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PlanBfidelity CULT-Urgestein
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Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 19.11.2009, 03:19 • Titel: |
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Na hier werden ja richtige Grundsatzfragen erörtert ...dann mal ganz grundsätzlich:
Bei 2 baugleichen Motoren wird immer der höher Drehende Motor mehr Leistung abgeben können, das liegt einfach daran, das die von uns benötigte mechanische Leistung aus Drehzahl und Drehmoment besteht. Der Rest ist eine Sache der Untersetzung. Nun ist es aber so, dass wir nicht jede beliebige Untersetzung erreichen können und sehr hoch drehende Motoren auch einen hohen Leerlaufstrom benötigen und nur bei ebenfalls relativ hohen Strömen einen vernünftigen Wirkungsgrad haben.
Also gilt es den besten Kompromiss zu finden, der am günstigsten in unsere Anwendung passt.
Wie geht man am besten an die Sache heran...
Canneloni hat einen sehr wichtigen Punkt genannt – wie feinfühlig kann man Untersetzen? Wenn man z.B. durch einen schnell drehenden Motor gezwungen ist ein 9er Ritzel zu fahren ist der Geschwindigkeitssprung zu einem 10er Ritzel gleich riesig groß.
Sagen wir mal bei Leerlaufdrehzahl würde der Wagen 63km/h erreichen, dann wären das mit einem Zahn mehr gleich 70km/h und das könnte den Motor schon überlasten. Anders herum gibt es, soweit ich weiß, gar keine Ritzel mit nur 8 Zähnen, also würde es nicht möglich sein den Wagen langsamer zu machen.
Die erste Aufgabe besteht also darin die Drehzahl des Motor zu bestimmen, indem man vorgibt, dass eine gewünschte Geschwindigkeit mit einem sinnvollen Ritzel erreicht wird. Nehmen wir als Erfahrungswerte ein Tempo von ~65km/h welches mit einem 12-15er Ritzel erreicht werden soll.
Und nun bist Du dran, wie schnell darf der Motor dann ungefähr drehen?
Dafür solltest Du Reifendurchmesser (typisch 15cm), Teller-/Kegelrad Untersetzung(typ, 3,3:1-4,5:1) und die Anzahl der HZ(typ. 48-60) Zähne kennen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es sich an der Untersetzung vom Teller-/Kegelrad entscheiden. Ist sie 3,3.1 wird ein Motor mit max 1400kv an 6s möglich sein, ist sie deutlich größer kann man auch den Neu oder Tekin mit 1700kv nehmen. Willst Du den Neu 1515 mit 2200kv aber einbauen solltest Du für 6s schon sehr genau rechnen, denn da kann es ausgesprochen knapp werden und man ist schnell bei einer Motorritzelgröße von nur noch 10 Zähnen, aber auch das geht – ist nur nicht besonders empfehlenswert wenn Du den Motor eh erst noch anschaffen musst.
Alternativ kannst Du natürlich die Motoren auch für 4s oder 5s aussuchen. _________________ Gruß PlanB
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maxl111 Pisten-Papst
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Anmeldedatum: 11.01.2009 Beiträge: 447 Wohnort: Tirol
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Verfasst am: 19.11.2009, 07:55 • Titel: |
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Hallo,
@aaron:
Meine Übelegungen sind absolut richtig. Der Wirkungsgrad ist die Differenz zw. Eingangsleistung und tatsächlich in mechanischer Energie abgegebener Leistung.
Trotzdem hast du Recht und es verhält sich im Auto so wie du es beschreibst. Ich habe mich von meinen Kentnissen in der Fliegerei leiten lassen. Hier lässt es sich nämlich auch sehr leicht nachprüfen. KV x Volt = ein bestimmter Wert. Verglichen dann mit der tatsächlichen, per Infrarot gemessenen Drehzahl lässt sich sehr leicht per Schlussrechnung auf den ETA Rückrechnen. ( zwar sehr grob und teoretisch nicht ganz richtig, aber für die Praxis ein sehr aussagekäftiger Wert ) und man weiss sofort wann und wieviel von der Eingangsleistung in Watt Abwärme umgesetzt wird.
