Steht das Modell erst einmal auf dem frisch eingerichteten
Fototisch, so stellen sich gleich zwei Fragen
Beim
„Was?“ kann ich hier nicht weiterhelfen, das hängt einfach vom Zweck ab.
Aber beim „Wie?“ möchte ich ein paar Tipps geben.
Das wichtigste Gestaltungsmittel ist hier meiner Meinung nach die
Brennweite: Sie legt nicht nur fest, wie groß das Blickfeld der
Kamera ist und wie „nah“ Objekte erscheinen, sondern auch, wie die
fotografierten Objekte selbst erscheinen
Im
Bereich der Normal- bis zur leichten Telebrennweite (etwa 50-100mm) werden Objekte
etwa so abgebildet, wie wir sie auch mit unseren Augen wahrnehmen.
Für Kameras mit Motorzoom so lange zoomen bis der Balken im Display
etwa in der Mitte von "W"(eitwinkel) und "T"(ele) steht oder die
Kamera Vergrößerungswerte zwischen "2x" und "3x" ausgibt.
LRP
Shark 18 Chassis (50mm Brennweite KB äquiv.)
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Die
in dieser Brennweite dargestellten Proportionen entsprechen den natürlichen des
fotografierten Gegenstandes.
Fotografiert man in diesem Brennweitenbereich von oben auf das
Modell herab, so ergeben sich recht authentisch wirkende Bilder, die
daher hervorragend geeignet sind, um etwa Überblick über den
Chassisaufbau etc. zu verschaffen.
Im
Weitwinkel vergrößert sich das Bildfeld der Kamera, man muss also
näher ans Objekt heran, um es bildfüllend fotografieren zu können.
Dabei treten perspektivische Verzerrungen auf, die das Fotografierte
größer, länger und „eindrucksvoller“ erscheinen lassen, als es
eigentlich ist.
Leichter Weitwinkel (35mm Brennweite KB äquiv.):
Perspektivische Zerrungen am Dämpfer und Anlenkung
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Gleichzeitig können die meisten Kameras in Weitwinkelstellung näher
am Objekt fokussieren, vor allem wenn sie über einen zuschaltbaren
Makromodus (= erweiterter Fokusbereich im Nahfeld) verfügen.
So
kann das Objekt schon mal bis zu 1 Zentimeter vor die Linse wandern,
und immer noch scharf abgebildet werden.
Freistellen mittels Weitwinkel-Makro und Blende 2.8 (35mm Brennweite KB äquiv.
ca. 10cm Abstand)
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Sehr
geringe Tiefenschärfe: die Dämpferbrücke ist bereits
unscharf
(35mm Brennweite KB äquiv. Blende f/2.8, ca. 5cm
Abstand)
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Bei
so einem geringen Abstand verringert sich allerdings auch die
Tiefenschärfe erheblich. Das ist jener Bereich vor und hinter dem
fokussierten Objekt, in dem das Bild scharf erscheint. Darüber
hinaus verschwimmt es zusehends.
Auch dieser Effekt kann genutzt werden, um Details hervor zu haben.
Ist er nicht erwünscht, so muss die Blende geschlossen werden
(größere Blendenzahl wählen) Das geht dann allerdings auf Kosten der
Verschlusszeit (weniger Licht gelangt durch die Blende) und
möglicherweise wird dann ein Stativ oder eine stabile Unterlage zum
Abstützen fällig.
Das Freistellen im Makrobereich erfordert einiges an Erfahrung mit
der Kamera: Im Gegensatz zu Spiegelreflexsystemen bieten
Kompaktkameras keine Möglichkeit, die Tiefenschärfe vorab zu
kontrollieren. Vielmehr muss dieser Schärfebereich geschätzt werden,
da er sich je nach Blende und Motivabstand zwischen wenigen
Millimetern und einigen Zentimetern bewegt.
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Blende: je größer die
Blende, desto geringer die Tiefenschärfe
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Motivabstand: je
kleiner der Abstand zum Motiv, desto geringer die Tiefenschärfe
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Brennweise: je größer
die Brennweite, desto kleiner die Tiefenschärfe
Weitwinkelaufnahmen wirken am besten, wenn auf der Höhe des Modells
bzw. knapp darüber oder darunter fotografiert wird – „von
Angesicht zu Angesicht“ quasi. In diesem Sinne.. auf die Knie!
Abschließend noch
ein paar Tipps für die Studioaufnahmen:
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Richtige Belichtung:
Der weiße, helle Hintergrund führt in den Belichtungsmodi
"Mittenbetont" (meist Standard) oder "Ganzes Bild" zu
Fehlbelichtungen. Schwarze Kunststoffteile "saufen ab",
Strukturen sind nicht mehr erkennbar. Besser mit
"Spot-Belichtungsmessung" direkt am Objekt oder mit Manueller
Belichtung arbeiten!
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Für die weitere
Bildbearbeitung muss der Hintergrund nicht zwingend weiß
aufgenommen werden. Er kann am Foto durchaus auch grau
erscheinen. Wichtig ist nur eine homogene Farbe und dass er sich
vom Objekt abhebt, dann kann er hinterher bei Bedarf problemlos
ausgeschnitten werden.
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Beim Ablichten einzelner,
kleinerer Objekte (Stoßdämpfer, Diffs...) immer darauf
achten, dass auch der Schatten auf der Unterlage vollständig(!)
aufgenommen wird - sonst wirkt das Foto später unnatürlich.
Ausnahme: falls das Objekt völlig vom Hintergrund getrennt und
in einen neuen eingefügt wird, Beispiel:
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Actionfotografie
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Eine kleine Einführung in die
(digitale) Fotografie
Special:
Der Offroad-Action Foto-Thread (DSLR)
Text & Bilder von
Aaron Banovics
Dieser Artikel wurde am 3.3.2007 auf
www.offroad-cult.org
veröffentlicht
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