiktüten häppchenweise verpackte und
durchnummerierte Baugruppen schaffen Überblick und Ordnung, sodass
auch weniger geübte Modellbauer nicht gleich an einem riesigen
Haufen Einzelteile verzweifeln muss.
Nachdem LRPs S8 BXe Team fast ausschließlich auf Schrauben mit
Innensechskant setzt, sollte zum Aufbau entsprechendes Werkzeug in
guter Qualität (der das Baukastenwerkzeug wie immer nicht gerecht
wird) bereit liegen. Benötigt werden die Inbusgrößen 2,0mm; 2,5mm
und 3,0mm.
LRP stellt einen brauchbaren Multi-Gabelschlüssel für die R/L
Gewindestangen zur Verfügung, sodass sonst nur noch ein kleiner
Kreuzschlitzschraubenzieher und Mutternschlüssel (M3, M4, 17mm) zum
Aufbau benötigt werden.
Alles bereit? Nun dann, los geht's!
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Chassisplatte,
Motorhalter und Mitteldiff |
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Der S8 BXe ist stark modularisiert
aufgebaut. Daher möchte ich mich beim Zusammenbau nicht an die
Anleitung halten, sondern vielmehr die einzelnen Komponenten
vorstellen wie sie sich nach und nach zu einem 1/8 Offroader
zusammenfügen.
Die filigrane Anmutung
des ersten Eindrucks - andere Hersteller warten hier mit massiven
Klammern und Klemmringen auf, welche den Motor vorne und hinten fest
umschließen - ist rasch verflogen, sobald der Mitteldiff/Motorbock
mit 5 Schrauben seinen Halt am Chassis findet. Dann zeigt sich
nämlich, dass die Halterung trotz des immerhin etwa 270 Gramm
schweren und fast 70mm langen Motors praktisch keinen Flex erlaubt.
Verantwortlich dafür scheint die qualitätsbewusste Materialwahl zu
sein: Sowohl das Motorgehäuse als auch der Motorbock sind aus 7075
T6 Aluminium gefräst. Diese Sorte Aluminium ist wohl die
hochwertigste, die man im Modellsport antreffen wird, und ihre
Festigkeit beträgt etwa das Doppelte des gerne verwendeten 6061
Aluminiums.
Allerdings deuten - im letzten Bild im hinteren Drittel des Motors
zu sehen - 4 Langlöcher im Chassis darauf hin, dass sich LRP dieser
Sache wohl zunächst auch nicht so sicher war, zumal die Bohrungen an
dieser Stelle auf eine Motorklammer als Stütze hindeuten.
Beim Zusammenbau der Motorbock-Mitteldiffeinheit ist darauf zu
achten, dass das hintere Lager des Differentials wirklich
vollständig in der Motorplatte verschwindet, da es sonst zu
Verspannungen und einer schwergängigen Lagerung beim Festschrauben
am Chassis kommt. Um das zu vermeiden sollte der Motorbock um die
Lagerbohrung herum gut angewärmt werden, damit das Lager des
Mitteldiffs leichter einrastet.
Apropos Mitteldiff:
Die Differentiale des S8 BXe sind unauffällige, aber
bewährte 1/8 Konstruktionen: Stirn und Hauptzahnrad sind
sauber aus Stahl gefräst, während im Diff selbst 6
Kegelzahnräder arbeiten. Eine Dichtung zwischen Diffgehäuse
und Zahnrad, sowie O-Ringe an den Ausgängen dichten das
Innenleben ab, sodass die Sperrwirkung der Differentiale
durch Silikonöl variiert werden kann, wobei dickflüssigeres
Öl natürlich in einer höheren Sperrwirkung resultiert. Dem
Baukasten liegen sogar entsprechende Öle (3000cps vorne,
5000cps für das Mitteldiff und 1000cps hinten) bei.
Schmierfett dagegen sucht man leider vergebens, doch das
Diff sollte neben der Ölfüllung unbedingt gefettet werden! |
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Die Diffs des S8 BXe
kommen überraschenderweise ohne Passscheiben aus - lediglich
zum Einsetzen des Diffs in die Getriebebox legt LRP Scheiben
der Dimension 16x13mm in unterschiedlicher Stärke bei.
