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werner Globaler Moderator
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Anmeldedatum: 20.07.2004 Beiträge: 2127 Wohnort: Wels
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Verfasst am: 16.03.2011, 15:06 • Titel: |
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werner hat Folgendes geschrieben: |
meiner meinung nach gäbe es sehr wohl alternativen, die auch sehr kurzfristig umgesetzt werden könnten....
photovoltaik und auch die möglichkeit diesen strom zu speichern wurde ja schon angesprochen.... was spricht dagegen, per gesetz jeden hausbesitzer dazu zu verpflichten ein mindestmass an kollektoren zu installieren? |
Umlüx hat Folgendes geschrieben: |
die idee an sich klingt ja gut. aber:
wer wird das bezahlen, wer hat soviel geld... |
ich hab mich mal schlau gemacht und bin zu überraschenden ergebnissen gekommen:
es gibt verschiedene möglichkeiten, und fange mal mit zwei varianten aus österreich an:
-) man errichtet und finanziert die anlage selber - bekommt aber 50% des investierten geldes als förderung... den so erzeugten strom verkauft man um ca. 7cent/KWh an den strombetreiber = amortisation in ca. 8 jahren - laufzeit ca. 25 jahre, also eine sehr gute kapitalanlage....
-) man verleast seine dachfläche an einen solorstrombetreiber... dieser errichtet die anlage und kassiert natürlich auch das geld der einspeisung... nach 12 jahren geht die anlage in den besitz des hauseigentümers über.... investitionskosten: null
für deutschland wirds richtig knackig: einerseits sehr gut gefördert und zudem bekommt man für den so eingespeisten strom zwischen 22 und 26 cent/KWh!!! hier geht es tatsächlich um gesicherte renditen von 10% und mehr....
eine kollektorfläche mit ca. 40m² (sprich ein normales dach) erwirtschaftet in unseren breiten ~ 5.000 KWh pro jahr... kostenpunkt, falles es jemanden interessiert ca. 20.000 euro (wobei die hälfte gefördert wird)
fazit: möglich und sofort machbar _________________ www.wrc-drivers.at
www.ooecup.at
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Nightstalker Offroad-Guru
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Anmeldedatum: 16.07.2009 Beiträge: 509 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 16.03.2011, 15:41 • Titel: |
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FlyingGekko hat Folgendes geschrieben: |
Also Wasserkraft als ineffizient zu bezeichnen (vorallem im Vergleich zu Atomkraft) zeugt schon von enormer Unwissenheit. Hier lassen sich schon an kleinen Flüssen sehr effiziente Lösungen integrieren (wenn einem die Grünen nicht im Weg stehen)
mfg stephan |
Vielleicht war meine Aussage zu pauschal formuliert.
Ich habe geschrieben "zu ineffizient bzw. zu teuer", im Fall von Solarenergie trifft wohl beides zu, bei Wasserkraft ist es eine Kostenfrage und wie du richtig erkannt hast eine "Ökologische Frage" wobei man wohl mit den Grünen reden könnte wenn man dafür die AKWs abschalten würde.
Abgesehen davon hat nicht jedes Land die Möglichkeit alle diese Energiequellen sinnvol "anzuzapfen" denn nicht überall gibt es Flüsse oder das ganze Jahr Sonne usw. Atomreaktoren können immer und überall Energie erzeugen. Effizienz steht hier wohl auch nicht im Vordergrund denn wenn ich mir überlege dass ich mit nur 40% Effizienz die gleiche Leistung erbringe aber wesentlich geringeren Aufwand und kaum bauliche Einschränkungen habe ... !?
Unser stärkstes Wasserkraftwerk liefert rund 1300 MW was einem AKW durchaus das Wasser reichen kann aber wenn ich mir das Kraftwerk ansehe (http://de.wikipedia.org/wiki/Maltakraftwerke) dann wird auch klar dass so ein Bauvorhaben kein schneller und kostengünstiger Ersatz für ein AKW sein wir und man auch entsprechende geologische Voraussetzungen benötigt.
Es gibt auch größere Wasserkraftwerke, das größte liefert rund 18.000 MW aber die Dimensionen sind natürlich gewaltig: http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Schluchten-Damm
Nochmal, ich bin der letzte der die AKWs gut reden will aber aus ökonmischer Sicht (und diese, zum Teil sehr verdrehte Sicht der Dinge ist leider immer noch ausschlaggebend) ist es einfach nicht realistisch von heute auf morgen alle AKWs abzustellen und mal eben (am Beispiel Japan) 4-5 Mega Wasserkraftwerke zu bauen...
