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THUNDER TIGER EB4 S3 RTR
Testbericht - Teil 1
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Wettbewerbsbuggy
goes RTR |
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Thunder Tigers 1:8 Offroad Karriere
begann vor mittlerweile weit mehr als einem Jahrzehnt. „Mirage“ hieß
der Buggy der längst vergangenen Stunde, und so wie die einen darin
eher eine Kopie sahen, war es für die anderen ein erschwinglicher Einstieg
ins Renngeschehen - neben den "Großen" zur damaligen Zeit.
Auch 2007 schickt sich Thunder Tiger an, Wettbewerbstechnik mit
erschwinglichem Preis anzubieten: EB4-S3 Pro heißt das prominente
Vorbild des Testmodells, welches wiederum nach Angaben von Thundertiger zu
knapp 90 Prozent ident mit dem Pro-Chassis ist.
Im vorliegenden Testbericht möchte ich daher nicht nur aufzeigen,
wie sich Thunder Tigers RTR-Neuzugang im Rennen um die Gunst der
Offroad-Einsteiger gegenüber der zahlreichen Konkurrenz schlägt,
sondern auch, wie die zum UVP von 459 Euro unumgänglichen
Einsparungen bei der Ausstattung umgesetzt wurden - legt
Thunder Tiger dem Hobby-Offroader ein vollwertiges Modell in die
Hände, oder freut man sich insgeheim schon über Einnahmen, welche
sich aus dem profitablem Verkauf von obligatorischen "Tuning"teilen
ergeben? Der offroad-CULT Testbericht klärt's! Übrigens ist sieben Jahre später (April 2014) das Erfolgsmodell Thunder Tiger EB 4S3 RTR ab ca. 282,00 Euro erhältlich.
Die folgenden
Ausführungen beziehen sich auf das Testmuster, welches von
Thunder
Tiger Europe zur Verfügung gestellt wurde und können etwa
aufgrund von Serienstreuung vor allem im Bereich der Messwerte nicht
uneingeschränkt verallgemeinert werden.
Herstellerbeschreibung des Testmodells: (Quelle)
Atemberaubende
Performance erleben! Der EB4 S3 RTR ausgestattet mit einem
PRO-28 4,6ccm Motor! Dieses Set wird Sie überzeugen.
Features:
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Innovative, patentierte CVD Antriebswellen erlauben
verschiedene Einstellmöglichkeiten der Aufhängung
- Vordere
Querlenker mit “Kugel” Aufhängung
- Die
vorderen Dämpfer sind hinter der Dämpferbrücke und
zwischen den oberen Querlenker platziert, zum Schutz bei
einem Crash
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(Produktfoto von
Thunder Tiger) |
- Die Dämpferbrücken und
Lenkplatte sind aus A7075-T6 Aluminium
-
A7075-T6 Dämpferkappen für längere Lebensdauer
- Obere
Querlenkerhalter & Mitteldiffabdeckung aus Aluminium
-
Aluminium Radioplattenverbinder und Heckspoilerhalter
- 3.5mm
Kolbenstangen (Anti-Bumping)
- Extra
lange und leichte Querlenker
- Kleine,
abgedichtete Getriebegehäuse
- Leichte
Kegelräder reduzieren die Rotationsmasse und verbessern
die Beschleunigung
-
Optimierter 4WD Antrieb für bessere Beschleunigung
-
2-fach Bremsscheibe mit anti Öl und Wasser Formel
-
Kupplungsbacken aus Spezialmischung
-
Leichtes und kleines Schwungrad ermöglicht bessere
Beschleunigung
-
CNC gefräste, Titan Optik Verstrebungen und Radioplatte
- CVD
Kardanwellen Vorne
-
Geschlossene R/C Box, spritzwassergeschützt
-
Horizontaler Einbau des Lenkservos für niedrigen
Schwerpunkt
- Alle
Kugellager mit Gummiabdeckung
-
Einstellbare Vorspur, Sturz und Ackermann
-
Einstellbares Rollzentrum
Kursiv hervorgehobene
Merkmale dürften sich auf den EB4 S3 Pro beziehen! |
Alle externen Hyperlinks mit
dieser Formatierung
werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!
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Von Grund auf ... |
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Obwohl der EB4-S3 RTR schon putzmunter und
in kräftigen
Farben lackiert aus der Verpackung purzelt ist es
für einen seriösen Testbericht unumgänglich, hinter die Kulissen zu blicken
und die RTR-Fassade abzuklopfen, um zu sehen, ob sie hält, was sie
verspricht.
Standesgemäß möchte ich daher den Testbericht mit einem Karton voller
Einzelteile beginnen, welche in den nächsten Absätzen zu einem Buggy der 1/8er
Klasse zusammengesetzt werden.An dieser Stelle möchte ich wieder einmal meine Empfehlung abgeben, RTR-Modelle
vor der ersten Inbetriebnahme komplett zu zerlegen und neu aufzubauen. Dabei
lernt man nicht nur die Fahrzeugskonstruktion besser kennen, um später
eventuelle Schäden schnell zu entdecken, sondern man kann gleichzeitig prüfen,
ob alle Schrauben sicher fixiert und - bei Verbrennermodellen besonders wichtig!
- mit Schraubenlack versehen sind, falls sie in Metallteilen stecken.
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Der erste und gleichzeitig größte
Bestandteil des EB4-S3 RTR ist, wen wundert's, seine Chassisplatte.
Dabei handelt es sich um die "Flat" Version, eine bis auf das Kickup
der Vorderachse vollkommen plane Bodenplatte.
Das Originalchassis des EB4 S3 Pro, mit einem extrudierten Tunnel
aus Aluminium versehen, der Vorder- und Hinterachse besonders steif
mit dem Mitteldiff verbindet, wurde standardmäßig gegen eben dieses flache Chassis
getauscht. (Die Pro Version wird allerdings immer noch mit dem
Tunnelchassis als Option ausgeliefert,) |
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Doch wie gut zu erkennen ist,
hat sich Thunder Tiger auch bei so einer biederen Chassisplatte
herzhaft ausgetobt: Die 4mm dicke, halbhart-eloxierte Aluplatte
wurde mit zahlreichen Ein- und Ausfräsungen an für die Stabilität
unkritischen Stellen auf 341 Gramm (inkl. Motorhalter wie auf den
Bildern zu sehen) abgespeckt.