Die fertig gebauten Differentiale laufen von Anfang an sehr
geschmeidig und zeigen erfreulicherweise nur wenig Spiel an
den Abtrieben. Von den Abtrieben gibt es zwei Sorten, worauf
die Anleitung leider überhaupt nicht eingeht: Die beiden
dünneren Diffausgänge gehören zum Mitteldiff, während die
dickeren, konisch ausgenommenen Abtriebe bei den
Achsdifferentialen verwendet werden! |
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Mit diesem Getriebesetup erzielt der
S8 BXe eine innere Übersetzung von etwa 3,45:1 (11Z Triebling auf
38Z Tellerrad) während die Primärübersetzung aus dem Baukasten
heraus etwa 3,54:1 (13Z Ritzel auf 46Z Hauptzahnrad) beträgt.
Serienmäßig läuft der S8 BXe also mit einer Übersetzung von etwa
12,2:1 - welche sich natürlich durch optionale Motorritzel und
Hauptzahnräder in Maßen anpassen lässt.
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Servohalterung
und Akkubox - es wird langsam eng auf der Chassisplatte! |
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Nachdem Motor und
Mitteldiff den ihnen zugedachten Platz am Chassis eingenommen
haben, leisten ihnen nun die Servoplatte und die Akkubox
Gesellschaft. Wobei die Bezeichnungen eigentlich nur die halbe
Wahrheit verraten, denn die Servoplatte bietet gleichzeitig dem
Brushless-Controller Halt während vorne an die Akkubox eine
kleine Empfängerbox angeformt wurde. Und damit ist der S8 BXe
eigentlich schon komplett ausgestattet, obwohl er noch nicht mal
auf eigenen Rädern stehen kann! Aber alles der Reihe nach...
Anhand der Servoplatte
wird erstmals eine nette Konstruktionsidee sichtbar, die
LRP beim S8BXe noch mehrmals umsetzen wird: Der
wirklich nahtlose Verbund von Kunststoff und Aluminium.
Der Servohalter ist an sich ein Kunststoff-Gussteil,
doch dort, wo Festigkeit bei begrenztem Platzangebot
gefragt ist, wird eine Aluplatte - saugend eingesetzt -
verwendet.
Die Lösung ist durch die angefassten Kanten hübsch
anzusehen, leicht, ökonomisch und überdies weitaus
steifer als wenn bloß Pfosten an die Aluplatte
angeschraubt würden.
Zudem ist seitlich eine Transponderhalterung angeformt,
während die Servoplatte nach hinten hin in eine größere
Plattform zur Montage des Reglers und einem Kabeltunnel
mündet.
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Bei der Wahl der
Rudermaschine kam ich mal wieder nicht am Griff zum
"Klassiker" vorbei: Dieses Thunder Tiger DS1015
versieht bei mir schon seit 2006 seinen Dienst in
verschiedensten Projekten und hat sich darüber hinaus
als besonders kräftiges (ca. 15kg*cm), schnelles (ca.
0,10s/45°) und robustes Servo für alles was sich im
Maßstab 1/10 bis 1/8 abspielt erwiesen. Daher darf es
nun auch beim S8 BXe ans Steuer.
Bei der fertig
verschraubten Servoplatte sieht man nun auch, wozu der
Tunnel gedacht ist; Er führt Servo und Reglerkabel
sicher unter dem Mittelkardan hindurch auf die andere
Seite des Chassis, denn dort wird der Empfänger
untergebracht. |
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Die Servoplatte ist wie schon
beim SBX8 Verbrenner eine gelungene Konstruktion, welche die
Eigenschaften von Kunststoff wie Aluminium geschickt für ihre
Zwecke einzusetzen weiß. Auch der Kabeltunnel ist eine nette
Idee, die der Ordnung im Chassis sehr entgegen kommt.
Nur mit der Controllerplatte mag ich nicht so recht warm werden:
Hier hätte ich (aber nicht nur von LRP!) deutlich mehr
Kreativität, nein, schlicht praktisches Denken erwartet! Mit ca.
600cm² feinsten Aluminiums ist die Chassisplatte sicherlich der
größte Kühlkörper, der an so einem Buggy realistisch gesehen
untergebracht werden kann. Ganze 300cm² davon befinden sich an
der Unterseite und damit ständig in Kontakt zum Fahrtwind.
