Der aktuelle XXX-T cr hat drei
Vorgänger, mit denen er ähnlich wie der XXX-cr den Aufbau teilt und
ein großes Maß an Kompatibilität aufweist. Der Urahn des CR Modells
war der XXX-T. In den Evolutionsstufen "Matt Francis Edition" und
"MF2" folgten immer wieder kleinere Upgrades im Bereich der
Ausstattung (etwa Titan-Nitrid beschichtete Dämpferkolbenstangen und
später auch Querlenkerstifte) und der Fahrwerksgeometrie. Während
der MF2 sogar ein komplett neues Getriebe vorweisen konnte (während
der CR Truck wieder auf das alte Getriebelayout setzt) ist letzte
Generationssprung der bei weitem größte:
(Team) Losis XXX-T cr ist nun wie der Buggy aus dem neuartigem "EA3"
Material aufgebaut, welche für den 8eight 1/8 Buggy entwickelt
wurde, und einen Kompromiss auf der Flexibilität des "stiffezell"
Komposits und der Stabilität des "Graphite"-Materials darstellen
soll.
Die beiliegende Bauanleitung ist edel kartoniert und reichhaltig
bebildert, enthält aber an einigen Stellen gravierende Fehler, auf
die ich an passender Stelle eingehend möchte. Halten wir uns an die
Bauanleitung, so beginnt der XXX-T cr sein Dasein als Stadium Truck
mit der Frontpartie. Diese ist im Gegensatz zu den aktuellen
Associated Offroadern nicht Teil der Chassiswanne, sondern wird
separat mit selbiger verschraubt.
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Während der XXX-cr
mit einer brandneuen Lenkungsgeometrie im Asso B4 Stil
ausgestattet wurde, (kleines Bild links oben) war man
bei Losi offenbar der Meinung, dass der Stadium Truck
mit dem traditionellen Layout besser bedient sei.
Losi typisch werden alle Verschraubungen an der Lenkung,
mit kleinen Stoppmuttern gekontert, damit die Kugelköpfe
einen guten Halt haben. Die Stoppmuttern ihrerseits
werden wiederum von Sechskant-Ausformungen im Kunststoff
gehalten, sodass der Zusammenbau ohne Mutternschlüssel
vonstatten geht.
Die Lenkhebel sind wie bei allen XXX-Modellen seit der
Brian-Kinwald Buggyedition kugelgelagert, was sie zwar
leichtgängig macht, doch die kleinen Kugellager leiden
stark unter dem staubigen oder feuchten Offroad-Alltag
und laufen sehr schnell rau oder blockieren vollends.
Das ist bei einem Gesamtpreis von ca. 20 Euro für alle
vier Lager weniger erfreulich, doch zum Glück gibt es
eine unkomplizierte Lösung: Bevor die Lenkung
zusammengesetzt wird, werden je zwei Schaumstoffringe
auf die Lenkachsen gefädelt und mit verschraubt. Der
Schaumstoff schützt die Lager sehr effektiv vor Staub
und Feuchtigkeit, was die Lenkung weitestgehend
wartungsfrei macht. |
Die Feder, die als Servosaver an
der Lenkung dient, sollte nicht allzu fest vorgespannt werden, da
andernfalls die Servohalterung bei einem Crash beschädigt werden
könnte. Der Lenkungsarm sollte bei optimaler Vorspannung mindestens
noch 15° (für Servos mit Metallgetriebe) bis 30° (für Servos mit
Kunststoffgetriebe) nachgeben können, bevor die Feder blockiert.
Die Frontpartie wächst durch einen massiven Bulkhead und einen
Querlenkerhalter aus flexiblerem Material zu einer
Stadium-Vorderachse heran. Der Querlenkerhalter wird durch eine
Alu-Brücke stabilisiert: im Ernstfall brechen die leichter zu
tauschenden Querlenker, bevor die Halterung reißt.
Alle bislang verbauten Teile sind beinahe 1:1 mit dem XXX-cr (der
wegen seiner neuen Lenkung eine weniger tief ausgeschnittene
Front-Bodenplatte verwendet) und den
Vorgängermodellen kompatibel - doch die Gemeinsamkeiten hören sich
naturgemäß beim Rest der Aufhängung auf.