Die Bearbeitung, insbesondere die angefassten Kanten an kritischen
Stellen wie der Vorderachse oder der Schwungscheibenöffnung (nie
wieder Radiergummiflocken beim falschen Aufsetzen auf die Startbox)
verleihen dem Chassis einen edlen Look, der jedoch den Ursprung der
Bodenplatte, nämlich der Stanzmaschine nicht verschleiern kann:
Scharfe Grate an Kanten und Schraubenlöchern mindern den optischen
Eindruck doch ein wenig.
Technisch gesehen gibt es daran dennoch nichts zu bemängeln, da alle Schrauben am
Chassis mit einem Senkkopf versehen sind und sich damit selbst
zentrieren. |
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Wir beginnen den Aufbau des EB4-S3 RTR mit dem
Mitteldiffbock.
Die Lagerböcke sind, wie im Bild rechts zu sehen, geteilt ausführt, sodass
das Mitteldiff am fertigen Buggy schnell und unkompliziert ausgebaut werden
kann.
Aufgrund der schmalen Chassisplatte und dem sehr zentrierten Layout des Thunder
Tiger Buggys ist der hintere Lagerbock etwas schmäler ausgeführt als der
vordere, damit er dem Motor nicht in die Quere kommt.
An dieser Stelle wünscht man sich erstmals eine gute Bauanleitung, welche leider
fehlt.
Die beigelegten Explosionszeichnungen der Vorder- und Hinterachse bzw. des
Chassis können solche Details nämlich nicht vermitteln.
Die Bremse des EB4-S3 RTR ist in klassischer
Weise aufgebaut: Stahlbremsscheiben und Kunststoffbeläge, welche bereits auf
die Bremsbacken aufgeklebt sind, sollen dem Buggy die nötige Bremspower
verleihen.
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An dieser Stelle ist ein wenig
Bastelarbeit angesagt:
Die Stell-
schrauben für die Brems-
backen im Bild links sollten so weit hinein gedreht werden, dass sie an der
Rück-
seite bündig |
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mit den Lagerböcken abschließen. Weiters sollten
die Flanschbuchsen der Bremsexzenter in die Mitteldiffplatte eingeklebt werden.
(Bild rechts oben)
Das reduziert das Lagerspiel erheblich und macht die Bremse daher präziser. Beim
Einkleben ist jedoch darauf zu achten, dass die Buchsen absolut plan in die
Platte eingesetzt werden, um Verspannungen in der Lagerung zu vermeiden. Ich
empfehle daher, dickflüssigen Sekundenkleber sparsam um den Flansch herum
aufzutragen und anschließend beide Buchsen gleichzeitig in die Mitteldiffplatte
einzusetzen und anschließend gegen einen ebenen Untergrund zu pressen, bis der
Kleber trocken ist.
Nach dem Einsetzen der Bremsexzenter ist das Mitteldiff komplett. Eine
Aluguss-Strebe, an vier Punkten mit dem Chassis verschraubt, windet sich elegant
um das Mitteldiff herum, und versteift das Chassis, welches durch die Öffnungen
für die Schwungscheibe und das Hauptzahnrad recht dünn geworden ist. |
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Der Antriebsstrang |
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Was das Mitteldiff
nur die Vorhut, so kommt nun der Rest des knapp 410
Gramm wiegenden Antriebsstranges. Der besteht
weiters aus vier Antriebsknochen, die mit einer Dicke
von 3,5 Millimeter um gut 40 Prozent leichter sind als
die oftmals verwendeten 4,5 Millimeter-Knochen.
Stabilitätsprobleme sollte es aber keine geben, wie sich
noch zeigen wird.
Die Knochen besitzen durch die um jeweils 90° versetzten
Mitnehmerstifte einen guten Rundlauf. Doch das alleine
reicht an der Vorderachse nicht aus - für einen großen
Lenkeinschlag bedarf es eines großen Beugewinkels der
Antriebswellen, und so spendierte Thunder Tiger dem
RTR-Buggy zerlegbare Kreuzgelenkswellen im MIP-Stil.
Die Kreuzgelenke werden von einer
Madenschraube zusammengehalten, welche ab Werk bereits
gut gesichert ist. Trotzdem schadet es nicht, die
Radachse am Gelenkskörper mit Schrumpfschlauch zu
versehen, damit der Gelenksstift im Falle des Falles
nicht herausfallen kann. |
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Die
Differentialgetriebe sind so aufgebaut, wie man es von
einem guten 1/8 Buggy erwartet:
Stahlguss-Tellerräder mit präzise gefrästen
Zahnprofilen, gepaart mit einem gefrästen Triebling
sorgen für eine zuverlässige Kraftübertragung. Im
abgedichteten Inneren werkeln jeweils vier
ausdistanzierte Satellitenräder. Serienmäßig laufen alle
drei Diffs mit einer Fettfüllung, für einen besseren
Vortrieb ist es jedoch empfehlenswert, das mittlere und
das vordere Differential mit zähem Silikonöl um die
5000-15000cps zu füllen und damit die
Differentialwirkung ein wenig einzuschränken.
Der EB4 S3 RTR unterscheidet sich in einigen Punkten vom
Pro-Modell - unter anderem auch beim
Differentialgetriebe, denn das Rennmodell verwendet an
dieser Stelle eine Spiralverzahnung, die das Getriebe
leiser, spielfreier und belastbarer macht.
Doch zahlreiche andere Buggymodelle zeigen, dass auch
eine Geradverzahnung bei entsprechender Materialqualität
mit den Anforderungen der 1/8 Offroad-Klasse zurecht
kommt. |
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Die Diffs sind bereits
ab Werk sehr gut in ihren Getriebeboxen ausdistanziert:
je zwei 0,2mm Scheiben gegenüber dem Tellerrad
reichen aus, um das ab Werk gut gefettete Getriebe dezent schnurren zu lassen.