Warum also baut uns LRP etwa mit dem hauseigenen SPX8 keinen
Controller mit blanker Alu-Bodenplatte, die mit etwas
Wärmeleitpaste dazwischen fest am Chassis verschraubt werden
kann?
Warum müssen wir unsere Controller auf so eine Zwischenplatte
kleben, um sie anschließend notfalls mit Lüftern unter der gut
abschließenden Karosserie zu "kühlen"? Fragen über Fragen... Die
hier gezeigte Lösung zeugt jedenfalls davon, dass die
Konstrukteure im wahrsten Sinne des Wortes noch einen Maßstab zu
klein denken!
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Die Akkubox des S8
BXe sorgt gleich für ein doppeltes Déjà Vú!
Zunächst, weil sich die dünne Kunststoff mindestens
genauso filigran anfühlt, wie der Motorhalter. Man
möchte berechtigt zweifeln, ob diese Wanne mit
Wandstärken um die 2mm und jene zierlichen Laschen mehr
als ein halbes Kilogramm Akkumasse auch bei frivolster
Luftakrobatik sicher auf dem (Chassis-)Boden der
Tatsachen halten kann.
Nun, sie kann! Und mit der Montage am Chassis stellt
sich somit das zweite der versprochenen Déjà Vús ein,
nachdem dieser äußerst flexiblen Kunststoffkonstruktion
durch strategisch gut platzierte Schrauben plötzlich
völlig neue Festigkeitsqualitäten erwachsen.
Die Integration der Empfängerbox ist zudem eine gute
Idee, um den begrenzten Platz im Buggy effizient
auszunutzen - sie wird aber leider noch für
Kopfzerbrechen sorgen, soviel sei an dieser Stelle
verraten. |
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Von oben gesehen,
vermittelt der bisherige Baufortschritt dann auch schon
einen angenehm aufgeräumten Eindruck. Bei der
Montage des Akkuhalters muss allerdings noch Hand
angelegt werden: Die Aussparungen für die Stoppmuttern
der Seitenschürze darunter sind nämlich zu eng, um mit
dem passenden Steckschlüssel an die Muttern zu kommen.
Das bedeutet, man müsste zum Wechsel der Seitenschürzen
jedes Mal die komplette Akku/Empfängerbox losschrauben.
Mit einem einfachen Karosseriebohrer ist die Sache
jedoch schnell gegessen, wie das obige Bild zeigt. (Das
mittlere Loch entspricht dem Originaldurchmesser) |
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Probehalber (und um
meine letzten Zweifel an der Tragfähigkeit der Akkuwanne
zu beseitigen) werden schon einmal die Akkupacks
festgeschnallt, was mit den beiliegenden Klettschlaufen
angenehm schnell und sicher vonstatten geht.
Tatsächlich kann das Akkupack derart festgezurrt werden,
dass es sogar bei heftigem Rütteln und Zerren reglos im
Chassis verbleibt.
Den Schaumgummiblock sollte man jedoch - egal ob er nun
hinter oder vor den Lipos eingesetzt wird - festkleben,
da er sonst bei einem Überschlag einfach herausfallen
könnte. Die verbauten Komponenten werden jedoch in einem
separaten Testbericht in Kürze vorgestellt, sodass
es an dieser Stelle auch nur beim "Anprobieren" bleibt! |
Nach diesen ersten paar
Handgriffen ist das Layout von LRPs 1/8 Brushless-Premiere
bereits klar umrissen: Die gegeneinander leicht versetzte
Anordnung von Empfänger - Servo, Akku - Controller und Motor
verspricht Übersicht und hält die Kabellängen angenehm kurz. Der
Kabeltunnel vor dem Mitteldiff bietet eine gute Möglichkeit, die
empfindlichen Servo- und Controllerkabel sicher in die
Empfängerbox zu führen - insgesamt also stellt die
Komponentenanordnung des S8 BXe ein stimmiges und wohl
durchdachtes Konzept dar.
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Vorderachse
und Lenkung |
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Bis hierher wurde
das Chassis mit seinen Elektr(on)ik-Komponenten im Großen und
Ganzen komplettiert und war dabei auch nicht sonderlich
anspruchsvoll im Aufbau.