Und dieser Wert ist es Schlussendlich, der die Motoren langfristig schädigt.
Bei der Zellenspannung habe ich vielleicht auch eher niedrig angesetzt, aber wie man auch im Log von planBfidelity im Mantis schön sehen kann, brechen seine 4900 mah 20C Akkus bei knap über 100 A schon auf 20,36 Volt zusammen.
Auch hier gebe ich dir recht, wenn man starke > 4000 mah Zellen mit >30C Dauerbelastbarkeit nimmt, wird die Zellenspannung pro Zelle wahrscheinlich an die 3,5 Volt pro Zelle haben.
sg Hannes |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein
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Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 19.11.2009, 13:10 • Titel: |
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Dann lass Dich mal nicht zuviel von den Fliegern beeinflussen, denn bei den RC-Cars ist das alles etwas anders.
Zum Beispiel ist der Stromverbrauch bei max Speed gar nicht besonders hoch, weil die Endgeschwindigkeit für das Fahren im Gelände ausgelegt ist und wenn man nicht gerade auf hoher Wiese oder im tiefen Sand unterwegs ist kann der Motor frei ausdrehen.
Die von Dir angenommene Zellspannung ist dabei unrealistisch, es werden immer über 3,7V erreicht und deshalb kommt die Berechnung mit der Leerlaufdrehzahl sogar beinahe hin.
Auch unter extremer Last, so wie sie für unseren Bereich relevant ist, brechen 5000er Zellen nur selten weit unter 3,7V ein.
Ein Wirkungsgrad von 78% ist natürlich albern, ein gutes System erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von 90%+, selbst Chinakracher liegen noch bei über 80%.
Hier ist das etwas detaillierter aufgeführt: http://sites.google.com/site/planbparts/grundlagen/datenlog-angenaeherter-wirkungsgrad _________________ Gruß PlanB
persönliches Datengrab --> PlanB-parts |
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florianz CULT-Urgestein
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Anmeldedatum: 07.11.2007 Beiträge: 2151
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Verfasst am: 19.11.2009, 13:17 • Titel: |
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hallo,
ich habe dazu zwei Fragen:
wie gehe ich bei den berechnungen mit den unterschiedlichen Verzahnungen der diffs um? Beispiel: die Verzahnung des Hyper7-Diffs ist deutlich feiner (& leicht schrägverzahnt) als die des Hogzilla, hier ist auch der Aussendurchmesser des Tellerrades und Trieblings etwas größer, auch die Auflagefläche der Zahnräder ist größer. Mehr Zähne heisst ja nicht unbedingt längere Übersetzung?
Und meine Frage zum Baloonen: wie wird denn eigt. der Schlupf bei diesen Berechnungen berücksichtigt? Ich habe so den Eindruck, dass man meint, baloonende Räder machen aufgrund des größeren Außendurchmessers die Karre im gleichen Verhältnis schneller. Ich finde aber, dass dadurch die Geschwindigkeit nur minimal steigt, v.a. durch den Schlupf baloonen die Räder. Wird das irgendwie in der Kalulation berücksichtig? geht das denn überhaupt?
Danke & viele Grüße
flo |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein
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Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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maxl111 Pisten-Papst
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Anmeldedatum: 11.01.2009 Beiträge: 447 Wohnort: Tirol
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Verfasst am: 19.11.2009, 17:20 • Titel: |
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Hallo,
also das mit der Spannung kann möglich sein, aber aus deinen Logs im Mantis geht eindeutig hervor, dass auch hier die Spannung an 6S bei über 100 A auf minimum 20,36 V sinkt. Und das sind bei weitem keine 3,7 V pro Zelle mehr. Wie gesagt, 3,5 V pro Zelle bei 30C Anwendungen sind schon sehr gute Werte.
Und wie du auf den Wirkungsgrad von über 90% kommst ist mir nicht verständlich. Die teuersten und besten deutschen Brushlessmotoren schaffen keine 85% ETA. Und das sind Motoren die weit mehr als 300,- € kosten in unserer Grösse.