Die Getriebeboxen selbst entsprechen mit ihrer
vertikalen Teilung entlang der Achse wiederum dem
Buggy-Standard. Auffällig ist an dieser Stelle nur, dass
Thundertiger statt der sonst oftmals üblichen
M4-Schrauben kleinere M3 Schrauben zum Zusammenbau
verwendet.
Die Bohrlöcher knapp oberhalb des Getriebeeingangs der
rechten Box erinnern noch an das Tunnelchassis, welches
im EB4-S3 RTR nicht mehr zum Einsatz kommt. |
An der hinteren Getriebebox kam es im Verlauf der Testphase zu Problemen:
Offenbar wurde die Getriebebox ab Werk ein wenig gestaucht, weil die Schrauben
zu fest angezogen waren. Dadurch wurde ein hoher Druck auf die Lager des
Differentials ausgeübt, sodass eines bereits nach einer Stunde Fahrzeit
kollabierte und zum Gleitlager wurde.
In der Ersatzgetriebebox haben die Lager zwar ebenfalls einen festen Sitz, doch
sie werden nicht gequetscht.
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Bevor die Getriebeboxen am
Chassis festgeschraubt werden, bekommen sie noch
zusätzliche Dichtungen verpasst, welche exakt in die
entsprechende Ausfräsung im Chassis passen. |
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Diese fettgetränkten,
kartonartigen Dichtungen verhindern das Eindringen von
Staub und Feuchtigkeit besser, als die Getriebebox
alleine.
Davor müssen allerdings noch die inneren
Querlenkerhalter montiert werden. Beim RTR-Modell sind
diese leider nur aus Kunststoff, stellen durch die
Kugel"lagerung" aber eine interessante Lösung dar - doch
mehr dazu später! |
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Auch an dieser Stelle
vermisst man eine gute Bauanleitung, zumal der Halter
für die Vorderachse den gleichen Lochabstand zum
Anschrauben aufweist, wie die Halterung der hinteren
Querlenker.
Der höher gebaute Halter gehört zur Hinterachse, während
jener mit den tief angesetzten Lagerbohrungen zur
Vorderachse gehört. |
Die Kraftübertragung vom Mitteldiff zu den Achsdifferentialen übernehmen gut
ausdistanzierte Antriebsknochen. Der längste Knochen bedient dabei die
Hinterachse, während das Motordrehmoment über den Zweitlängsten im gesamten
Antriebsstrang zur Vorderachse gelangt. Die beiden übrigen Antriebsknochen sind
für die Hinterachse vorgesehen.
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Servosaver und
Lenkung |
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Wie für einen 1/8 Buggy üblich, wird
die Lenkung auf separaten Säulen aufgefädelt. Diese Lenkungspfosten
werden über M3 Schrauben mit dem Chassis verschraubt, und ich würde
empfehlen, hier gute Schraubensicherung zu verwenden und die
Schrauben richtig fest anzuziehen. Denn obwohl sie ab Werk schon gut
gesichert waren, sollte im späteren Fahrtest eine Schraube an genau
dieser Stelle verloren gehen.
Für besonders fest angezogene Schrauben am Chassisboden empfehlen
sich übrigens einfache Schlitzschrauben, welche gegenüber den am
EB4-S3 RTR hauptsächlich verwendeten Innensechskant-Schrauben
weitaus unempfindlicher gegen Schmutz und Abschürfungen sind.
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Des weiteren leiden
die unteren Lager der vollständig kugelgelagerten(!)
Lenkhebel unter der von vielen Modellen bekannten
Problematik: Da die Lenkhebel ein wenig axiales
Spiel haben müssen, sammeln sich Staubkörner zwischen
Sockel und Kugellager und werden dann mit Gewalt ins
Lager gepresst, sodass die Lager im entsprechenden
Einsatzgebiet binnen kürzester Zeit rau laufen.
Ein einfacher aber wirkungsvoller Trick dagegen besteht
darin, kleine Schaumstoffringe über zu ziehen, und so zu
verhindern, dass Staub und Schmutz an die Lager gelangen
kann. Das hat sich bei mir schon seit Jahren bewährt!
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Die Lenkung selbst
bietet für Kenner von 1/8 Buggies wenig Überraschendes,
doch in der RTR-Klasse viel Erfreuliches: Neben den
bereits erwähnten Kugellagern besitzt der Servosaver mit
einer 2,1mm dicken Feder und stufenloser Vorspannung
genau das richtige Rüstzeug, um kräftige Servos nicht zu
unterfordern. Alle Kugelanlenkungen vom Servohorn bis zu
den Radträgern sind sauber mit jeweils einer Stoppmutter
gekontert.
Verbesserungspotential gibt es an dieser Stelle
eigentlich nur insofern, als dass Thunder Tiger die
Servosaver-Feder überhalb statt unterhalb der
Umlenkhebel platzieren hätte können. Damit würde beim
Nachgeben des Servosavers nicht die Lenkungsplatte in
ihrer Lagerung verkanten, sondern stattdessen die
servoseitige Anlenkung ausrücken, was durch den
Kugelkopf nicht weiter problematisch ist.
Zugegebenermaßen ist das allerdings ein Umstand, mit dem
sehr viele Modelle leben können und müssen. |
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Für eine verschleißarme, spielfreie
Lagerung der Ackermann-Platte sorgen Stahlbuchsen, die als Lager in
die Kunststoff-Lenkhebel eingesetzt werden. (Bild links)
Im Bild links unten ist die fertig verschraubte Konstruktion zu
sehen. Aus dem Baukasten heraus war die Stoppmutter nicht
ausreichend fest angezogen und die Kunststoff-Lagerung noch nicht
eingelaufen, sodass der Senkkopf der Schraube in der
Ackermann-Platte als eigentliche Lagerung diente.
