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           Testbericht, Teil 2
 Die RTR Komponenten im ReadySet
 
Kyoshos Lazer ZX-5 RTR kommt mit (fast) allen, zum Betrieb benötigten Zusatzkomponenten, die da wären:
  • 2 Kanal AM Drehknopfsender (27 MHz)
  • 2 Kanal AM Empfänger
  • Digitalservo für die Lenkung
  • elektronischer Regler mit 15 Turn Limit
  • 20T Motor

Zum Betrieb werden noch 8 Akkus im "AA" Format für den Sender und Antriebsakkus (6 Zellen Sub-C, am besten Side-by-Side verlötet) sowie ein passendes Ladegerät benötigt.

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 Die RC-Komponenten
 

... werden von Kyosho unter dem "Perfex" Label verbaut. Perfex Komponenten finden sich in allen möglichen Modellen vom Mini-Z bis zum Kyosho Inferno ST-S und auch im Flug- und Bootsbereich wieder.

Der KT-3HS ist ein einfach gestrickter AM Drehknopf-Sender.
Ausgestattet mit Servo-Reverse (Gas, Lenkung), stufenlosen Trimmern für beide Kanäle und einer Lenkeinschlagsbegrenzung ist er den Anforderungen eines 4wd Elektrobuggies vollends gewachsen. Der Quarz ist natürlich wechselbar.
Zudem gibt es eine Spannungsanzeige, welche mit 3 LEDs Auskunft über den Ladezustand der Akkus gibt - der Sender rechts im Bild muss dringend ans Ladegerät, weshalb er auch mit einer Ladebuchse im Fuß versehen ist.
(Ja, es gibt leider immer noch RTR Sender ohne Ladebuchsen, weshalb ich solche Details gerne erwähne!)

Ergonomisch gesehen gibt es wenig Anlass zur Kritik: Der schlichte Drehknopf ist gummiert und der Griff liegt gut in der Hand.
Auch die Gewichtsverteilung ist recht angenehm.
Probleme könnte dagegen der Gaszug bereiten, denn hier benötigt man schon recht lange Finger, um eine gekonnte Vollbremsung hinzulegen. Im Ernstfall kann man hier natürlich den Bremsweg über das Reglersetup verkürzen.

Die Verarbeitung des Perfex-Senders ist zwar nicht so, wie sein Name glaubhaft machen will, aber er ist auch

nicht schlechter gebaut, als ein Großteil der anderen Sender auf dem RTR-Markt und ordnet sich damit zwischen der Acoms Fernsteuerung (top) und den zahlreichen Futuba-Derivaten (HPI, Robitronic, Jamara ...) ein.

  

Perfex KR-15 nennt sich der Gegenspieler am anderen Ende der Funkverbindung - und was für ein Held das ist!
Zusammengehalten nur von einer silbrigen Multi-Funktions-Alu-Klebe-Folie (Aufgabe Nr. 1: Zusammenhalten des Empfängergehäuses, Nr. 2: EMF-Abschirmung, Nr. 3: Hinweis, den Empfänger nicht in den Restmüll zu befördern) fühlt er sich im Lazer ZX-5 ReadySet nicht einmal wohl, denn sowohl das Wackeln mit der Antenne, wie auch eine größere Entfernung zum Sender veranlassen den armen Kerl dazu, Servo und Regler kräftig zum Zittern und Zucken zu bringen.
(Es hat sich herausgestellt, dass die Verkabelung ab Werk  "zu sauber" verlegt ist - mehr dazu im nächsten Abschnitt!)

 

 Leistungsfähige Elektr(on)ik
 

Die komplette RTR-Bestückung auf einen Blick: Alle Kabel sind ab Werk zwar fein säuberlich aufgewickelt, doch das dürfte beim Empfänger übermäßige Störungen (s. oben) hervorrufen: So wackelte etwa das Servohorn im Takt mit der Antenne, und auch der Regler legte manchmal unerwartet los. Generell war die Reichweite stark eingeschränkt, sodass das Fahren jenseits von ca. 20 Meter Entfernung zum Sender nicht mehr gut möglich war. Mit einer etwas wirren Kabelverlegung gibt es diese Probleme unter sonst gleichen Bedingungen nicht.

 

Mit dem Perfex KA-45 hat Kyosho ein sehr wertiges Stück an Elektronik verbaut: Der elektrische Vorwärts/Rückwärts-Regler verkraftet Motoren bis zu 15 Windungen. Der "ernsthafte Tuningmotor für den Hobbyfahrer", ein guter, kugelgelagerter und zerlegbarer 17-Winder der 40-50 Euro Preisklasse sollte also mit dem Regler harmonieren - was den Mehrwert der RTR-Ausstattung natürlich stark anhebt! (Für solche Motoren sollten dann aber die Tamiyastecker durch ein potenteres Silber- oder Goldsystem ersetzt werden!)
Zudem bietet der Regler nach außen verlegte Kabelsockel, sodass Akku- und Motorkabel bei Bedarf ersetzt werden können.