Dies ändert sich nun aber schlagartig, so wie wir uns den beiden
Achsen widmen: LRP schöpft hier aus dem Vollen und verwendet
munter Kunststoff-Inserts, Gummistoppel und Stahlhülsen zur
Führung sämtlicher Aufhängungsstifte. Nachdem sich die
Bauanleitung gerade hier zum Teil recht unterkomplex in der
Bestandsaufnahme zeigt, ist nicht immer gleich klar, welche
Hülse nun wo zum Einsatz kommt, zumal sich manche bloß ihn ihrer
Kragenweite unterscheiden!
Weiters, aber das habe ich bereits an der Bauanleitung des an
dieser Stelle identischen Verbrennermodells kritisiert - werden
manchmal Bauschritte gezeigt, die schlicht nicht oder anders
durchgeführt werden müssen, zumal die entsprechenden Bohrungen,
Schrauben, ... nicht mehr vorhanden sind oder ersetzt wurden.
Von Änderungen "in letzter Minute" kann hier jedoch keine Rede
sein: Der S8BX ist immerhin schon bald 2 Jahre auf dem Markt,
und der Brushless-Bruder bringt hier nichts Neues mit!
Die Vorderachse
ist daher wie bei fast allen 1/8 Buggies um eine robuste,
vertikal entlang der Lagerung des Diffs geteilte Getriebebox
angelegt. Schöne blaue Alu-Teile von hervorragender
Passgenauigkeit erweitern die Getriebebox um die Dämpfer- und
Querlenkeraufnahme. Die vorderen Querlenker sind selbst für 1/8
Verhältnisse mächtig dimensioniert, wie die Bilder oben zeigen.
LRP hat sich an dieser Stelle erfreulicherweise Gedanken über
ausgeschlagene Achslagerungen gemacht und so bekommen die
Querlenker vorderseitig einen Gummistopfen mit einer
eingesetzten Stahlbuchse verpasst. Das Ergebnis ist eine
leichtgängige und dabei spielfreie Lagerung der Schwingen. Am
anderen Ende schließt eine etwas eigenwillige Pivot-Ball
Konstruktion zu den Radträgern auf.
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Die Lenkung,
die bei den 1/8 Buggies herkömmlicherweise gleich in
die Vorderachse integriert wird und deren Pfosten
später gleichsam als Chassisversteifung des Kickups
herhalten, ist beim S8BXe recht kompakt gebaut:
Die Spurstangen zu den Radträgern werden in den
Lenkhebeln eingespannt, die am vorderen Ende eine
Gabel bilden. So kommt der S8BXe mit einer geradezu
minimalistischen Lenkungsplatte aus.
Erfreulich ist jedenfalls, dass die Kugeln für die
Pfannen bereits als Kugelschrauben ausgeführt sind,
sodass man bei Wartungsarbeiten an dieser Stelle
weniger Teile auf der Werkbank herum- und
davonrollen sieht!
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Auch hier tritt
wieder der mit beachtlicher Präzision gefertigte
Alu-Kunststoff-Verbund zum Vorschein, mit dem die
Verstrebung von der Getriebebox zu den
Lenkungspfosten realisiert wurde.
Die R/L Gewindestangen der oberen Querlenker werden
von Kunststoffhülsen bedeckt, die zum Verstellen des
Radsturzes nach außen (zur Kugelpfanne hin) gezogen
werden können, und den Sechskant freigeben.
Vermutlich sollen sie ein Abknicken dieser
kritischen Stelle vermeiden, da die Hülsen zudem
äußerst fest sitzen.
Zeitgemäß zeigt sich auch die Aufnahme der oberen
und unteren Querlenkerstifte: Kunststoffhülsen
schützen vorm Ausschlagen der Aufhängung und
ermöglichen gleichzeitig komfortable Anti-Dive
Einstellmöglichkeiten. Der Nachlauf der Vorderachse
wird PBS-typisch und simpel über Kunststoffclips vor
(= mehr Nachlauf) oder hinter (= weniger Nachlauf)
dem oberen Querlenker festgelegt.