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Die Radaufnahme der
Vorderachse ist bei der Stadium-Truck Serie ganz im
Gegensatz zu den XXX Buggymodellen 2wd-klassisch
gehalten:
Die Kugellager befinden sich in der Felge, die
Radachse wird mit dem Lagerstift des Lenkhebels zu einem
stabilen Kreuz verschraubt.
Stadium-Kenner werden
sofort das große Offset der Radachse bemerken: Nachdem
(Team) Losis XXX-T cr an Vorder- und Hinterachse
dieselben Schnellwechselfelgen verwendet, muss die
Radachse das Offset Felgen korrigieren. |
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Ein Blick auf die
fertige Vorderachskonstruktion, wie sie sich uns erst zu
einem späteren Zeitpunkt präsentiert ...
(Hier wurden gleich von Anfang an weichere RPM
Kugelpfannen anstelle der grauen HD-Pfannen aus dem
Baukasten verwendet!) |
Mit dem Finish der Frontpartie
widmet sich die Bauanleitung kurz der Chassiswanne. Diese ist beim
XXX-T cr nicht nur länger als beim Buggy-Kollegen, sondern auch
einen guten Zentimeter gegenüber den Stadium-Vorgängern gewachsen.
Das wird zum ersten Mal klar, wenn man den endlos langen Akkuschacht
betrachtet, der neben dem Akku ganze drei Schaumstoffblöcke zum
Abstützen und zur Gewichtsverlagerung fasst.
Zunächst steht der Einbau eines Lenkservos auf der To-Do Liste.
Meine Wahl fiel auch dieses Mal wieder auf das exzellente
Thunder-Tiger DS1015 Servo, welches nicht nur schnell, kräftig und
spritzwassergeschützt ist, sondern dank Alu-Servogehäuse auch
verhältnismäßig schwer ist. Und ein wenig mehr Gewicht auf der
Vorderachse kann nichts schaden - denn wie der Buggy, soll auch der
Truck mit einem leichten Lipo-Akku ausgestattet werden!
Ich kenne kein
anderes Modell abseits der XXX-Reihe, welches ganze 8
Schrauben benötigt, um ein Lenkservo zu fixieren...
Die von (Team) Losi verwendete
Servo-"Schnellwechsel"-Halterung ist mein größter Kritikpunkt am
sonst hervorragenden Chassiskonzept der XXX-Modelle: Statt das Servo
einfach und konventionell mit zwei kräftigen Pfosten im Chassis zu
verankern respektive zu verschrauben, baut (Team) Losi lieber
Halteblöcke mit kleinen Zäpfchen dran - und das schon seit nunmehr
acht Jahren!
Die Befestigung sieht vor, die beiden Halterungen jeweils zweifach
mit dem Servo zu verschrauben - in welche Richtung sie dabei weisen
müssen, ist für ausgewählte Servotypen der Anleitung zu entnehmen.
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Danach müssen die Zäpfchen der Halterung an den
zugehörigen Aufnahmen im Chassisboden und der
Servoplatte ausgerichtet werden, bevor die ganze
Konstruktion mit nochmals vier Schrauben endlich hält -
Bravo!
Das Ausrichten des Servos ist übrigens noch am einfachsten zu
bewerkstelligen, indem die Zapfen der Halterungen in die Servoplatte
eingesetzt werden, und dann erst die Halterung fix mit dem Servo
verschraubt wird - andernfalls ist der richtige Abstand nur durch
wiederholtes Probieren zu erreichen. |
Nachdem es am einen Ende des XXX-T
cr vorerst nichts mehr zu tun gibt, wenden wir uns dem anderen Ende
des Trucks zu - denn dort spielt sich das wahre 2wd-Leben ab! Wie
die Vorderachse, wird auch die Hinterachse komplett mit Getriebe,
Aufhängung und Dämpferbrücke auf einer eigenen Chassisplatte
aufgebaut, bevor diese mit dem Wannenchassis verschraubt wird. Doch
alles der Reihe nach!