Zieht man die Stoppmutter jedoch ein wenig fester an, so wirkt die
Stahlbuchse im Kunststoff-Lenkhebel als Lagerstelle, wie es
angedacht war.
Die Stoppmutter kann auch verkehrt herum, mit dem Bund nach oben
montiert werden (s. Bild links unten)
Das ist nur dann zu empfehlen, wenn der Servosaver sehr locker
gefahren wird, sodass die Ackermann-Platte beim Nachgeben der
Servosaverfeder ein wenig axiales Spiel hat und sich nicht
verspannt.
Damit streift sie aber recht bald an der Halterung der oberen
Querlenker, sodass ich empfehlen würde, statt einer verkehrt
angeschraubten Stoppmutter den Servosaver einfach
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fest anzu-
ziehen.
Im Bild rechts ist nochmals die Ackermann-
Platte zu sehen: zwei verschiedene Anschluss-
punkte gibt es hier für die Spurstangen, wobei der hintere eine
größere Einschlags-
winkel- |
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Differenz und damit ein sanfteres
Lenkverhalten mit sich bringt. Angesichts des recht großen Hebels
durch das gut 5mm große Distanzstück zwischen Ackermann-Platte und
Kugelanschluss wirkt die 3mm starke Lenkplatte etwas filigran - es
wird sich noch zeigen, ob das Material hält!
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Insgesamt gesehen
ist die Lenkung des Thunder Tiger EB4-S3 RTR sehr gut
gelungen. Das mag etwas trivial klingen, doch in
meinen Testberichten stoße ich vor allem am RTR-Sektor
in letzter Zeit immer häufiger auf
Lenkungskonstruktionen, die so, wie sich das der
Hersteller gedacht hat, einfach nicht gut funktionieren
können.
Fast scheint es so, als wären Lenkungskonstruktionen
angesichts von immer mehr "Big-Block-Power" zum
Stiefkind bei manchen Entwicklern geworden... doch wie
heißt es so schön? Power is nothing without Control! |
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Verstrebungen und
Verstärkungen |
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Es geht nicht ohne sie, denn sie
sorgen dafür, dass das Buggychassis die nötige Steifigkeit erhält
und sich unter den hohen Offroad-Ansprüchen nicht durchbiegt... Doch
halt! War nicht gerade der EB4-S3 jener Buggy, der ohne solche
Streben auskam? - zumindest, wenn er mit dem Tunnelchassis bestückt
ist.
Nachdem die RTR-Version das gutmütigere Flat-Chassis besitzt, bedarf
es auch hier einiger Verstärkungen.
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Die allseits
bekannte Servosaver-Platte erhält bei Thunder Tigers
Modell eine ganz neue Funktion: Sie trägt nämlich
gleichzeitig die oberen Querlenkerhalter aus Alu-Guss,
die wegen der ausladenden Aufhängung weiter nach hinten
gerückt werden mussten. Auch der vordere Karopfosten
wird später auf der Platte sicheren Halt finden. |
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Gleich dahinter
wird eine massive Chassisstrebe aus einer R/L
Gewindestange und zwei dicken Kugelgelenken
angeschlossen. Um an dieser Stelle Verspannungen zu
vermeiden, empfehle ich, die Länge an der montierten
Strebe mit einem Gabelschlüssel so einzustellen, dass
die Kugelköpfe ein klein wenig Spiel in den Gelenken
haben, und sich die Versteifung leicht ein Stück weit
hin und her drehen lässt.
Andernfalls übt die Strebe unnötigen Zug oder Druck auf
die Konstruktion aus, wodurch es bei einem Crash zu
sonst vermeidbaren Schäden kommen könnte. |
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Ein anderes Kaliber
von Chassisverstärkung präsentiert sich an der
Hinterachse: Direkt vom ST-1 Stadium-Truck
importiert, handelt es sich um eine 2mm starke Aluplatte
im Fachwerks-Stil, welche mit Kunststofflaschen am
Chassis befestigt ist. Damit es an diesen im Ernstfalls
nicht scheitert, werden alle Schrauben wie schon an der
Lenkung vorbildlich mit Stoppmuttern gekontert. |
Angesichts der zahlreichen
Verstrebungen (inkl.
Mitteldiff-Verstrebung!) würde man ein immens steifes
Chassis erwarten. Tatsächlich ist der EB4-S3 RTR nicht viel steifer
als vergleichbare Buggymodelle. Man darf nämlich nicht vergessen,
dass sein Chassis im Gegensatz zu den anderen 1/8ern im Feld keine
Biegekanten besitzt, welche die Grundfestigkeit eines Chassis
dramatisch erhöhen. Und genau das macht er wiederum mit seinen
üppigen Verstärkungen wett.
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Die RC-Platte |
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An der RC-Front
gibt es nicht wirklich viel zu berichten. Wie bei
fast allen aktuellen Buggies wurde darauf geachtet, dass
sich die RC-Platte rasch ausbauen lässt - hier genügen
vier Schrauben (und nochmals zwei von den beiden
Servohörnern)
Thunder Tiger setzt beim liegenden Lenkservo auf
Mainstream, senkt damit den Schwerpunkt des Fahrzeugs um
satte 0,2(!) Millimeter und verspielt gleichzeitig die
Chance auf eine möglichst lineare Lenkung.
Ich hätte den Buggy gerne um 0,2mm tiefer gelegt, um den
höheren Schwerpunkt zu kompensieren und dafür ein
stehendes Lenkservo mit all seinen Vorteilen zu erhalten
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Die beiden vorderen
Haltepfosten der RC-Platte stecken mit einem Sechskant formschlüssig
in der Halterung des Lenkservos, sodass sie beim Fest-schrauben am
Chassis nicht durchdrehen können. |
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Ein Transponderhalter für PTs und
Würfeltransponder ist serienmäßig ebenso dabei wie die
Spritschlauchalterung auf der anderen Seite des RC-Decks.
Beim Servotray hat Thunder Tiger darauf geachtet, dass auch größere
Servos - wie hier das DS1015 Flaggschiff aus demselben Hause - ohne
die Überredungskünste des Dremels problemlos Platz finden.
