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Fotoshooting
Dein RC-Car:
spektakulär in Szene gesetzt!

Aufgrund vermehrter E-Mails von Lesern meiner Testberichte, mit positiven Kommentaren zu meinen Fotos (Danke! :) ) und Anfragen, mit welcher Ausrüstung die Bilder gemacht würden, habe ich hier einen kleinen, dreiteiligen Artikel zum Thema geschrieben, der die Grundlagen und Aussichten abdeckt.
Ich möchte nochmals betonen, das dies hier nichts mit "professioneller" Fotografie zu tun hat - hier soll nur dargestellt werden, wie man mit vergleichsweise günstiger Ausrüstung doch zu ansehnlichen Resultaten gelangen kann.

english version: click here!

 
 
  Es ist klar, dass mit einer Digitalen Spiegelreflexkamera, guten Objektiven und etwas Übung spektakuläre
  Bilder unserer Flitzer in Action gelingen. Wer sich bei den Amateur- und Semiprofessionellen Modellen von
  Canon, Nikon und Co. umsieht, findet für solche Situationen geradezu prädestinierte Kameras: prädiktiver,
  blitzschneller Autofokus, rasante Bildserien und hohe mögliche Sensorempfindlichkeiten machen sie zu wahren
  Sportskanonen... vorausgesetzt, man etwa 1500 - 2000 Euro (gebraucht vielleicht auch billiger) zur Seite
  gelegt.
  Allen, denen das Geld fehlt - oder dieses lieber in andere Dinge investieren - und die vielleicht schon eine
  weitaus günstigere Kompaktkamera besitzen, soll hier gezeigt werden, was man aus der Kamera herausholen
  kann.

  Alle im Folgenden gezeigten Beispielbilder sind Teilausschnitte oder Verkleinerungen aus meinem Archiv.
  Die Fotos sind zufällig ausgewählt und wurden bzw. werden möglicherweise bereits an anderer Stelle
  verwendet.

 

 Teil 1: Eine kleine Einführung in die (digitale) Fotografie
 

Beim Fotografieren geht es stets ums Licht … ja, und um das Motiv, das festgehalten werden soll. Doch während man sich Letzteres meist selbst aussuchen darf, muss man in Sachen Licht oft mit dem vorlieb nehmen, was bereits vorhanden ist.

Wer mit den Begriffen „Blende“, „Belichtungszeit“ und „Empfindlichkeit“ oder deren Kürzel A, T(S) und ISO konkret etwas anfangen kann, der kann an dieser Stelle auch gleich zum zweiten Teil springen.

Lieber doch nicht? Ok, dann fangen wir ganz von vorne an!
Der Sensor einer digitalen Kamera ist eine lichtempfindliche Fläche – genau so wie Filmmaterial, doch im Falle einer Kompaktkamera von wenigen Ausnahmen abgesehen ist dieser Sensor höchstens etwa 9 mal 6 Millimeter groß.
Im Vergleich zum Filmmaterial lässt sich der Fotosensor jedoch beliebig oft wieder belichten ohne ihn wechseln zu müssen. Und einen weiteren Vorteil bietet so ein Bildsensor: Von Foto zu Foto lässt er sich in seiner Aufnahmeempfindlichkeit verstellen!

Vor dem Sensor befindet sich das Objektiv, welches bei Kompaktkameras konventioneller Weise zwar nicht getauscht werden kann, dafür aber besonders gut auf den Bildsensor abgestimmt ist. (Oder sein sollte … oder die Kamera war sehr günstig)
Das Objektiv an einer Kompaktkamera hat drei wichtige Merkmale:

  • den Brennweitenbereich, in Millimetern, meist mit dem Zusatz „KB äquivalent“ angegeben, damit die Brennweiten zwischen Kameras mit unterschiedlich großem Sensor vergleichbar bleiben.

  • die Blende - meist wird die Anfangsblende an beiden Enden des Brennweitenbereichs genannt

  • und den Verschluss, der bei den Kompaktkameras meist über die Blende und zusätzlich noch elektronisch über den Sensor geregelt wird.

Den Brennweitenbereich sehen wir uns später an, wichtiger sind erst einmal die Blende und die Verschlusszeit.
Die Blende ist eine in ihrem Durchmesser verstellbare Öffnung im Objektiv. Eine große Blende lässt mehr Licht auf den Sensor fallen, als eine kleine. Die Blendenzahl präzisiert das ganze ein wenig. Vereinfacht ausgedrückt: Je größer die angezeigte Blendenzahl, desto weniger Licht erreicht den Sensor.
Gehen wir von einer Anfangsblende von 2,8 aus, so bekommt der Sensor bei einer Blende von 4,0 nur noch halb so viel Lichtmenge ab. und bei 5,6 steht gar nur noch ein Viertel der Lichtmenge zur Verfügung – das geschossene Foto wird also mit zunehmender Blendenzahl dunkler.