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Eine der größten Neuerungen des
XXX-T cr stellt die Radaufnahme dar: Die kompakten
Kunststoff-Radträger gehören der Vergangenheit an. An ihrer Stelle
prangen massive Radträger aus Aluminium, die ebenso massive
Kugellager (15x10mm innen, 14x8mm außen - neben den 8x5mm Lagern des
Diffs die einzigen metrischen Lager) beherbergen. Die Lager haben
eine erfreulich feste Passung, anstatt mitleidserregend in den
Lagersitzen zu schlottern, wie man es bei Aluminiumteilen ohne
Kunststoff-Einsätze des Öfteren erlebt. Die großen, gummigedichteten
Lager sollen nicht nur Serviceintervalle hinauszögern, sie fügen
sich auch Losi-typisch nahtlos ins Gesamtkonzept ein: So
verschwindet etwa das Kreuzgelenk (im MIP-Stil) der Kardanwellen
vollständig im Inneren des 15x10er Lagers, womit das Kardangelenk
ohne jede Madenschraube auskommt, weil es vom Innenring des
Kugellagers zusammengehalten wird. |
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Wer sich nun wundert, am anderen
Ende des Radträgers von einer 8 Millimeter starken Radachse begrüßt
zu werden, dem offenbart sich beim Öffnen der nächsten Plastiktüten
auch dieses Geheimnis: Der XXX-T cr ist mit einer
Schnellwechselhalterung für die Felgen ausgestattet. Dieses System
feierte bereits beim XXX-NT AD2 (ein Verbrenner Stadium-Truck) seine
Premiere. |
Es ersetzt den Pin-Felgenmitnehmer und die Radmutter durch einen
14mm Sechskant mit einem gefederten Haken, der einen ebenso sicheren
Halt bietet, jedoch unter sanften Druck das Rad sofort frei gibt.
Das System vereinfacht nicht nur den raschen Reifenwechsel, sondern
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ermöglicht zudem noch, an Vorder- und Hinterachse identische
Felgen zu verwenden: Während die Felgen der Vorderachse mit zwei
Kugellagern und einem Distanzstück versehen werden, bekommen die
Heckfelgen einen kleinen Ring verpasst, an dem sich der Haken der
Radaufnahme festkrallen kann. |
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Die Bilder
zeigen, wie das System aufgebaut ist. der Zusammenbau
erscheint auf den ersten Blick - mit dem Pin müssen drei
Teile "aufgefädelt" werden - kompliziert, ist aber
leicht zu bewältigen, wenn man in kleinen Schritten
vorgeht: zuerst muss die Bohrung des Hakens mit der
Bohrung der Antriebswelle ausgerichtet werden. Aufgrund
der Federspannung verrutschen die Teile beim Ansetzen
des Sechskants kaum noch, sodass der Mitnehmer-Pin durch
alle drei Teile gesteckt werden kann.
Falls das nicht klappt, dann meistens deshalb, weil die
Kugellager wegen ihres festen Sitzes nicht vollständig
in die Radträger gedrückt wurden, und der Sechskant
infolge nicht hundertprozentig ausgerichtet werden kann
- also einfach die Radträger nochmals kräftig gegen eine
feste Unterlage drücken! |
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Wieder
einmal etwas vorgegriffen... so sieht die fertige
Radaufnahme aus!
Im Gegensatz zur Verbrenner-Verwandtschaft,
verwendet der XXX-T cr ungeniert E-Clips statt
Madenschrauben in den Radträgern zum Feststellen der
Lagerstifte. Beim XXX-NT AD2 wurde die Verbindung zum
Querlenker mit Schrauben und Lagerbuchsen eindeutig
besser gelöst. |
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Der Bau der Hinterachsaufhängung
verläuft im Übrigen fast problemlos. "Fast" deswegen, weil beim
Einschrauben der Kugelköpfe in die Radträger allergrößte Vorsicht
geboten ist: werden sie zu fest angezogen, bricht die Kugel, durch
den 2mm Innensechskant stark ausgedünnt, einfach auseinander.
Daher dürfen die Kugelköpfe nur sehr moderat, dafür aber auf jeden
Fall unter Einsatz von Schraubensicherung festgezogen werden. Auch
mit dem Schraubenlack muss behutsam umgegangen werden: Zuviel des
Guten, und er tropft ins Innere des Radträgers, wo er die Lager
verkleben könnte.
Diesen Hinweis vermisse ich in der Bauanleitung leider schmerzlich,
wie das nebenstehende Bild zeigt. |
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Als nächstes ist das Getriebe an
der Reihe - klassisch und bewährt. Der XXX-T cr verwendet dasselbe
Getriebe, wie der XXX-cr: Drei Stirnräder, Alu-Topschaft und ein
Kugeldiff.