Im Bild rechts oben ist noch ein kleiner Beitrag zum Thema
Betriebssicherheit von Modellen zu sehen: Wer den serienmäßigen
Schalter anstelle einer direkten Verkabelung zwischen Akku und
Empfänger nutzen möchte, sollte ein dünnes Stück Kunststoff so
zuschneiden, dass es wie im Bild rechts oben an der Schalterschraube
fixiert und zur Seite geschwenkt, ein versehentliches Ausschalten
verhindert.
(Bild für eine
Großansicht
anklicken!) |
Der Bildkommentar
ist gleichzeitig die nächste Überschrift, nämlich ... |
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... Langsam wird ein
Buggy daraus! Die Vorder- und Hinterachse |
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Während an der Hinterachse
konventionelle Radträger zum Einsatz kommen, trumpft die Vorderachse
mit einer PBS-Anlenkung auf - doch alles der Reihe nach!
Worin besteht überhaupt der Unterschied zwischen einer C-Hub und
einer PBS-Aufhängung? Einfach gesagt darin, wie die beiden
Bewegungen der Vorderachse, das Einfedern und Lenken, umgesetzt
werden:
Eine C-Hub Aufhängung verwendet zwei eindimensionale Lagerungen: Der
C-Hub übernimmt ausschließlich Bewegungen, die sich durch das Auf
und Ab des Querlenkers beim Federn ergeben, während der Lenkhebel
wiederum nur Drehbewegungen von der Lenkung her umsetzt.
Eine PBS (Pivot-Ball-Suspension) setzt nun beide Bewegungen in einem
einzigen Kugelgelenk um. Das Resultat ist eine vergleichsweise
spielfreie, weit einfacher einzustellende (aber auch zu
verstellende!) Aufhängung, welche jedoch. wenn sie nicht sorgfältig
und durchdacht ausgelegt ist, weniger wegstecken kann als eine C-Hub
Aufhängung.
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Bei
Thunder Tigers EB4-S3 RTR scheint auf den ersten Blick
auch alles in bester Ordnung zu sein - Details kann
natürlich nur die Praxis preis geben.
Die Lenkhebel sind gut dimensioniert und bilden zusammen
mit den Kunststoff-Einsätzen und den 15mm
Feingewindeeinsätzen aus Aluminium die Pfannen für je
zwei Kugelzapfen.
Zuerst werden dazu die Kugeln in den Lenkhebel
eingesetzt, und mit dem Kunststoff-Einsatz verschlossen.
Die Alu-Einsätze müssen abschließend gerade so tief in
die Lenkhebel geschraubt werden, dass die Kugeln kaum
noch Spiel haben, aber trotzdem absolut leichtgängig
sind.
Beim Ansetzen der Gewinde-Einsätze ist durch die Dicke
und das dazu vergleichsweise feine Gewinde darauf zu
achten, dass die Inserts nicht verkanten. Dazu ist es am
Besten, erstmal gegen die Einschraubrichtung zu drehen,
bis der Einsatz am Ende des Gewindeganges abrutscht -
nun kann der Stoppel in genau dieser Position vorsichtig
eingedreht werden.
Gefettet müssen die Kugeln durch die
Kunststoff-Stahl-Paarung übrigens nicht, was ohnehin nur
Staub anziehen würde.
Die Radlager des EB4-S3 RTR sind - wie alle anderen
Lager am Modell - beidseitig mit Gummidichtungen
versehen, welche einen recht guten Schutz gegen Staub
und Schmutz bieten.
Das innere Lager ist dabei mit 19x10x5mm etwas größer
als das äußere im 16x8x5mm Standartformat - das gibt den
Radachsen - auch an der Hinterachse - mehr Halt und
verringert das Lagerspiel. |
Die Kugelzapfen werden
anschließend in die Querlenker gedreht. Ein guter
Richtwert für die Einschraubtiefe wären hier die letzten
beiden Gewindegänge, welche am oberen und am unteren
Querlenker noch von außen zu sehen sein sollten.
Wer an dieser Stelle sehr sehr weichen Schaumstoff
parat hält, könnte die Gelenke wie im Bild rechts
gezeigt zusätzlich gegen Staub abdichten.
Dazu sollte der Schaumstoff allerdings wirklich sehr
luftig sein, da sonst die Aufhängung blockiert wird. |
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Ist die PBS soweit
zusammengeschraubt, kommen wieder ein paar Alu-Teile ins
Spiel: Eine 4mm dicke Dämpferbrücke und die jeweils
vorderen Halter für die Querlenker. (die hinteren Halter
wurden bereits mit der
Verstärkungsplatte bzw.
vor dem Montieren der
Getriebeboxen angeschraubt)
Damit die Alu-Teile nicht ausschlagen, bzw. Änderungen
am Kickup rasch durchgeführt werden können, verwendet
Thunder Tiger hier zusätzlich Kunststoff-Einsätze.
Dieses System wurde, von Drittherstellern abgesehen,
erstmals von Mugen mit dem MBX5 eingesetzt, und es ist
gut zu wissen, dass sich der Verschleiß auch bei Thunder
Tigers Buggy auf ein einziges, billiges Teil
konzentrieren kann! |
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Wie gut zu erkennen
ist, "krallt" sich der vordere Schwingenhalter außen am
Chassis fest. Damit wird die Getriebebox im
Crashfall entlastet und kann sich nicht so schnell
verziehen.
Die Dämpferbrücke wird mit sechs M3 Schrauben befestigt,
von denen die untersten zwei sogar mit Stoppmuttern
gekontert werden. Auch wenn ich an dieser Stelle sonst
eher M4 Schrauben gewohnt bin, so macht die Konstruktion
dennoch einen sehr stabilen Eindruck. |
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Zur Versteifung der oberen Querlenker wird ein Röhrchen
in die Dämpferbrücke eingefädelt, das die "Gabel",
welche der Querlenker bildet, abstützt. (Bild oben)
Das hört sich ein wenig nach Fummelei an - und genau das
ist es auch, wenn man es zum ersten Mal baut. Doch der
Querlenker ist flexibel genug, sodass man ihn an dieser
Stelle etwas spreizen kann, womit die Sache auch schon
wieder gegessen ist.