Ich denke ein weltweiter Ausstieg aus der Atomenergie ist (finanzierung vorausgesetzt) frühestens in 20-30 Jahren möglich, vielleicht auch schneller je nach dem welche Kraftwerke gebaut werden und wie schnell die Regierungen sich entschließen können...
Aber mal ehrlich, auch wenn heute alle AKWs abgeschaltet werden könnten, was passiert mit den Brennelementen? Auch dafür muss eine Lösung gefunden werden denn die kann man auch nicht einfach in die Ecke legen, heute gibt es schon Aufstände wenn ein Castor Transport durchgeführt werden soll / muss aber was passiert wenn wir plötzlich einige tausend Tonnen hoch radioaktiver Brennelemente umlagern und vorallem irgendwann irgendwo endlagern wollen???
Ich weiß es nicht, keine Ahnung... Die Geister die wir da vor rund 60-70 Jahren gerufen haben werden uns wohl noch eine Zeit lang begleiten.
lg |
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werner Globaler Moderator
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Anmeldedatum: 20.07.2004 Beiträge: 2127 Wohnort: Wels
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Verfasst am: 16.03.2011, 15:53 • Titel: |
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Nightstalker hat Folgendes geschrieben: |
Aber mal ehrlich, auch wenn heute alle AKWs abgeschaltet werden könnten, was passiert mit den Brennelementen? |
genau das ist mit einer der hauptgründe, warum wir heute und nicht erst morgen anfangen sollten auszusteigen...
auch wenn photovoltaik nicht das grüne vom ei ist, aber man könnte es sofort umsetzen und hätte weder emissionen noch brennstäbe die man endlagern muss.... wie die solarnutzung mach- und finanzierbar wäre habe ich ja vor ein paar minuten erläutert....
aktuell: china, bis gestern beharrlich dran 40 neue AKWs zu bauen, hat heute verkündet, dass alle neuen projekte sofort gestoppt werden.... _________________ www.wrc-drivers.at
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FlyingGekko Globaler Moderator
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Verfasst am: 16.03.2011, 15:57 • Titel: |
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@nightstalker: Du darfst aber ein AKW beim Vergleich mit einem Wasserkraftwerk nicht nur als kleine lokale Einheit betrachten. Bei einem AKW benötigst du riesige Anlagen zur Aufbereitung des spaltbaren Materials, welche du ja auch nicht einfach voraussetzen kannst. Vom Zwischen und Endlager ganz zu Schweigen.
Die Laufzeiten sind bei nem Wasserkraftwerk auch bei weitem höher (diese Technik veraltet eben nicht wirklich).
mfg Stephan |
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454-bigblock Globaler Moderator
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Anmeldedatum: 15.01.2010 Beiträge: 3689 Wohnort: Nürnberg, Riedstadt/Hessen (DE)
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Verfasst am: 16.03.2011, 16:30 • Titel: |
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Nightstalker hat Folgendes geschrieben: |
Die Geister die wir da vor rund 60-70 Jahren gerufen haben werden uns wohl noch eine Zeit lang begleiten.
lg |
Ja, leider die nächsten millionen Jahre! Welch okologischer und okonomischer Wahnsinn! Jedes Jahr kommen in Europa knapp 300 Kubikmeter dazu. Weltweit gibt es kein einziges Endlager. Wir produzieren dieses hochgiftige Zeug auf Kosten unserer Nachfahren. Tausende Generationen werden sich damit noch rumschlagen müssen und uns dafür schwer verfluchen. Da soll mir einer erzählen, dass Atomstrom so schön sauber ist. Die CO2-Bilanz für Atomstrom ist übrigens alles andere als null, wie ich schon erwähnt habe. Sogar Gas-Bockheizkraftwerke produzieren weniger CO2/kWh. Das wird aber gerne verschwiegen.