Das Diff ist eine Entwicklung der CR-Generation: Die Diffringe
werden mit Kupferscheiben hinterlegt, sodass diese bei
Überbeanspruchung anstelle der Kugeln durchrutschen. Team Losi legt
auch ein besseres Drucklager bei, das endlich wieder dicke Scheiben
mit einer Laufrille wie zu XX-Zeiten aufweist.
Wie schon beim
Testbericht zum XXX-cr geschrieben, ist das neue Diff sehr
leicht zu bauen, und im Vergleich zu vergangenen Losi
Diff-Konstruktionen ein echter Fortschritt. In Sachen Haltbarkeit
und Leichtgängigkeit kann es endlich mit den Diffs aus den aktuellen
Offroadern von der Associated-Konkurrenz mithalten.
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Do it Yourself! Der XXX-T cr ist
mein erstes (Team) Losi 2wd Modell, bei dem der Gewindeeinsatz für
die Slippermutter nicht schon ab Werk vernünftig mit Schraubenlack
gesichert ist - genau genommen ist er überhaupt nicht gesichert,
sodass es beim Einstellen des Slippers schnell zu einer unliebsamen
Überraschung kommen kann.
Nachdem der Gewindestift nie vom Rest des Topschaftes getrennt
werden muss, kann man an dieser Stelle bedenkenlos mit hochfester
Schraubensicherung nachbessern. Beim Festziehen - der Innensechskant
misst 0,05" - sollte ausschließlich gutes Werkzeug zum Einsatz
kommen!Die Doppelscheiben-Rutschkupplung
hat sich schon seit dem XXX anno 1999 als zuverlässiger
Drehmomentbegrenzer zum Diff-Schonen und als Traktionshilfe
erwiesen. |
Lediglich die Spannfeder
ist bei den aktuellen CR-Modellen etwas länger
ausgeführt und ermöglicht damit eine feinere Einstellung
des Schlupfmomentes. |
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Der XXX-T cr ist mit einem 82Z Hauptzahnrad aus Kevlar-Verbund
ausgestattet. Das sind um vier Zähne mehr als die Buggy-Version
mitbringt, (78Z) um eine höhere Untersetzung zu ermöglichen, was
durch die größeren, schwereren Reifen auf bitter nötig ist. Als
Faustregel gilt dabei: Buggy-Untersetzung mal 1,3 ergibt einen
Anhaltspunkt für die passende Untersetzung des Stadium-Trucks.
Das kleinstmögliche Ritzel in Verbindung mit dem 82er Hauptzahnrad
hat 16 Zähne, während beim XXX-cr mit seinem kleineren Hauptzahnrad
mindestens 20 Zähne aufs Ritzel kommen müssen.
Das Getriebe des XXX-T cr läuft
anfangs etwas rau, und deutlich weniger leichtgängig als das an sich
identische Getriebe des XXX-cr, was doch für eine gewisse Streuung
spricht. Doch wenige Minuten langsamen Fahrens sollten ausreichen,
die Zahnflanken optimal aufeinander anzupassen und das Getriebe
butterweich laufen zu lassen.
Wer das Getriebe fetten will, sollte dazu ausschließlich das
transparente Differentialfett verwenden, welches auch auf die
Stirnflächen beider Getriebeboxhälften geschmiert werden kann, und
dort die Abdichtung gegen Staub und Nässe verbessert.
Keinesfalls sollten im Getriebe andere Fette zum Einsatz kommen,
denn die Gefahr ist groß, dass sie sich in das Diff verirren, dort
die Kugeln unterschwemmen und das Differential zum Durchrutschen
bringen!
Sobald das Getriebe komplett ist,
kommt wieder einmal (Team) Losis Beitrag zum Thema "ineinander fließendes
Design" zum Tragen: An der Hinterkante der T-Platte angesetzt,
gleitet die Getriebebox über den Schwingenhalter hinweg und unter
sanftem nach-vorne-Kippen in ihre vorgesehene Position, wo sie mit
gerade einmal drei Schrauben sicher verankert wird.
Dabei sind die hinteren beiden Senkkopfschrauben beim Stadium Truck
um etwa drei Millimeter länger als beim Buggymodell - ein subtiler,
dennoch gewichtiger Unterschied, wiegt ein Stadium Truck doch je
nach Ausführung um ca. 100 bis 200 Gramm mehr als das Buggymodell.