Im Bild rechts zu sehen: Der alte Trick mit der verkehrt
herum montierte Stoppmutter verspricht besseren Halt und
erlaubt den Kugelgelenken mehr Spielraum, sodass sie
weniger schnell verspannen.
Beim EB4-S3 ist das aber gar nicht nötig, da der
Kugelsockel sehr lang ausgeführt ist. |
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Fast ist es geschafft!
Nun muss nur noch die vordere Halteplatte der oberen
Querlenker festgeschraubt werden (s. die zwei
orangefarbenen Pfeile im Bild unten) und die
Vorderachse ist komplett!
Nachdem Thunder Tiger der Aufhängung des EB4-S3 RTR
löblicherweise so gut wie kein Spiel zugesteht, kann es
hier durch das Zusammenwirken mehrerer Bauteile zu
kleineren Verspannungen kommen, welche die Aufhängung
schwergängig machen (beim Testmodell war die rechte
Seite davon betroffen)
Die Abhilfe: vor dem Festschrauben der Haltplatte die
fünf markierten Schrauben auf der Servosaver-Platte
lösen, sodass alles noch ein wenig zurecht rücken kann. |
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Die Vorderachse von Thunder Tigers
RTR-Buggy setzt einige interessante Gedanken um: Allen voran
natürlich die Idee mit den hinter die Dämpferbrücke und zwischen die
Querlenkerspangen verfrachteten Stoßdämpfer, was den Schutz beim
Crash und beim Überschlag doch um einiges erhöhen sollte.
Die Kunststoff-Inserts in die Alu-Querlenkerbrücken sind heutzutage
vor allem in der gehobenen Klasse schon so gut wie Standart, doch
die Kugelaufnahme der hinteren Querlenkerhalter ist (zumindest im
1/8 Bereich) ein erfrischender Neuzugang.
Leider sind die hinteren Querlenkerhalter aus Kunststoff, was sie
zwar zu einer billigen Sollbruchstelle machen dürfte, doch ist deren
Tausch - die Getriebeboxen müssen dazu zumindest ein wenig angehoben
werden - nicht wirklich flott erledigt. Hier könnte sich vor allem
für den "Hardcore-Betrieb" des EB4-S3 RTR der Umstieg auf die
optional erhältlichen Alu-Querlenkerhalter lohnen.
Die Hinterachse entspricht dagegen weit mehr dem 1/8 Mainstream -
hier von Ideenlosigkeit zu sprechen, wäre aber nicht gerechtfertigt,
schließlich hat sich die Konstruktion schon seit Jahren bewährt.
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Nichts Neues - die
Heckflügelhalterung stützt sich direkt an der hinteren
Chassisstrebe ab. Interessant ist in diesem
Zusammenhang aber die stark unterschiedliche
Materialwahl: Während die Heckflügelhalter
verhältnismäßig steifem Kunststoff gefertigt sind,
besteht der innere Teil, welcher direkt mit der
Getriebebox verbunden ist, aus ausgesprochen weichem
Material.
So soll wohl gewährleistet werden, dass die Zug- und
Druckkräfte auf die Strebe und die Getriebebox wirklich
nur aus Richtung kommen, sodass Verspannungen vermieden
werden. Das lässt sich zwar auch bei vielen anderen
Modellen beobachten, doch derart deutliche
Materialunterschiede fallen mir zum ersten Mal bei
Thunder Tigers Buggy auf.
Die Dämpferbrücke dagegen erinnert mich an ein offenes
Scheunentor - etwa mehr Material um die Mitte herum
hätte ihr sicher gut getan, und Platz dafür wäre auch
reichlich vorhanden gewesen. Nichtsdestotrotz bietet sie
recht viele Einstellmöglichkeiten: 6 Dämpferpositionen
und 8 Anlenkungspunkte für die oberen Querlenker, welche
die Position und Veränderung (beim Einfedern) des
Rollzentrums an der Hinterachse festlegen. |
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Hier ist sie also,
die schon mehrmals angesprochene "Kugellagerung" der
Querlenkerstifte. Das System ist rasch erklärt: Auf
beide Enden des Querlenkers wird eine Kunststoff-Kugel
geschoben, die ihrerseits - ähnlich wie bei einem
Kugelgelenk - in die entsprechende Ausnehmung des
Querlenkerhalters einschnappt.
Das System hat gegenüber der herkömmlichen Stiftlagerung
mehrere Vorteile, etwa:
- Die größere
Auflagefläche bedeutet weniger Verschleiß
- Die Kugel passt
sich unterschiedlichen Anti-Squat Einstellungen an,
ohne den Stift zu verspannen.
- Daher müssen auch
die Bohrungen zur Aufnahme des Querlenkerstiftes
nicht in Übergröße gewählt werden, was wiederum eine
sehr spielfreie Aufhängung ergibt, bzw. das
Auswechseln von Inserts erspart.
In Fahrtrichtung
bekommen die Querlenker der Vorder- und Hinterachse noch
kleine Beilagscheiben verpasst, welche einerseits das
axiale Spiel der Schwingen minimiert, andererseits
verhindert, dass sich die Kunststoffteile mit ein wenig
Staub dazwischen gegeneinander verreiben und die
Aufhängung schwergängig wird. (Bloß ist dieses Detail
den Explosionszeichnungen nicht wirklich zu entnehmen
... hier ist er wieder, der Ruf nach einer ordentlichen
Bauanleitung!) |
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Radseitig kommt man
zum Glück wie auch sonst überall am EB4-S3 RTR Chassis
ohne E-Clips aus: eine kleine M3 Inbusschraube
fixiert den abgeflachten Lagerstift am vorderen Ende des
Querlenkers.