Bei der Chassistrebe hat LRP einen Gang
zurückgeschaltet: War sie bei der Verbrennerversion
noch aus Alu, so besteht sie nun aus eher flexiblem
Kunststoff. Selbiges gilt auch für die Chassisstrebe
der Hinterachse, sodass das S8 BXe Chassis zum einen
deutlich mehr Flex aufweisen dürfte (was ja nun
keine schlechte Sache ist!), zum anderen durch
Kombinationsmöglichkeiten sehr gute
Einstellmöglichkeiten für die Härte des Chassis
bietet. Denn: mit den Alustreben war der S8BX hart
wie ein Doppeldeck-Chassis! |
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Die Vorderachskonstruktion des S8
BXe erweckt durch den Verbund und die Verschachtelung vieler Teile
eine bisweilen komplexeren Eindruck als so manch anderer 1/8 Buggy
an dieser Stelle. Der Wartungsfreundlichkeit ist das sicherlich
nicht zuträglich, andererseits konnte LRP so durch das
ineinandergreifende Design bei recht kompakten Abmessungen - hier
werden immerhin fast ausschließlich M3 Schrauben verwendet! - eine
solide und stabile Achskonstruktion realisieren.
Wirklich ärgerlich dabei ist jedoch das Design der Lenkungspfosten,
welche - die Flanschmuttern verraten es - die Getriebeboxverstrebung
samt oberer Querlenkerhalterung auffädeln, anstatt diese wie sonst
üblich "stumpf" festzuschrauben. Beim Abheben der Verstrebung kommt
daher gleich einmal die Stift der oberen Querlenker (im wahrsten
Sinne des Wortes) in die Quere, sodass für Arbeiten an der Lenkung
und an den oberen Querlenkern deutlich mehr zerlegt werden muss, als
man zunächst annehmen möchte. Fazit daher: Imposantes Design, aber
für die Praxis leider höchst umständlich!
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Auf zwei Kleinigkeiten soll beim
Aufbau der Vorderachse noch hingewiesen werden:
Erstens ist der Abstand zwischen Querlenker und Getriebebox
hauchdünn geraten. Doch gerade an dieser Stelle befinden sich
gleichzeitig die Grate vom Spritzbaum - man muss an dieser Stelle
also besonders sorgfältig nachschleifen, sonst klemmt die Aufhängung
in einer bestimmten Position fest!
Außerdem hat sich LRP wie bereits
geschrieben für eine etwas unkonventionelle PBS-Aufhängung
entschieden: Anstatt mit einem großen Feingewinde zu arbeiten, wird
ein Kunststoffblock mit drei Schräubchen gegen die (hart eloxierte)
Alu-Kugel gedrückt. Leichtbau ahoi, doch muss man penibel darauf
achten, den Einsatz nicht zu verspannen. daher sollten die Schrauben
reihum jeweils immer nur um eine halbe bis ganze Umdrehung fester
gezogen werden, bis die Kugel kaum noch Spiel hat.
Außerordentlich gut gefallen hat mir dagegen der
Anschlag, den LRP den Kugelköpfen spendiert hat: Der
dicke Alu-Ring verhindert einerseits das Ausreißen am
Querlenker und erspart andererseits jegliche Mess- und
Schätzarbeiten, um die man beim Einjustieren einer PBS
sonst nicht herumkommt, so man es auch ordentlich machen
will! |
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Die Hinterachse |
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Komplett vom S8BX übernommen, geht LRP
auch beim S8 BXe völlig neue Wege, in dem das langsam zum
vollwertigen Buggy heranwachsende Chassis nun um eine "aktive
Hinterachse" bereichert wird. Was bedeutet das? Und was haben wir
davon?
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Zunächst offenbar
einmal nur Buchsen, Hülsen und reichlich kurze Stifte
... LRPs aktive Hinterachse mutet auf den ersten Blick
reichlich seltsam an, der Clou kommt aber erst ... |
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Völlig ausgefedert
bietet die Hinterachse des S8 BXe ausgesprochen, ja
eigentlich schon ungewöhnlich viel Anti-Squat.
Anti-Squat soll dem
Einfedern beim Beschleunigen vorbeugen. So wird der
daraus folgende
Lastwechsel abgeschwächt, was wiederum der Vorderachse
mehr Grip beschert. Letztlich sollte der S8 BXe beim
harten Beschleunigen also besser zu kontrollieren sein
bzw. weniger stark untersteuern.
Beim Einfedern sieht man in der Animation oben nun gut, wie
sich der Querlenker langsam parallel zum Boden
ausrichtet - Anti-Squat wird also beim Einfedern
kontinuierlich reduziert, sodass etwa beim Bremsen mehr
Hinterachsgriff erhalten bleibt.