Und die gilt es auch bei einer Arschbombe... Verzeihung, einem
Paketsprung über die Schanze sicher und schadlos abzufangen. |
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Sobald das Getriebe komplett ist,
kommt wieder einmal (Team) Losis Beitrag zum Thema "ineinander fließendes
Design" zum Tragen: An der Hinterkante der T-Platte angesetzt,
gleitet die Getriebebox über den Schwingenhalter hinweg und unter
sanftem nach-vorne-Kippen in ihre vorgesehene Position, wo sie mit
gerade einmal drei Schrauben sicher verankert wird.
Dabei sind die hinteren beiden Senkkopfschrauben beim Stadium Truck
um etwa drei Millimeter länger als beim Buggymodell - ein subtiler,
dennoch gewichtiger Unterschied, wiegt ein Stadium Truck doch je
nach Ausführung um ca. 100 bis 200 Gramm mehr als das Buggymodell.
Und die gilt es auch bei einer Arschbombe... Verzeihung, einem
Paketsprung über die Schanze sicher und schadlos abzufangen.
Nachdem Front- und Heckpartie schon
ziemlich komplett sind, und das Chassis dazwischen an einem 2wd
Modell naturgemäß wenig Aufregendes zu bieten hat, sind nun die
Stoßdämpfer an der Reihe. Diese sind genau so aufgebaut, wie schon
beim
Bericht über den XXX-cr beschrieben, nur eben an die
langbeinige Truck-Aufhängung angepasst und entsprechend verlängert.
|
Auch hier macht sich wieder eine gewisse Baukastenstreuung (oder gar
geringerer Qualitätsstandard?) bemerkbar: Die Kolbenplatten weisen
im Gegensatz zum XXX-cr teils erhebliche Grate auf und müssen
entlang ihrer Stirnflächen nachgeschliffen werden, damit sie
möglichst reibungsarm in den Dämpferzylindern auf und ab gleiten
können. (Bild oben) Im Bild
rechts sind die fertig gebauten Stoßdämpfer zu sehen:
0,9" Gehäuse und Stangen für die Vorderachse, 1,2"
Gehäuse und Stangen für die Hinterachse entsprechen dem
Stadium Truck Standard.
Bei den Stoßdämpfern leistet sich
die Anleitung einen Fauxpas -
oder besser gesagt gleich zwei: Zum einen sind 19,4mm an
Ausfederwegsbegrenzern für die vorderen Dämpfer zuviel, werden sie
doch zu Onroad-Dämpfern deklassiert. Vielmehr muss in den Dämpfern
der Vorderachse jeweils der dickste (2 Stück separat im Beutel E)
und der dünnste (vom Spritzgussbaum) Distanzring verwendet werden. |
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Zweitens bringen silberfarbene Federn an der Hinterachse und weiße
Federn vorne, wie die Bauanleitung empfiehlt und das Bild rechts
zeigt, ein etwas seltsam
anmutendes Fahrgefühl mit sich.
Stattdessen gehören entgegen dem Bild oben die weißen, weichen Federn (1,8 Pfund/Zoll) an
die Hinterachse, im Austausch gegen die härteren Silberfedern (3,4
Pfund/Zoll). Für die sonst hervorragenden (Team) Losi Anleitungen
ist das ein absolutes No-Go. |
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Wie schon beim XXX-cr baue ich auch die Dämpfer des Stadium Trucks
mit einem Volumsausgleich aus geschlossenzelligem Schaumstoff und
statte sie mit einer Staubschutzmanschette aus dem 1/8
Offroad-Bereich aus. Die Manschetten sind eng genug, sodass sie am
entfetteten Dämpfergehäuse haften, sobald sie über die ersten paar
Gewindegänge gezogen werden. Außerdem sind diese Manschetten weitaus
haltbarer als die beim Buggy (wegen der geringeren Federwege
zwangsläufig) verwendeten Luftballons.
Mit Volumsausgleich und Manschette versehen, ist ein
Losi-Dämpfer quasi wartungsfrei - genau wie gute Dämpfer aus dem 1/8
Offroad-Sektor.