Die 17mm Radaufnahme sieht genauso aus, wie bei fast
jedem anderen Buggy der letzten 7-8 Jahre. Zwei 0,1mm
Passscheiben dahinter sorgen für eine beinahe spielfreie
Führung der Radachse. |
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Auch ohne O-Ringe,
Schaumstoffstöpsel Spiralfedern oder ähnlichen
Behelfsmitteln laufen die perfekt abgelängten
Antriebsknochen keineswegs Gefahr, heraus zu fallen oder
zu verklemmen. Denn sie haben, wie die Animation
zeigt, noch gut 5mm Platz, die Längenänderung über den
gesamten Federweg beträgt dagegen lediglich 1,5-2mm.
So etwas ist heutzutage leider nicht mehr
selbstverständlich, was den Antriebsknochen ihren teils
schlechten Ruf eingebracht hat.
Für das Thunder Tiger RTR-Kit sind die Antriebsknochen
jedenfalls eine vollwertige Lösung und damit auch eine
legitime Sparmaßnahme gegenüber dem besser
ausgestatteten Pro-Modell. |
An dieser Stelle angelangt, fehlt
nur noch eines, um die Aufhängung unseres Testmodells komplett zu
machen:
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Stoßdämpfer für den
Offroad-Einsatz |
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Die Dämpfer des EB4-S3 RTR sind
richtige Prachtkerle - vor allem unter dem "RTR"-Aspekt: Sauber und
luftfrei befüllt, leichtgängig und mit Faltenbalg-Manschetten
bestückt, zeigen sie sich durch verschraubte Verschlusskappen für
die Dichtelemente besonders wartungsfreundlich.
Einem Begleitzettel zufolge sind die vorderen Dämpfer mit 400cps Öl
befüllt und die hinteren mit etwas weicherem 300cps Silikonöl - das
klingt fürs Erste nach einem guten Ausgangssetup.
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Die untere
Verschlusskappe und das Dämpfergehäuse bilden zusammen
eine Nut, die den Manschetten sicheren Halt bietet.
Durch die Bohrung der Schraubkappe am oberen Ende ist
der Volumsausgleich entlüftet, der Dämpfer baut also
kaum bis wenig Druck beim langsamen Komprimieren auf
(Stichwort "Rebound")
Die 3,5mm dicken Kolbenstangen verjüngen sich zum
Gewinde hin auf ein einfaches M3 Gewinde, womit ein
Vorteil dickerer Kolbenstangen - Robustheit - verspielt
wurde.
Angesichts der hinter der Dämpferbrücke und zwischen den
oberen Querlenkerarmen gut geschützten vorderen Dämpfern
würde ich das allerdings nicht allzu tragisch sehen.
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Im linken Bild sind die Zapfen zu sehen, welche die
Stoßdämpfer im Querlenker festhalten.
Zu beachten ist hier, dass die kurzen Stifte für die
hintere, die um wenige Millimeter längeren dagegen für
die vordere Aufhängung vorgesehen sind! (Hatte ich
schon erwähnt, dass der EB4-S3 RTR keine Bauanleitung
spendiert bekommen hat?)
Die Verjüngung zur Spitze hin ist eine sehr gute Idee,
denn damit wird es wesentlich leichter, das Kugelgelenk
aufzufädeln.
An der Vorderachse sollten die Feststellschrauben an die
Unterseite des Querlenkers verfrachtet werden, da sie
von oben durch die ganze Aufhängung hindurch nur sehr
schwer zu erreichen sind.
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Angesichts der grandiosen Stoßdämpfer
kommt die obere Halterung derselben reichlich uninspiriert daher:
Im Prinzip werden ein paar Kunststoffteile und vereinzelte
Alu-Distanzen auf einer langen Schraube aufgefädelt und mit einer
Stoppmutter möglichst fest zusammengequetscht, ohne dass die Dämpfer
dabei verklemmen sollten.
Ich habe die Dämpferhalterungen
etwas modifiziert und verwende - wie im Bild rechts gezeigt - pro
Aufhängung ein Kunststoff-Distanzstück, Dämpferlager mit dem Flansch
zur Dämpferbrücke, Alu-Scheibe und Stoppmutter.
Serienmäßig werden hinten zwei
Alu-Scheiben pro Aufhängung verwendet... die Halterung setzt sich
dann aus rekordverdächtigen 6 Einzelteilen zusammen! |
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Die Spuren der missglückten
Dämpferhalterung sind an den Stoßdämpfern rechts zu
sehen: Die Alu Kappen haben an der Aufnahme eine
Raufasertapete im Maßstab 1/8 verpasst bekommen, weil
durch die lockere Aufhängung schon nach wenigen Litern
recht viel Staub zwischen Lagerbohrung und Lagerung
gelangen konnte. Ein Stückchen Spritschlauch (2x6mm,
4-5mm lang) wäre an dieser Stelle die bessere Lagerung,
erfordert aber andere Distanzstücke, weil damit die
Schraube zur Befestigung der Dämpfer unmittelbar an der
Dämpferbrücke mit einer entsprechenden Mutter gekontert
werden muss. |
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(Bild für eine
Großansicht
anklicken!) |
Damit sieht Thunder
Tigers EB4-S3 RTR schon recht fahrtüchtig aus - es fehlt
lediglich noch... |
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Die Endmontage! |
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Wie alle anderen Buggies, besitzt auch
der EB4-S3 RTR Sideguards, die das Chassis zur Karosserie hin
abdichten und vor Schmutz und Kollisionen schützen.
Beim Thunder Tigers Modell übernehmen sie aber zusätzlich noch eine
Funktion als Tankhalter, weil der hintere Pfosten auf dem schmalen
Chassis keinen Platz mehr hatte.
Der Tank ist übrigens mit einem Sinterfilter und einem Überlauf
ausgestattet. Er ist mit O-Ringen flexibel auf aufgehängt, um
Vibrationen zu dämpfen und ein Aufschäumen des Sprits zu vermindern.
Auch ein Spritschutz für die Bremse (im Bild rechts noch nicht
montiert) ist dabei.
