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RON2 Sponsor
Anmeldedatum: 17.09.2008 Beiträge: 705 Wohnort: bei Ingolstadt
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Verfasst am: 25.02.2011, 23:35 • Titel: Brushless Motorentest |
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Ich hatte ja schon länger vor alle mir zur Verfügung stehenden 1:8er Motoren für den Einsatz an 4s zu testen. Heute habe ich mir die Zeit dafür genommen und die Motoren auf den Prüfstand geworfen:
Der Testablauf war wie schon bisher: Im ersten Durchlauf wurde der Innenwiderstand der Motoren mittels 10A Konstantstromquelle ermittelt. Danach wurde jeder Motor im Leerlauf für 90 Sekunden bei Vollgas betrieben und danach wurde weitere 60 Sekunden gewartet, um die maximale Temperatur zu erhalten. Die errechnete Leerlaufdrehzahl (kv) ergab sich aus der Drehzahl und der aktuell anliegenden Spannung. Der Leerlaufstrom wurde über einen Zeitraum von 10 Sekunden am Ende der 90 Sekunden Messphase ermittelt. Die Temperaturdifferenz wurde nach 150 Sekunden gebildet.
... und hier die Ergebnisse in einer ersten Übersicht:
Erwartungsgemäß haben nur die kleineren Buggymotoren von Tekin und Leopard einen Innenwiderstand von >10 mOhm und ebenfalls erwartungsgemäß fiel der bauartbedingte hohe Stromverbrauch der MEGA Motoren aus. Man sieht auch gut an den Kennzahlen, dass die Castle und Neu Motoren keineswegs identische Motoren sind.
Beim Vermessen der Motoren fiel auch auf, dass die aktuellen NEU14er Modelle teilweise mit einem 37 mm Gehäuse geliefert werden. Wem so etwas eingefallen ist? Bisher galt als "quasi" 36 mm - Gehäusestandard ein Durchmesser zwischen 35,5 und 36,5 mm.
Wie sind die Zahlen zu verwenden? Die Daten dienen unter anderem als Indikator, wie sich ein Motor im Betrieb verhalten wird. Ich werde die Wirkungsgrad - Kurven dazu auch noch nachreichen. Insbesondere sind die Daten geeignet Motoren mit ähnlichem Drehmoment miteinander zu vergleichen. Das Drehmoment ergibt sich in erster Linie aus der Bauform - respektive der Rotorgröße. Von der Motorgröße kann man leider nicht immer auf die Rotorgröße rückschließen - so sind die Tekin - Modelle zum Beispiel noch mit einer Sensor-Einheit bestückt, die etwa 7 mm Platz benötigt.
Ich erspare mir hier einen Testsieger zu küren, da es dazu erforderlich wäre jeden einzelnen der 21 Motoren im passenden Fahrzeug auf dem gewünschten Terrain zu betreiben und dann Leistung, Temperatur, Rundenzeiten und Akkulaufzeit der einzelnen Kandidaten zu vergleichen.
Grüße von RON2
(aktualisiert am 05.03.11)
Zuletzt bearbeitet von RON2 am 28.07.2018, 14:44, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Canneloni Moderator
Anmeldedatum: 22.06.2009 Beiträge: 3030 Wohnort: München, Bayern
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Verfasst am: 26.02.2011, 10:58 • Titel: |
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Danke RON2, endlich mal Objektiv festgestellte Zeiten ohne die Angst das diese doch Manipuliert sind aus irgendwelchen Obskuren gründen.
Thx für die Eckdaten. _________________ http://www.woodland-events.com
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Auf wunsch auf Hexadezimal geändert:
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florianz CULT-Urgestein
Anmeldedatum: 07.11.2007 Beiträge: 2151
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Verfasst am: 26.02.2011, 11:15 • Titel: |
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Wow, ich bin beeindruckt. Das wird vielen weiterhelfen, v.a. weil es sich nicht um einen Test von 2-3 Motoren, sondern einem ganzen Bauchladen voll von Motoren handelt. Da müsste für jeden was dabei sein. danke für diese "Grundlagenforschung", das ist ja richtig Arbeit gewesen. |
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Seppi84 Offroad-Guru
Anmeldedatum: 29.01.2009 Beiträge: 692 Wohnort: Herrieden, DEU
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Verfasst am: 26.02.2011, 11:15 • Titel: |
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Sehr schön. Weil du schon die Rotorengröße ansprichst. Wäre es nicht noch sinnvoll diese in der Tabelle zu ergänzen?
Gruß Seppi |
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neopac Offroad-Guru
Anmeldedatum: 06.12.2003 Beiträge: 636
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Verfasst am: 26.02.2011, 11:52 • Titel: |
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Vielen Dank für die Übesicht!
Bin gerade am grübeln inwiefern sich das auf den Lastbetrieb umlegen lässt. Vielleicht Lust irgendwann mal einen zweiten Durchgang samt Luftschraube zu machen ?
grüße |
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RON2 Sponsor
Anmeldedatum: 17.09.2008 Beiträge: 705 Wohnort: bei Ingolstadt
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Verfasst am: 26.02.2011, 19:34 • Titel: Brushless Motorentest |
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Die Tabelle wurde mit den Rotorgrößen aktualisiert.