Ausserdem haben Motoren mit KV zw. 1300 und 2500 ihren besten Wirkungsgrad irgendwo zw. 40 und 50 A, aber nicht bei 150 A, wo du bei deiner Messung auf deiner HP ( link im letzten post ) noch über 90% angibst.
Mehr dazu gibts auf der wohl besten Seite im www unter powercroco.de.
Ansonsten empfehle ich noch sich die Seite drivecalc.de anzusehen. Da ist jeder Namhafte Motor vermessen worden mit realistischen ETA.
sg Hannes |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein
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Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 19.11.2009, 21:30 • Titel: |
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Um ehrlich zu sein hege ich nicht den Wunsch eine Beweisführung anzutreten, schon alleine weil das in dem Thread nichts zu suchen hat, da es AWD bei seinem Projekt nicht die Bohne weiterhilft.
Wenn Du magst kannst Du etwas im Forum stöbern und wirst Messungen finden bei denen der LMT 1950, unter Last über 90% seiner Nenndrehzahl erreicht. Dort lässt es sich dann auch bestens weiterdiskutieren und Du kannst Deine eigenen Messungen und Daten einbringen.
Hier sollten wir AWD einfach nur bei einem interessanten Umbau helfen. _________________ Gruß PlanB
persönliches Datengrab --> PlanB-parts |
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tiepel Offroad-Guru
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Anmeldedatum: 20.01.2007 Beiträge: 939
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Verfasst am: 19.11.2009, 22:02 • Titel: |
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maxl111 hat Folgendes geschrieben: |
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1. Hat ein 6S Lipo unter Last bei diesen Strömen max. 20 V
also 20 V x 2000 KV = 40.000 Umdrehungen x ETA bereinigt ( ca. 78% ) = ca. 31.600 Umin.
....
....
Meine Übelegungen sind absolut richtig. Der Wirkungsgrad ist die Differenz zw. Eingangsleistung und tatsächlich in mechanischer Energie abgegebener Leistung.
.... |
Hi,
ich muß aaron vollkommen recht geben, bei der Drehzahlberechnung hat der Wirkungsgrad rein gar nichts verloren.
Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis von Eingangs-/ Ausgangsleistung. Die Differenz wird in Wärme abgegeben.
Sicher fällt unter Last die Drehzahl ein wenig ab, ein Rückschluß auf den Wirkungsgrad ist vielleicht (aus Deiner Sicht) durch Zufall möglich, hat aber keinen technischen Zusammenhang. Ganz im Gegenteil, der Wirkungsgrad eines BL-Motors kann bei höherer Belastung (evtl. fallende Drehzahl??) sogar steigen.
Und zum Anderen muß ich PlanB recht geben. Die Diskussion sollte schon mit dem Thema zu tun haben.
Gruss Reimund |
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maxl111 Pisten-Papst
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Anmeldedatum: 11.01.2009 Beiträge: 447 Wohnort: Tirol
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Verfasst am: 20.11.2009, 00:55 • Titel: |
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Hallo,
@tiepel: Ich habe, wie ich auch schon zu aarons post geschrieben habe, meinen "Denkfehler" was den Wirkungsgrad in Verbindung mit der Drehzahl, erkannt. Im Flugmodell ist, obwohl die Rechnung theoretisch auch falsch ist, dennoch ein relativ genauer Wert für eine Drehzahlberechnung unter Last.
@planB: sieht so aus als hätte Lehner seine Hausaufgaben besser gemacht als die anderen Hersteller. Lt. Drivecalc kommen Lehner Motoren wirklich bis 87% ETA. Chinaklingeln aber auch deutlich darunter.
Und ich glaube doch dass diese Diskussion für den Themenstarter von Interesse sein könnte. Denn diese von uns angeführten Dinge entscheiden über Lust oder Frust bei einem BL Projekt. Denn wie man sieht sind die Zusammenhänge komplexer als nur Übersetzung und Spannung.
Und ich habe auch noch einige Dinge dazugelernt!
sg Hannes |
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