Funktioniert das System wie beworben, so bringt uns
also die aktive Hinterachse des S8 BXe ein
ausgewogeneres Fahrverhalten in vielen Lebenslagen.
(An dieser Stelle vorab
ein kurzer Praxiseindruck: Ich habe den S8 BX in der
Verbrennerversion bereits in Aktion erlebt, und mir ist
dabei keine ungewöhnliche Spurtreue aufgefallen. Auf die
ersten paar Meter, die ich mit dem S8 BXe jedoch auf
feuchtem Gras zurückgelegt habe, hat mir die
Konstruktion einen absolut genialen Eindruck
geboten - und wenn die weitere Praxis hält, was die
kurze Ausfahrt verspricht, dann ist die Hinterachse DIE Lösung für kräftig (über-)motorisierte Modelle.
Doch
mehr dazu im dritten Teil des Testberichts!)
Die Änderung des Anti-Squat (genaugenommen eine Mischung
aus Nachlauf und Anti-Squat!) wird durch eine
ungewöhnliche Zwei-Punkt Aufhängung der hinteren
Achsschwingen erreicht:
Anstelle eines durchgehenden Stiftes wird der Querlenker
vorne im schrägen Winkel an einem kurzen Stift geführt. während das hintere Ende
über einen großen Kugelkopf mit der Getriebebox
verbunden wird - natürlich wie immer alles sauber in
Stahlhülsen und Gummibuchsen geführt. |
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Schraubt man anschließend
beide Achsen ans Chassis, so sollte man sich noch ein
wenig um die Abdichtung der Getriebeboxen zur
Chassisplatte hin kümmern, denn die Kontaktfläche um die
Aussparung für das Tellerrad herum ist reichlich klein.
Ich empfehle daher, die dünne Umrandung mit
Stevenrohrfett, Silikon oder andersartiger Dichtmasse
einzustreichen, damit später kein Schmutz ins Getriebe
gelangen kann -
hier gibt es ein Beispielfoto dazu! |
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Während der S8 BXe
inzwischen schon recht konkrete Formen angenommen hat,
uns also nur noch eine Lappalie von Endmontage von der
heißersehnten ersten Ausfahrt abhält, so
spricht die Anleitung beim
Festschrauben der vorderen Halterung der hinteren
Schwingen leider wieder mal von Schrauben, die gar nicht
existieren!
Richtigerweise kommen die beiden kurzen M4
Senkkopfschrauben in die inneren Befestigungslöcher,
während die langen Schrauben in das äußere Lochpaar
gehören und mit den M4 Flanschmuttern gesichert werden,
wie das Bild oben zeigt. M3 Schrauben, obwohl selbst das
Chassis die entsprechenden Bohrungen bereit hält, haben
hier nichts verloren! |
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Und ein weiteres Problemchen mit
den Schrauben tut sich auf dem Weg zum Endspurt ganz weit hinten und
hoch oben am Chassis auf:
Diesmal spricht zwar die Anleitung von den passenden Schrauben, doch
sind diese nun selbst äußerst unpässlich - doch worum geht es hier
überhaupt?Bereits beim
Aufbau des S8BX habe ich mich reichlich darüber mokiert, dass LRP
beim Spoilerhalter allen Ernstes M3 Stoppmuttern in die
Flügelaufnahme setzt, welche an genau zwei Flanken vom Kunststoff
festgehalten werden und folglich natürlich schon beim
Festschrauben des Heckflügels überdrehen.
Natürlich gibt es auch keine Möglichkeit, dem mit Werkzeug
Einhalt zu gebieten - hier wird schlicht die Grenze von Innovation
zur Praxisuntauglichkeit hin überschritten.
Beim Bau der Verbrennerversion habe ich mich dazu hinreißen lassen,
die Sache mit einem Schwall Superkleber auf sich beruhen zu lassen.
Nachdem LRP beim S8 BXe fast zwei Jahre später schon wieder damit
aufkreuzt, muss eine andere Lösung her!
Diese ist auch recht rasch in Form
einer M4x10mm Schraube in Sicht, welche im verbleibenden Kunststoff
scheinbar einen absolut sicheren Halt findet. Dabei muss der
Flügelhalter nicht einmal aufgebohrt werden, nur die Anpressscheiben
bedürfen einer sachten Bearbeitung mit dem Karosseriebohrer.