Im Bild links wird gezeigt, wie man recht einfach zu
einem Eigenbau-Volumsausgleich kommt: Ein angespitztes
Rohr, mit dem die Zylinder aus dem Schaumstoff gestanzt
werden, ist alles, was benötigt wird. |
(Das Thema Losi-Dämpfer wird auch
in unserem entsprechenden
"How-To" noch etwas näher beleuchtet!)
Zu guter Letzt trennen uns noch
zwölf Schrauben von einem fertigen Stadium-Truck Chassis: 6 Stück,
um die Frontpartie mit der Chassiswanne zu verschrauben, und
nochmals 6 Stück, um dasselbe mit der Hinterachse zu tun. Die
Schraubverbindungen wirken über große Hebellängen, sodass eine
formschöne, absolut robust Einheit entsteht, der man die
"Drittelung" kaum mehr ansieht.
An dieser Stelle möchte ich noch einen "Losi-Klassiker" zum Besten
geben: Seit dem Ur-XXX Buggy besteht (Team) Losi darauf, dass erst
die vollständig gebaute Frontpartie mit dem Chassis verschraubt
wird.
Dabei ist jedoch stets die Dämpferbrücke im Weg, sodass die
Schrauben auf der Oberseite nicht mit normalem Werkzeug erreicht
werden können. Bleibt also nur, mit dem L-Schlüssel herum zu
stochern, oder die Dämpferbrücke wieder ab zu nehmen. |
|
Bestückt wird der XXX-T cr mit
einem Setup, dass schon dem
Reely/XTM-Racing X-Cellerator Beine gemacht hat: 5000mAh,
280Gramm an Lipos (von LRP/Vtec) onboard sorgen für lange Fahrzeiten
und ein drastisch reduziertes Fahrzeuggewicht (1625 Gramm
fahrfertig)
Der Akku wird in Schaumstoff gewickelt, damit keine Steinchen oder
anderer Unrat in den Akkuschacht gelangen und dort die empfindlichen
Zellen beschädigen kann. Aus thermischer Sicht ist der Schaumstoff
kein Problem, da sich der Akku durch seine hohe Lastfestigkeit
selbst nach 20 Minuten Dauereinsatz kaum erwärmt.
Als Regler kommt mein zuverlässiger
Schulze U-Force 75, Baujahr 2004, zum Einsatz, der zwar
nicht mehr ganz frisch aussieht, doch in den vergangenen drei Jahren
kein einziges Mal versagt hat, und zudem per PC sehr fein
einstellbar ist.
An der Motorenfront (oder besser am Heck) werkelt ein Lehner Basic
4200 – es gibt sicherlich bessere Motoren, doch ich mag diesen
Motortyp, weil er mit gerade einmal 40mm Baulänge ausgesprochen kurz
ist und vollständig vom Heckrammer verdeckt wird – sowohl im Rennen
wie auch beim Bashen ein nicht zu unterschätzender Vorteil!
Dieses Setup sorgt mit der richtigen Untersetzung (je nach
Bedingungen zwischen 15:1 und 10:1) für ausgesprochen lange
Fahrzeiten und ansprechende Fahrleistungen im Bereich eines 13-14
Winder Bürstenmotors – ohne jedoch unter dessen Hitzeproblemen bei
längeren Sessions zu leiden.
Zum Thema "Endmontage" gibt es nicht mehr sonderlich viel zu
berichten: Zum einen muss die Karosserie ausgeschnitten und lackiert
werden (letzteres gestaltet sich aufgrund der inkludierten
Scheibenabkleber nicht weiter schwierig), zum anderen muss den
Reifen ein sicherer Halt auf den Felgen verschafft werden.
Das Karodesign ist wieder im zeitlos-schönen Graphite-Silber mit
neongelben Flammen gehalten – an dieser Stelle vielen Dank an Mad
Max!
Bevor die Reifen verklebt werden können, müssen sie gemeinsam mit
den Felgen sorgfältig vom Trennmittel befreit und entfettet werden,
was am besten mit einem in Bremsenreiniger getränktem Lappen oder
Küchenrolle klappt. Außerdem sollten noch die Einlagen zurecht
geknetet werden und Gummibänder (notfalls auch Isolierband) die um
den Reifen gespannt werden sorgen dafür, dass der Reifen gleichmäßig
an der Felge anliegt und das fertige Ergebnis einen - möglichst -
tadellosen Rundlauf zeigt.