Der Regler liefert einen überraschend heftigen Antritt und lässt sich sehr feinfühlig steuern - er ist in der Reglercharakteristik etwa mit den Robitronic Speedstar II Modellen vergleichbar. Auch das ist für eine RTR-Komponente durchaus bemerkenswert.

Die Reglerbremse geht nahtlos in den Retourgang über - um zwischen beiden zu unterscheiden, dürfte der Regler die Induktionsströme vom Motor auswerten: Solange ein Induktionsstrom von gewisser Stärke vorhanden ist, bremst der Regler. Andernfalls wird sofort in den Retourgang geschaltet.
Das System ermöglich ein recht angenehmes Fahren, zumal unter normalen Umständen nie versehentlich der Retourgang eingelegt wird. Andererseits kann der KA-45 bei langsamen Geschwindigkeiten sehr rasch die Fahrtrichtung wechseln, ohne eine zeitabhängige Rückfahrsperre abwarten zu müssen, wie es bei vielen günstigen Regler der Fall ist. Das ist praktisch, da sich ein am Streckenrand "eingeparktes" Modell schnell wieder auf die Piste bringen lässt.
Schwierigkeiten könnte die induktionsgesteuerte Rückfahr-Sperre bei Sprüngen bereiten, wo der Motor durch die geringe Last sehr schnell abgebremst wird. (und sogleich die Drehrichtung ändert) Doch auch hier dürfte Kyosho vorgesorgt, und den Regler offenbar mit einer Minimal-Bremszeit ausgestattet haben, welche den frei drehenden Motor am allzu raschen Richtungswechsel hindert, am Boden jedoch nicht weiter auffällt - Bravo!
Da überrascht es nur noch wenig, dass das Reglersetup auch gleich sauber an die Fernsteuerung angepasst ist.

Der G20, ein Standardmotor mit 20x1 Windungen ist leistungstechnisch gesehen ein guter Schritt vorwärts - zumindest, wenn man mit dem "üblichen" 27 Turns Mabuchi vergleicht.
Ein Motor mit 23-20 Windungen bietet deutlich mehr Leistung (vor allem bei der Beschleunigung spürbar) als ein Standard-27er und hat dabei immer noch einen sehr gemäßigten Stromverbrauch, sodass die Fahrzeit nicht sonderlich kürzer ausfällt. Zudem erhalten sich solche "milden Tuningmotoren" noch viel von der Gutmütigkeit (in Sachen Untersetzung) der traditionellen Baukastenmotoren.

Kyosho hat den Motor mit einem 48dp Ritzel mit 24 Zähnen versehen - zusammen mit der internen Untersetzung (2,5:1) und dem 78Z Hauptzahnrad ergibt das eine Gesamtuntersetzung von 8,13:1.

 

Erfreuliches gibt es auch über das Servo zu berichten - dabei handelt ist sich nämlich um ein Digitalservo. Zwar mit Kunststoffgetriebe und ohne ein einziges Kugellager, doch immerhin ist es sichtbar schneller als viele andere (RTR-)Standardservos in dieser Klasse.

 

 Checkpoint!
 
Selten gibt es Modelle, deren RTR-Ausstattung über das vom Gros der Hersteller zugestandenen Mauerblümchen-Dasein hinaus wächst. Nun, der Lazer ZX-5 im ReadySet ist einer davon. "Hauptsache es hält die ersten paar Akkus durch" lautet hier zum Glück nicht das Motto. Vielmehr beweist Kyosho mit dem "milden" Tuningmotor und dem überraschend leistungsfähigen, sehr durchdachten Regler Weitsicht - und das freut natürlich auch den Modellbauer, der beim Einbau eines stärkeren Motors nicht gleich eine Tuninglawine auslöst.. (Naja... erinnern wir uns kurz an die Kardanwellen und lassen es im dritten Teil dieses Testberichts darauf ankommen! ;-) )
Fernsteuerung und Servo können mit dem Regler nicht mithalten, fallen andererseits aber wieder nicht sonderlich negativ auf, sodass die RTR-Ausstattung einen sehr guten, harmonischen Eindruck hinterlässt.
Hier ist eigentlich nichts wirklich zu kurz gekommen, und dennoch war vom Budget her mit dem Regler ein echtes Highlight drinnen.

Text und Bilder von Aaron Banovics
Dieser Bericht wurde am 1.2.2008 von www.offroad-cult.org veröffentlicht.