Nachdem (zu) dunkle Bilder nicht gerade schön anzusehen sind, gibt’s eine weitere „Setup-Möglichkeit“ an der Kamera: die Verschlusszeit! Diese gibt an, wie lange der Sensor belichtet wird – doppelte Verschlusszeit ergibt logischerweise doppelte Helligkeit am späteren Bilder, oder…
Ein Foto, das mit Blende 2,8 bei 1/100stel Sekunde gemacht wurde, ist in seiner Helligkeit identisch mit einem, welches bei Blende 4,0 und 1/50stel Sekunde entstanden ist.

„Und wo ist jetzt der Unterschied?“ werden sich manche fragen.
Ehrlich gesagt, es gibt bei einer Kompaktkamera mit ihrem kleinen Bildsensor im Normalfall keinen bahnbrechenden Unterschied, leider!
Für die Hundertstel Sekunde Belichtungsdauer spricht hier allerdings, dass die Gefahr, das Bild zu verwackeln geringer ist.
Will man ein Gefühl von Geschwindigkeit vermitteln, in dem man beim Fotografieren mit dem Objekt mitzieht und den Hintergrund verwischen lässt, so ist eine längere Belichtungszeit günstiger.
Andererseits lassen sich Staubfontänen nur mit einer kleinen Verschlusszeit – weniger als 1/1000stel Sekunde einfrieren – und auch das kann ein gutes Gefühl von Geschwindigkeit vermitteln, oder?

Wenn das vorhandene Licht für so kurze Verschlusszeiten nicht mehr ausreicht, kommt eine dritte Komponente ins Spiel: Die Sensorempfindlichkeit als ISO-Wert.
Der Basiswert ist meistens ISO 100. ISO 200 bedeutet, dass der Sensor doppelt so empfindlich auf Licht reagiert, und die Verschlusszeit auf die Hälfte reduziert werden kann. ISO 400 halbiert wiederum die Verschlusszeit usw.

Der Nachteil der erhöhten Empfindlichkeit liegt in einer teils dramatisch schlechteren Bildqualität, da der Sensor die schwachen Eingangssignale extrem verstärken muss, womit sich Rauschen und Farbverfälschungen zum fertigen Bild gesellen - etwa vergleichbar mit zunehmend gröberem Filmkorn bei empfindlicherem Filmmaterial.
Das ganze wird anschließend von der Kamerainternen „Rauschunterdrückung“ verwischt womit sich die Kamera zum Künstler respektive Aquarellmaler mausert. Und je mehr Megapixel, desto ausgeprägter ist der Effekt, weil jedes einzelne Pixel noch weniger Licht abbekommt.
Fazit: Die ISO Einstellung bei 100-200 lassen oder im RAW-Format fotografieren (mehr dazu später)

 

 Ok… und was hat das alles mit meiner Kamera zu tun?
 

Nach dem Crashkurs in Sachen Kamera-Basics sehen wir uns einmal an, wie das in der Praxis aussieht. Am Markt gibt es grob genommen zwei Kategorien von Kameras:

  • Die eher günstige, vollautomatische Hosentaschenkamera. Sie möchte dem Benutzer einen Gefallen tun und wählt gleich alle möglichen Einstellungen von selbst. Brennweite und (allenfalls) Sensorempfindlichkeit können selbst eingestellt werden. Das Eigenleben der Kamera kann maximal über mehrere bis duzende „Motivprogramme“ etwas beeinflusst werden.
    Für ansprechende Fotografien im Modellbau eignet sich so eine Kamera kaum. Gute Ergebnisse sind nur mit sehr viel Übung zu erzielen.

  • Die (meist) etwas teurere, voll-, halbautomatische oder komplett manuell bedienbare Kamera: Mit diesem Kameratyp durch die vielen Einstellmöglichkeiten recht gute bis hervorragende Ergebnisse zu erzielen.

„Halbautomatik“ bedeutet, dass der Fotograf etwa die Blende (oder Verschlusszeit) vorgibt, und die Kamera sucht sich dem verfügbaren Licht entsprechend die passende Verschlusszeit (oder Blende) und in manchen Fällen auch die ISO Einstellung.

Aus eigener Erfahrung kann ich die Einstellung „Blendenpriorität“/“Blendenautomatik“ empfehlen, wo der Fotograf die Blende wählt und die Kamera eine passende Verschlusszeit wählt.
Nachdem sich die Verschlusszeiten in einem weit größeren Rahmen bewegen als die Verstellmöglichkeiten der Blende, kann die Kamera besser kompensieren. Fehlbelichtungen sind daher selbst bei Anfängern so gut wie ausgeschlossen.

Weiter zum Teil 2: "Studio"-Fotografie
Weiter zum Teil 3: Outdoor und Actionfotografie

Special: Der Offroad-Action Foto-Thread (DSLR)

Text & Bilder von Aaron Banovics
Dieser Artikel wurde am 3.3. auf www.offroad-cult.org veröffentlicht