Wer mit dem Reifenkleben genauso wenig anfangen kann, wie ich, dem
bietet Team Losi seit neuestem auch fertig verklebte Reifen auf
Schnellwechselfelgen an. Zur Auswahl stehen derzeit "Directionals"
für die Vorderachse (LOSA17509R), und "Step Pins" für die
Hinterachse (LOSA7680R) – beide in "roter", weicher Gummimischung.
Egal wofür man sich entscheidet – die Baukastenreifen, zumindest die
Heckreifen sollten entweder in der Kiste bleiben, oder umgehend den
Weg in den 2nd Hand Bereich finden, denn ...
|
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... war eine herbe Enttäuschung!
Die kam zugegebenermaßen nicht sonderlich überraschend, denn die
Baukastenreifen sind mit ihrer geringen Profiltiefe (knapp ein
Millimeter) und
der hohen Profildichte zwar hervorragend für amerikanische Blue-Groove Verhältnisse abgestimmt, kommen aber hierzulande in den
meisten Fällen aus dem Rutschen nicht heraus, und sind daher maximal
als "Diff-Einlauf-Hilfe" zu betrachten.
Etwas sachlicher formuliert: Mit der Baukastenbereifung findet der
XXX-T cr auf den allermeisten Untergründen weder Traktion und
Vortrieb, um die Motorkraft auf den Boden zu bringen, noch die
nötige Seitenführung um das Heck in Kurven "bei der Stange" halten
zu können. Weiteres Setup-Tuning macht daher an dieser Stelle (noch)
keinen Sinn. |
Am Bild gut zu
erkennen: das dichte, seichte Profil verklebt sehr stark
und wird so schnell zum zahnlosen Slick. |
Für Stadium Trucks gibt es jedoch von zahlreichen Herstellern eine
Unzahl an Profilen für jede Gelegenheit: Im Gegensatz zu den
Buggyreifen gibt es für die Trucks auch viele "Basher" Profile für
feuchte Erde, Sand, Schnee etc.
Meine Wahl fiel auf die bereits erwähnten, fertig auf Felgen
verklebten Step Pins. Die Kompletträder kosten kaum mehr als Reifen
und Felgen einzeln, sind aber wirklich erstklassig verarbeitet und
ersparen somit eine der lästigsten Arbeiten im RC-Car Modellsport
(für mich zumindest… ;-) )
An Tuning wurde die Vorderachse noch mit dem neuen Losi Alu-Bulkhead
ausgestattet. Einerseits, weil mein Lipo-Setup im Zweifelsfall
ohnehin etwas Gewicht auf der Vorderachse gut gebrauchen kann,
andererseits, weil die Querlenkerstifte anstelle von E-Clips
komfortabel mit Madenschrauben gesichert sind – von denen man bei
den langen Truck Querlenkern vielleicht des Öfteren Gebrauch machen
muss, wenn heiße Motorisierungen im Spiel sind...
|
Die
neuen, bronzefarbenen Alu-Bulkheads (LOSA4148 für die
Vorderachse und LOSA4149 für die Hinterachse) von (Team)
Losi sind mit 20 US$ recht kostengünstig, ausgesprochen
gut verarbeitet und zumindest halbhart eloxiert. |
|
Neben dem
"Bling-Bling" Faktor, und dem in manchen Fällen
sinnvollen zusätzlichen Gewicht bieten sie mit ihren
Madenschrauben eine komfortablere Sicherung der
Querlenkerstifte, als es die E-Clips bei den
Kunststoff-Bulkheads sind. Die "Skidplate" der
Vorderachse muss angebohrt werden, um den
Feststellschrauben Platz zu machen. Nachdem (Team) Losi
die nötigen Löcher leider nicht angezeichnet hat, ist es
am Besten, Bulkhead und Skidplate an den
Befestigungslöchern auszurichten und kräftig aneinander
zu pressen. Die Eindrücke der Madenschrauben verraten
dann die richtige Position der 3mm Bohrungen. |
Die neuen Step Pin Reifen bieten guten Grip auf Gras und
Untergründen mit weichen Oberflächenbelag und härterer Basis – siehe
dazu auch unseren
Offroad-Reifenguide.