Die CO2-Bilanz für Photovoltaikstrom ist übrigens schlechter als bei Atomstrom. Aber immerhin entsteht dabei kein unentsorgbarer Müll, dessen Umlagerung noch praktisch unendlich viel Energie/Geld verschlingen wird. Für die Entsorgung kommen übrigens nicht die Stromerzeuger auf. Schon garnicht für die nächsten 1.000, 10.000 oder 100.000 Jahre. Der CO2-Aufwand für Atomstrom wird künftig noch drastisch steigen, während der für alternative Energien sich künftig vermutlich noch deutlich reduzieren lässt. Atomstrom ist also eine Sackgasse. Mit dem Atomstrom-Risiko könnte ich leben, mit dem Gedanken an den Müll nicht. Das vor ein paar Jahren durch die Große Koalition beschlossene Ausstiegsszenario war in meinen Augen absolut vernünftig. Langsam, schrittweise und kontrolliert. Der Kniefall vor der Atomlobby war dagegen eine der größten Fehlentscheidungen seit Kriegsende. Für ein kleines Bonbon in die Staatskasse wird unsere Mutter Erde täglich vergewaltigt. Da könnte man heulen.
Ich finde es zutiefst traurig, dass sich erst so eine Katastrophe zutragen musste, um die Politik zum Umdenken zu bewegen. Um die Risiken hat man schließlich schon immer gewusst.
@Werner: Ich finde es schwer in Ordnung, dass Du Dich mit dem Gedanken an eine PV-Anlage trägst. Wenn Du die Mittel hast oder auftreiben kannst, dann mach das. Mein DHH-Dach zeigt leider Richtung Norden, sonst hätte ich das schon längst gemacht. _________________ Sind wir nicht alle ein bisschen Flux?
Besucht die offroad-CULT-Map! |
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tiepel Offroad-Guru
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Anmeldedatum: 20.01.2007 Beiträge: 939
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Verfasst am: 16.03.2011, 16:53 • Titel: |
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Hi,
bei der ganzen Diskussion Atomstrom ja/nein hört man hier immer nur, wie kann man die Atomkraft ersetzen. (Zumindest die letzten Beiträge)
Ich möchte nochmal einen anfangs gemachten Beitrag wiederholen:
Jeder von uns kann mithelfen, erst gar keine Energie produzieren zu müssen. Studien zufolge kann heute jeder ohne Komforteinbußen 10 bis 20% Strom einsparen. Das einzige was man tun muß, ist ein bisschen Nachdenken und konsequent sein. Soll beispielsweise heißen: Wenn ich aus dem Zimmer gehe: Licht aus, Fernseher aus. Kein Standby verwenden. Müssen es die recht ineffizienten Niedervolt- Lampen sein? Immer eine Festbeleuchtung im Wohnzimmer?
Muß jede Familie mit zwei erwachsenen Kindern ein Auto besitzen (ein Auto verschlingt Unmengen an Strom bei der Produktion, vom späteren Energiebedarf ganz zu schweigen) Und so weiter und so weiter...
Aber auch dieser Spargedanke muß bei der Industrie ankommen. Da geht das aber nur über die Preise...
Gruss Reimund _________________ BL - Was sonst |
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Nightstalker Offroad-Guru
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Anmeldedatum: 16.07.2009 Beiträge: 509 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 16.03.2011, 16:54 • Titel: |
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Ja und da sind wir genau da wo ich vorhin meinte dass die "Ökonmische Sicht oft eine etwas verdrehte Sicht ist..."
Ökonomisch ist es nämlich so dass ein AKW "sauber" ist denn was in x Jahren passiert interessiert nicht und am Papier lässt sich ein AkW sehr gut argumentieren, die Probleme und auch die CO² Bilanzen kann man da getrost weg streichen da beides nicht unmittelbar "anfällt"
So funktioniert es leider (noch) in unserer Wirtschaft, nicht nur bei diesem Thema, bei allen anderen auch. Ich sitze ja selbst in einem großen Handelsunternehmen und auch hier muss ich oft erleben wie schön manche Missstände aus Ökonomischer sicht sein können... Es ist ist z.B. Ökonomisch absolut richtig einen Naubau zu machen und dabei weniger Platz zu planen als aktuell vorhanden da man ja im Moment keine Platzprobleme hat, dass man aber nebenbei bereits an einer Expansion arbeitet die einen Personalzuwachs um 20% vorsieht interessiert nicht.
Man sieht also wie verrückt es eigentlich zu geht  |
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Nightstalker Offroad-Guru
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Anmeldedatum: 16.07.2009 Beiträge: 509 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 16.03.2011, 16:59 • Titel: |
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tiepel hat Folgendes geschrieben: |
Hi,
bei der ganzen Diskussion Atomstrom ja/nein hört man hier immer nur, wie kann man die Atomkraft ersetzen. (Zumindest die letzten Beiträge)
Ich möchte nochmal einen anfangs gemachten Beitrag wiederholen:
Jeder von uns kann mithelfen, erst gar keine Energie produzieren zu müssen. Studien zufolge kann heute jeder ohne Komforteinbußen 10 bis 20% Strom einsparen. Das einzige was man tun muß, ist ein bisschen Nachdenken und konsequent sein. Soll beispielsweise heißen: Wenn ich aus dem Zimmer gehe: Licht aus, Fernseher aus. Kein Standby verwenden. Müssen es die recht ineffizienten Niedervolt- Lampen sein? Immer eine Festbeleuchtung im Wohnzimmer?