Das Ergebnis sieht dann jedenfalls
unauffällig und solide aus. Bleibt bloß noch zu hoffen, dass das
"Schraubentuning" auch hält, was es verspricht, zumal durch die
unsinnige Stoppmuttern-Aussparung leider auch wichtige Gewindefläche
im Kunststoff verloren gegangen ist, sodass der Befestigung noch
effektiv etwa 4mm Materialstärke zur Verfügung steht.
Ob die modifizierte Flügelhalterung daher auch halten kann, was sie
verspricht, kann nur die Praxis - und damit der dritte Teil unseres
Testberichtes - zeigen.
Fest steht jedenfalls schon jetzt: Komfortabler ist die
Flügelbefestigung auf alle Fälle geworden, da die eingesparten
Stoppmuttern bloß für zwei Dinge geeignet sind: Erstens, zum
Herausfallen und zweitens zum Ausreißen beim Festziehen.
Fragt sich bloß noch, was aus den guten alten Karosseriesplinten
geworden ist... |
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Die
Endmontage |
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"Endmontage" bedeutet
bei LRPs S8 BXe so viel wie:
- Stoßdämpfer bauen
und befüllen
- Verbleibende
Elektronik verbauen und verkabeln
- Reifen verkleben
- Karosserie
lackieren und ausschneiden
In Sachen Elektronik wurde
für den ersten Funktionstest ein sensorloser Controller
verwendet, wie auf der anschließenden Bildstrecke teils
zu sehen.
Doch gerade ein ausgesprochenes Offroad-Präzisionsgerät
wie ein 1/8 Buggy kann von der (immer noch einen Tick)
härteren, direkteren Ansteuerung des Motors mittels
Sensoren noch ein wenig profitieren, weshalb für den
weiteren Test auch LRPs SPX8 Controller verbaut wird.
Das Thema Reifen-Kleben -
eines meiner wenigen Reizwörter im Modellsport - ist
beim S8 BXe rasch gegessen: Felgen wie Reifen, in diesem
Fall VTec Kamikaze, müssen natürlich zunächst sorgfältig
mit Bremsenreiniger entfettet und an den Klebestellen
abgerieben werden. Dank der formgeschäumten Einlagen ist
das weitere Aufziehen und Ausrichten der Reifen jedoch
kein Problem, sodass rasch ein guter Rundlauf erreicht
wird. |
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Bei den Stoßdämpfern
beschreitet LRP zum Teil eigene Wege: Während das BigBore Format,
also Dämpferzylinder mit großem Durchmesse, im Falle des S8 BXe
immerhin 18 mm schon zum
guten Umgangston am 1/8 Offroad-Sektor zählt, punkten
die Dämpfer des S8 BXe auch mit einem eleganten
Schraubverschluss am unteren Ende des Zylinders und einem innovativen
Dichtungspaket aus einem O-Ring mit rechteckigem
Querschnitt (für mehr Kontakt zur Kolbenstange) sowie
einem Abstreifring und präzise gefertigten
Distanzbuchsen aus Messing. Das Konzept ermöglicht
gemeinsam mit den aus Teflon gedrehten Kolbenplatten eine saubere Führung der 3,5mm
starken Kolbenstangen, funktioniert letztlich aber am
Papier besser als in der Praxis, da die Dämpfer eher schwergängig
laufen, und die Messinghülsen nicht unbedingt sauber entgratet sind.
Unten werden die
Dämpfer in eine absolut solide Gabel am Querlenker eingehängt, während an den Dämpferbrücken stählerne
Aufnahmen und Gummibuchsen zum Einsatz kommen. Das
Design ist weitestgehend spielfrei, staubdicht aber
anfangs noch ein wenig schwergängig. Die
Federvorspannung wird mittels Rändelmuttern eingestellt,
doch sollte man hier nicht die beiliegenden O-Ringe in
die Vorspannmuttern einsetzen, da sich diese sonst am
verschmutzten Dämpfer kaum noch verstellen lassen. Die
gegen die Ringe drückenden Federn reichen zum Schutz gegen
versehentliches Verstellen absolut aus.
Darüber hinaus trüben zwei weitere Makel den gemischten Eindruck, den die Stoßdämpfer bislang machen konnten:
Erstens ist das von der Anleitung vorgeschlagene Öl mit
500cps für die Kombination aus Kolbenplatten und Federn
für die meisten Zwecke zu hart, sodass ich die Dämpfer
mit 300cps Öl befüllt habe.
