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gottlieb Schotterbrecher
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Anmeldedatum: 31.05.2011 Beiträge: 49
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Verfasst am: 12.07.2011, 22:51 • Titel: Carbon nicht gleich Carbon? |
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Da ich mich momentan mit einem Umbau beschäftige, der ein paar gefräste Carbonteile bekommen soll hab ich mich mal umgeschaut. Als Schnäppchenjäger natürlich auch gleich zugeschlagen, beim großen Auktionshaus. Der Preis für eine 2mm Platte war verlockend.
Heute angekommen packe ich die beiden Plättchen aus und muss feststellen, dass dieses Kohlefaser ganz und gar nicht wie das aussieht was ich so von meinen Modellen sonst kenne. Die Oberfläche schaut seltsam matt und nicht plastisch unter dem Lack aus, eher wie diese Carbondekofolien. Die Platten sind für meinen Geschmack auch ein bisschen zu sehr biegsam und wenn man sich die Kanten ansieht, schaut das insgesamt aus als wären die Lagen nicht so gut/eng gepresst wie bei meinen Chassis. Alles in allem erinnert mich das ganze von der Struktur eher an gefärbte Glasfaserplatten. Gewicht wäre interessant zu prüfen, aber da hab ich leider keine Vergleichswerte.
Bin gespannt wie es sich bearbeiten lässt.
Habt ihr auch Erfahrung damit gemacht, dass Carbon nicht gleich Carbon ist und es da entscheidende Unterschiede gibt?
Eine Lieferung vom anderen Händler steht noch aus, bin darauf gespannt. |
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FlyingGekko Globaler Moderator
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Anmeldedatum: 01.06.2003 Beiträge: 4521 Wohnort: Linz/ Urfahr
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Verfasst am: 12.07.2011, 22:58 • Titel: |
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Ich hatte schon ne jede von dem Material zwischen meinen Fingern, und das von den unterschiedlichsten Herstellern:
Carbon zählt wohl zu jenen Materialien mit der größten Streuung bei der Qualität. Das liegt vorallem daran, dass es scheinbar keine genormten Bezeichnungen gibt. Bei andren Werkstoffen wie Aluminium gibt es tausende von Legierungen, welche jedoch stets ne eindeutige Bezeichnung besitzen.
Bei CFK heist es immer "Carbon". Maximal wird dann noch die Güte der Oberfläche (rauh, glatt) und die Richtung der Lagen definiert. Da aber die Qualität des Materials hauptsächlich von der Herstellung abhängt ist man einfach auf Erfahrung angewiesen. Ein noch größeres Problem hat man da zb. bei Fahrradrahmen. Wenn ein CFK-Rahmen falsch laminiert wurde sitzt man da im Prinzip auf ner Strohhalmkonstruktion.
Nebenbei. Ne richtige CFK-Platte mit 2mm Stärke sollte sich nicht mehr biegen lassen. Dass muss schon an Glas erinnern, ansonsten lief da was schief. Gerade in der Bucht wird meist fehlerhafte (jedoch gekennzeichnete) Ware verkauft. Oft handelt es sich aber nur um optische Fehler, welche im Modellbau in der Regel keine Rolle spielen.
mfg Stephan |
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silex Moderator
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Anmeldedatum: 06.02.2009 Beiträge: 1439 Wohnort: Dresden
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Verfasst am: 13.07.2011, 11:18 • Titel: |
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ich habe auch mal in der bucht ein paar platten bestellt (2mm, 4mm & 8mm) und allesamt waren anscheinende handgefertigt (die kanten waren nur aus harz und man hat gesehen wo die eigentlich platte anfängt). oberflächen und stabilität waren wie ich es von chassis' kennen. sehr steif und sauber verarbeitet. einzig an einer stlle liegt eine etwa 8cm lange falte der oberern lage. optisch nicht schön, laässt sich aber verstecken.
wegen bearbeiten: jeglicher versuch das material spanend zu bearbeiten endete damit dass die sägen extrem schnell stumpf waren. habs mit eine dekupiersäge machen wollen, nach ca 15 mm hatte das blatt keinen einzigen zahn mehr. danach habe ich alles nur noch mit dremel und trennscheibe gemacht. schleifend lässt es sich sehr gut bearbeiten.
grüße _________________
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fideliovienna CULT-Urgestein
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Anmeldedatum: 17.06.2010 Beiträge: 1474 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 13.07.2011, 12:01 • Titel: |
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Ich hab ja vor ein paar Tagen auch eine 2mm CFK-Platte für den XR10 zurecht geschnitten.
Meine Platte ist aussen nicht schön vom Abschluss her, aber das stört überhaupt nicht, CFK geht zwar bis ganz aussen, ist dann aber nicht plan geschliffen, kann man aber mit Schleifpapier schnell erledigen.
Biegen lässt sie sich kaum, ganz leicht schon.
Mit dem Dremel und einer Trennscheibe für Edelstahl hatte ich jedoch etwas Panik, die Scheibe war nach 5cm Schnitt eigentlich kaputt.
Habs dann mit der Metallsäge geschnitten, das Blatt hat zwar auch ordentlich gelitten, aber beim Dremel hatte ich einfach die Befürchtung dass es mir die Scheibe zerreisst.
Schleifen mit Dremel oder Schleifpapier ging aber leicht und gut. |
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PapaBaer0910 Hop-Up Held
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Anmeldedatum: 04.06.2010 Beiträge: 147
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Verfasst am: 13.07.2011, 16:04 • Titel: |
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Es gibt beim Carbon schon Normen, sonst dürften diese im Fahrzeugbau oder im Luftverkehr garnicht eingesetzt werden.
Ist unter anderem die ISO 8444 - 8445 - 8447 - 8448 - 8449
2 Beispiele:
Carbon-Laminat XH höchste Stabilität und im Luftverkehr zugelassen
Carbon-Laminat XB durch Niederdruckverfahren hergestellt nicht Luftverkehr zugelassen
Die zweite Variante ist eher für die Modellbauer wie wir geeignet. Diese zeichnen sich dadurch aus, das das Carbon schon bei der Probduktion eine glänzende Oberfläche erhält.
Es kommt auch darauf an, welcher 2k Kleber verwendet wird, wie die Lagen eingelegt werden. Tiefziehwerkzeug oder Presswerkzeug. usw.
Es gibt viele verschiedene Arten um zum Ergebnis zu kommen. Man sollte sich halt ein wenig einlesen.
Zu den matten Oberflächen: eine Seite ist zumeist Matt, das lässt sich auch nicht wirklich immer durch die Prduktion verhindern. Man kann Carbon aber polieren und damit erhält man dann eine Tiefenwirkung die sagenhaft ist. Selbst schon glänzende Oberflächen bei Carbon poliere ich nochmals nach um ein besseres Ergebnis zu erhalten (dient auch gleichzeitig als Oberflächenbeschichtung). Nach dem Polieren kann man (nach dem Entfernen der Polierzusatzstoffe) die Platte auch mit Glarlack lakieren, es sollte dann aber ein Glarlack sein, der mit sogenannten Weichmacher versehen ist.
Gruß Sven^^
PS: F1-Fahrzeuge haben auch Kohlefaserchassis, ist im Prinzip das gleiche Material. Carboneffekt ist fürs Auge  _________________ Arma Kraton exb
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