Die Tankverschlusslasche aus zwei Kabelbindern und einem Stück
Spritschlauch dazwischen ist zwar serienmäßig nicht inkludiert, doch
beim schnellen Nachtanken recht praktisch!
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Mit vier weiteren Schrauben
ist auch der Motor fest im Chassis verankert. Das
Resorohr wird wie gewohnt mit einem Drahtbügel
gesichert.
Zum Einstellen des optimalen Zahnflankenspiels zwischen
Kupplungsglocke und Hauptzahnrad hat es sich bewährt,
alle vier Motorbockschrauben soweit fest zu ziehen, bis
sie kurz vorm Zupacken sind. Dadurch lässt sich der
Motorblock nur noch schwer verschieben, sodass sich das
eingestellte Zahnflankenspiel beim Kippen des Chassis
(... irgendwie muss man ja an die Schrauben...) nicht
mehr verstellt.
Das optimale Zahnflankenspiel kann auf vielerlei Arten
eingestellt werden: Manche drehen z.B. einen Streifen
Papier durch Hauptzahnrad und Glocke, welcher hinterher
zwar "Gebissspuren" zeigen, aber nicht einreißen soll.
Ich stelle das Flankenspiel mehr oder minder nach Gefühl
ein: Wenn das Getriebe möglichst leise und gleichmäßig
und leicht läuft, ist der Abstand optimal.
Der Spritleitung im Bild oben wurde neu verlegt: Im
Originalzustand ist er erheblich länger und verwendet
die Halterung an der RC-Platte. |
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Ein
tiefer Einblick in den Aufgabenbereich des Gas- und
Bremsservos. Das Gestänge zum Motor und zur Bremse
ist ab Werk absolut tadellos eingestellt, einzig die
Schrauben der Stellringe waren nicht besonders fest
angezogen und benötigen unbedingt einen Tropfen
Schraubenlack!
Das eigentlich Interessierende am Bild oben sind die
Lenkhebel: nachdem sie beide oberhalb der
Mitteldiffplatte ansetzen (ein Zugeständnis an das
Tunnelchassis des Pro-Modells?) sind sie um gut ein
Viertel bis ein Drittel kürzer als die Bremshebel
vergleichbarer Buggymodelle.
Dazu kommt, dass auch die Bremsexzenter des EB4-S3 RTR
um etwa 10 Prozent größer als der Durchschnitt sind.
Rein mechanisch reduziert sich damit die Bremskraft
durch die kürzeren Hebel auf etwa zwei Drittel der
Bremskraft einiger anderer Modelle.
Auf diesen, in der Theorie eher unauffälligen Aspekt werde ich im
dritten Teil
des Testberichts nochmals zu sprechen kommen. |
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Checkpoint! |
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Thunder Tigers Offroad-Maschine im RTR Format ist ein solides
Stück Technik, eine gelungene Mischung aus reichhaltiger Ausstattung
(gedichtete Kugellager, halbhart eloxierte Aluteile, tolle
Stoßdämpfer...) und sehr guter Teile- und Bauqualität, (sieht man
von der hinteren Getriebebox einmal ab) garniert mit einigen
interessanten und gut umgesetzten Ideen, die den EB4-S3 RTR aus dem
"Einheitsbuggy-Konzept" wohltuend hervorstechen lassen.
Die Kunststoffteile reichen von "fest und zäh" bis flexibel, und
sind ihrem angedachten Einsatzgebiet her gut abgestimmt. Sämtliche
Teile weisen sehr geringe Fertigungstoleranzen auf:
vernachlässigbares Spiel in der Aufhängung, präzises PBS, satter
Lagersitz sprechen für Thunder Tigers Buggy.
Die Aluminiumteile sind trotz ihrer Herkunft aus der Stanzmaschine
hervorragend bearbeitet
und weisen eine hohe Materialqualität auf. (7075-T6)Was gegen Thunder Tigers
neueste RTR-Packung spricht, und was ich mir eigentlich niemals als
Kritikpunkt ausmalen konnte ist die Anleitung. Oder besser, die
fehlende Anleitung. Hier hat vermutlich jemand das Kürzel "RTR" zu
wörtlich genommen.
Es ist schon möglich, Modelle zügig ohne eine helfende Bauanleitung
zusammen zu schrauben. Wenn jedoch munter 8mm, 10mm und 12mm lange
Schrauben und andere geringfügig verschiedene Teile durcheinander
gewürfelt werden, wobei eine 8mm Schraube in einem 10mm Loch dazu
führt, dass der befestigte Teil nicht gut hält, und eine 12mm
Schraube ein 10mm Loch überdreht, dann wird der Aufbau und die
häufige Suche nach der passenden Schraube zeitweise schon
frustrierend.
Es wäre sicherlich besser gewesen, die Teile so zu dimensionieren,
dass mit einer Schraubenlänge pro Kategorie (z.B. 8mm, 10mm, 12mm
zusammengefasst zu 12mm) ein Auslangen gefunden werden kann. Sonst
muss der geneigte Modellbauer ein sehr gutes Gedächtnis und
Erfahrung oder viele Sortierkästen mitbringen. Die Alternative,
nämlich die zur Schraube passende Teile Nr. in der
Explosionszeichnung
abzulesen und hinterher in der Ersatzteilliste nachzusehen, um
welche Größe es sich handelt, macht weniger Spaß, noch dazu, wo aus
den Explosionszeichnungen nicht alle Details schlüssig hervorgehen.
Dies ist eigentlich meine
einzig wirklich wichtige Kritik zum Modell - tragisch für den
Einsteiger, kurios für den Leser, zumal sie nicht einmal direkt den
Buggy selbst betrifft.
Thunder Tiger sollte an dieser Stelle auf jeden Fall nachbessern,
und zumindest die Anleitung des EB4-S3 Pro Bausatzes beilegen, wenn
auch eine eigene Anleitung weitaus schöner wäre.
Text und
Bilder von
Aaron Banovics
Dieser Bericht wurde am 11.11.2007 von
www.offroad-cult.org
veröffentlicht.
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