Muß jede Familie mit zwei erwachsenen Kindern ein Auto besitzen (ein Auto verschlingt Unmengen an Strom bei der Produktion, vom späteren Energiebedarf ganz zu schweigen) Und so weiter und so weiter...
Aber auch dieser Spargedanke muß bei der Industrie ankommen. Da geht das aber nur über die Preise...
Gruss Reimund |
Dann sollten wir auch schnell mal das Internet abdrehen, was das Strom kostet ... ui ui ui
Das Problem ist, diese ganze Energiespargeschichte ist teils auch nur eine ökonomische Gewissensberuhigungsmaßnahme die in Wahrheit aber mehr Energie kostet als spart. |
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FlyingGekko Globaler Moderator
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Anmeldedatum: 01.06.2003 Beiträge: 4521 Wohnort: Linz/ Urfahr
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Verfasst am: 16.03.2011, 17:01 • Titel: |
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Nightstalker hat Folgendes geschrieben: |
Ökonomisch ist es nämlich so dass ein AKW "sauber" ist denn was in x Jahren passiert interessiert nicht und am Papier lässt sich ein AkW sehr gut argumentieren, die Probleme und auch die CO² Bilanzen kann man da getrost weg streichen da beides nicht unmittelbar "anfällt" |
Der CO² Ausstoß bei nem AKW passiert ja schon, bevor eine einzige Wattsekunde zur Verfügung gestellt wird, da sie bei der Produktion der Brennstäbe auftritt. Wenn diese also nicht berücksichtigt wird, macht man auch bei ner ökonomischen Rechnung nen enormen Fehler, ohne irgendwie dabei die Zukunft ignorieren zu müssen.
mfg Stephan |
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Hififlash1986 Pisten-Papst
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Anmeldedatum: 14.02.2010 Beiträge: 368
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Verfasst am: 16.03.2011, 17:16 • Titel: |
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Zitat: |
Wirkungsgrad:
Wasserkraft 80%
Windkraft 75%
Atomkraft 30-40%
Solarenergie 10-40% |
Nur ein kurzer Einwand, damit hier diese Zahlen nicht einfach stehenbleiben.
- Der Wirkungsgrad sagt erstmal garnichts über die zu gewinnende Energiemenge aus
Lässt man z.B. 1kg Öl in einem Kraftwerk verbrennen erhält man selbst bei einem höheren Wirkungsgrad als bei einem AKW deutlich weniger Energie als wenn man 1kg spaltbares Material in einem AKW "verbraucht", obwohl hier der Wirkungsgrad nur zwischen 30 und 40% liegt. Der Energiegehalt in 1kg spaltbarem Material ist einfach höher als in 1kg Erdöl.
Ich finde es seltsam, dass man jetzt auf biegen und brechen auf neue Energieformen setzt und relativ wenig macht um effiziente Energieersparnis zu realisieren. Es fängt im kleinen an und das wäre wesentlich schneller, einfacher, günstiger und realistischer umsetzbar als alle AKW´s abzuschalten.
z.B.
- muss Nachts um 3:00 Uhr in jedem kleinen Dorf JEDE Straßenlaterne brennen? 50% wären doch auch ok.
- Osram hat mal eine Interessante Studie mit LED Straßenlaternen gemacht, welche trotz längerer Lebensdauer, tageslicht ähnlichem Licht und weniger Energieverbrauch mehr "Helligkeit" brachten. (Finde leider den Link nichtmehr!)
- Ich hatte z.B. vor 10 Jahren mal einen Grundig Fernseher, welcher sich nach 1Std. im Standby automatisch hart ausgeschaltet hat. Nannte sich damals "Greenline" oder so... Warum gibts sowas nichtmehr? Technisch stellt sowas keinerlei Problem dar!
- ich denke es gibts tausende Beispiele, welche mit heutiger Technik sehr simpel umsetzbar wären. _________________ Frage: "Wie issn das mit dem Slipper?"
Antwort: "...ganz zu und loctite drauf!" |
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