Und wieder einmal zeigt sich, dass der richtige Reifen das Um und
Auf im Offroad-Modellsport sind: Kam (Team) Losis XXX-T cr vormals
noch recht unsicher auf den Beinen daher und bot die Vorderachse dem
Heck in jeder Kurve stets den Vortritt, so sieht die Arbeitsteilung
mit der neuen Bereifung schon deutlich produktiver aus! Die
Vorderachse lenkt und die Hinterachse
sorgt dafür, dass die volle Motorkraft in genau diese Richtung geht.
Einen Haken hat das Ganze aber noch: Die Vorderachse lenkt nun viel zu wenig und wird beim Gasgeben
mühelos vom Heck überstimmt. Auch das kann dem XXX-T cr mit
etwas Fahrwerkskunde schnell abgewöhnt werden - für meine
Bedürfnisse reichte 25wt (statt 30wt) Öl in den vorderen Dämpfern.
Um der Vorderachse noch etwas mehr Rollmoment zu verschaffen und den
Grip weiter zu erhöhen, wurden die Dämpfer vom innersten Loch an der
Dämpferbrücke in das zweitletzte Loch von außen montiert.
Wer noch mehr Vorderachsgriff möchte, kann mit
orangefarbenen Federn (2,9lbs/inch) an derselben und gelben
(2,0lbs/inch) Federn an der Hinterachse nachhelfen.
Der Stadium Truck zeigt nach diesen Setup-Anpassungen vom Fahrverhalten
her recht ähnliche Tendenzen
wie die Buggy-Verwandtschaft, sodass man eigentlich schon fast von einem CR-Konzept sprechen könnte, das da lautet: Viel Lenkung, aber
trotzdem ausreichend Hinterachs-Griff. (Team) Losi hat es geschafft
eigentlich zwei Gegensätze, Agilität und Gutmütigkeit soweit zu
vereinen, sodass sich das Resultat keineswegs wie ein fauler Kompromiss fährt.
Bilder zum
Vergrößern anklicken! |
Eher könnte man den XXX-T cr als gutmütigen Hochleistungs-Truck
bezeichnen, denn der Stadium ist – für Truck-Verhältnisse – sehr
wendig, lässt sich lässig um die Kurven schmeißen und verzeiht
dennoch den einen oder anderen Fahrfehler. Diese sind in der
Truck-Klasse ohnehin nicht so kritisch wie bei den flinken Buggies
zu bewerten, denn das größere Modell deutet ein Ausbrechen weitaus
früher an und schreitet auch gemäßigter zur Tat, sodass viel
Spielraum zum Gegensteuern bleibt. Genauso kann der breiter gebaute
Stadium Truck sicherer durch die Luft segeln und steckt entsprechend
mehr Schräglage beim Bodenkontakt weg.
Daher sprechen Stadium Trucks, wie schon zu Beginn des Testberichtes
geschrieben, ein weit größeres Publikum an als Buggies. Zum Einen
können sie sicherlich den Ansprüchen von Rennfahrern genügen, wenn
auch deren Truck-Szene hierzulande weit weniger ausgeprägt ist, als
in den Vereinigten Staaten.
Andererseits bieten die schnellen Elektro-Offroader mit der
Bodenfreiheit eines 1/8 Buggies und dem Federweg eines Truggies
(fast zumindest) den Freizeitfahrern ein nahezu universell
einsetzbares Offroad-Gerät, welches mit der entsprechenden
Motorisierung herausragende Fahrleistungen bei geringem
Wartungsaufwand bringt.
Bilder zum
Vergrößern anklicken! |
Und gerade der Wartungsaufwand ist ein weiterer Vorzug des XXX-T cr:
Dank überarbeitetem Diff, (Eigenbau) Schutzmanschetten an den
Dämpfern und widerstandsfähigem Material ist „Wartung“ fast ein
Fremdwort für (Team) Losis Stadium Truck. Das Chassis ist wie bei
fast allen 2wd Modellen einfach zu reinigen und sodass hier klar das
Fahren im Vordergrund steht.
Lediglich die Kugelpfannen sollten, wie schon beim Buggy empfohlen,
gegen etwas nachgiebigere Modelle von RPM ausgetauscht werden, um im
Falle eines Crashs verbogene Spurstangen und gebrochene Kugelköpfe
eher vermeiden zu können.Der XXX-T cr wurde im Zuge der Testphase
mit einem Kontronik Twist 28 und 3s Kokam 3200 H5 Lipos zum
HiVoltage-Truck aufgerüstet.
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