Zweitens, und ungleich schwerwiegender ist die Tendenz
der kegelförmig gewickelten Federn, sich über die letzte
Windung zu stülpen. Praktisch darf man sich das so
vorstellen, dass sich die Feder beim Komprimieren mit
ihrer vorletzten Windung teilweise sogar über die
Rändelmutter hinaus schiebt und die letzte Windung beim
Ausfedern zum Teil von der Vorspannmutter streift.
Absurd, aber beim S8 BXe leider Realität, sodass die
Dämpferfeder trotz beachtlichen Durchmessers am Gehäuse
streift, schief hängt und auch sonst manchmal nicht
allzu vernünftig arbeiten kann. Besser wäre es hier auf
alle Fälle gewesen, hätte LRP die letzten beiden
Windungen miteinander verschweißt, oder die Rändelmutter
entsprechend breiter gemacht, sodass das Einstülpen
unterbunden wird, welches zum Teil auch schon am
stehenden Modell sichtbar ist, wie die abschließende
Bilderstrecke zeigt!
Und: Achja, die Anleitung lässt bei der Dämpfermontage
glatt einen Schritt aus, doch war sie uns schließlich
auch bislang nicht unbedingt jener treue Begleiter, den
sich ein Modellbauer wünscht an seiner Seite, so er sich
auf ein neues Modell einlässt...
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Checkpoint! |
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Zwischen Genialität und Wahnsinn mutet der Aufbau des S8 BXe
an, wenn sich die einzelnen Konstruktionsschritte mal dem Einen, mal
dem Anderen zugeneigt zeigen.
"Genial" ist da zum Beispiel die Umsetzung der aktiven Hinterachse
mit ihrem in Bezug zum Einfederweg variablen Nachlauf bzw.
Anti-Squat Setting.
Schlicht "Wahnsinn(ig)" dagegen ist der Einfall, die
Heckflügelaufnahme in M3 Muttern enden zu lassen, welche weder
ausreichend gesichert sind, noch ausreichend gesichert werden
können.
Und um noch einige weitere Worte in den Innovations-Potpourri zu
werfen, mit dem LRP oftmals neue Wege geht, aber manchmal auch
gehörig auf den Holzweg gerät: "Eigenwillig" ist wohl die Art, wie
die PBS-Aufhängung realisiert wurde, wenn auch die Anlaufscheiben
wirklich Lob verdienen. "Bemerkenswert" mutet ferner die Liebe zum
Detail an, mit der LRP sämtliche Lagerungen der Aufhängung in
gummiummantelten Stahlbuchsen führt, während der bereits mehrfach
angesprochene Kunststoff-Alu-Verbund wiederum den Bogen zur
Genialität schließt.
Wir sehen also: LRP hat viel Neues in den bewährten 1/8 Cocktail
gemixt. Gewiss, manches davon ist in die Hose gegangen und
hinterlässt einen schalen Nachgeschmacken. Aber vieles stellt
durchaus eine Bereicherung der Jahrzehnte alten Buggyformel dar. Schließlich bleibt festzuhalten: LRP hat sich was getraut! Und das
ist gut so.Abseits der Innovationswut lässt sich
ein einhelligeres Urteil über den S8 BXe fällen: Herausragende
Materialqualität, überwiegend penible Passgenauigkeit und hochwertige
Baukastenausstattung sprechen eine deutliche Sprache. Der S8 BXe ist
sicherlich ein 1/8 Buggy der Oberklasse. Doch eines ist er leider
nicht: Einsteigerfreundlich. Die zum Teil komplexen Baugruppen mit
ihren Lagereinsätzen, bei deren Unterscheidung aber die Anleitung
wahrlich keine Hilfe ist, sowie die generell leider schlampige
Bauanleitung setzen Erfahrung beim Aufbau des S8 BXe voraus, damit
auch wirklich ein dem ersten Eindruck nach grundsolider 1/8 Brushless
Buggy aufgebaut wird, und nicht bloß der Frust über komplexe
Detaillösungen.
Text und Bilder von
Aaron Banovics
Dieser Bericht wurde am 04.04.2010 von
www.offroad-cult.org
veröffentlicht.
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