Da ich schon dabei war die Motoren zu öffnen, habe ich gleich die Bauformen von Castle 1515/1Y, NeuMotors 1515/1Y und Leopard 4074 - 2000 miteinander verglichen (zum Größenvergleich auch noch ein Afterburner 3670 - Rotor):
Die Gemeinsamkeiten von Castle und Leopard sind augenscheinlich. Bis auf den Rotor, der beim Leopard etwas lieblos verarbeitet wurde, sehen die Motoren nahezu identisch aus - identische Schrauben - identische Lager, ähnlicher Lagerschild - ähnlicher Kabelauslass.
Ursprünglich war auch noch ein Lasttest geplant. Ich wollte aber keine Luftschraube verwenden, da diese die Motoren kühlen würde, was in Punkto Temperatur wenige aussagekräftige Ergebnisse geliefert hätte.
Der Lasttest war mit einem Afterburner als Last geplant, der selbstgebaute Motorprüfstand ist auf dem ersten Bild zu sehen. Die erzeugte mechanische Last war mit meinen 5 Ohm - Widerständen aber zu klein und im Kurzschlußbetrieb zu groß, weshalb mir auch ein Regler abgeraucht ist und ich den Test daraufhin abgebrochen habe. Ich hatte zum Todeszeitpunkt 80A bei etwa 30% Drehzahl. Dieser Teillastbereich war für 2 Minuten eindeutig zu viel des Guten.
Ich muss mich noch mit ausreichend Lastwiderständen und einem Zangenampeeremeter eindecken, damit ich hier vernünftige Werte liefern kann. Der Test wird aber in jedem Fall noch nachgeholt.
Grüße von RON2
Zuletzt bearbeitet von RON2 am 28.07.2018, 14:45, insgesamt einmal bearbeitet |
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Danny Kiesgruben-King
Anmeldedatum: 23.02.2011 Beiträge: 58
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Verfasst am: 26.02.2011, 20:23 • Titel: |
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Hi,
vielen Dank Ron für den ausführlichen Test,
die Motoren sehen nämlich ziemlich ähnlich aus und man fragt sich immer
wo runter sie sich unterscheiden
Bin auf weitere Ergebnisse gespannt
Gruß Danny _________________ Hier könnte die geilste Protzkiste stehen, tut sie aber nich |
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godlike86 Hop-Up Held
Anmeldedatum: 24.05.2010 Beiträge: 77
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Verfasst am: 27.02.2011, 22:22 • Titel: |
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das ist ja mal ne geile zusammenstellung. vielen dank dafür |
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RON2 Sponsor
Anmeldedatum: 17.09.2008 Beiträge: 705 Wohnort: bei Ingolstadt
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Verfasst am: 05.03.2011, 19:57 • Titel: Brushless Motorentest |
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Freundlicherweise wurden mir ein Tenshock 801 und ein Tenshock 802 zum testen überlassen:
Auffällig an den Tenshock - Motoren ist die eher ungewöhnliche Rotorbauweise. Bei allen anderen Motoren im Testfeld, waren die Magnete am Rotor mittels Roving fixiert. Gut zu erkennen sind am Foto die Unterschiede zwischen den beiden Motoren. Während der 801 9 Slots hat, hat der 802 18 Slots, was dem Motor ein sehr ungewöhnliches Rastmoment verleiht.
Ob der 802 mit dem recht hohen Leerlaufstrom von 6,18 A im Buggy empfehlenswert ist, müßte in der Praxis noch getestet werden. Damit übertrifft er sogar noch den MEGA 2250. Sicherlich ein Resultat der Bauweise und dem damit verbundenen geringsten Innenwiderstand im gesamten Testfeld.
Grüße von RON2
Zuletzt bearbeitet von RON2 am 28.07.2018, 14:51, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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aaron Administrator
Anmeldedatum: 15.01.2003 Beiträge: 15344
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Verfasst am: 06.03.2011, 10:51 • Titel: |
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Ich habe den Thread angepinnt. Danke für deine Mühe Martin, hier mal die "üblichen Verdächtigen" systematisch durch zu testen. Es würde mich freuen, wenn du ab und an weitere Motoren unter die Lupe nimmst.
Die neuen Tenshocks sehen sehr interessant aus, Mr. Constructor hat sich im Zuge der diesjährigen Spielwarenmesse recht positiv darüber geäußert. Eine interessante Rotorkonstruktion besitzen sie jedenfalls. Wirbelströme wird man mit dem Design kaum eindämmen können, aber event. einen leichteren Rotor bauen. Wie die Verklebung und das spröde Magnetmaterial hohen Temperaturen (ggf. verschiedener Wärmeausdehnung) und hohen Drehzahlen widersteht, muss sich erst zeigen.
PS: Wie kommt der 802er auf solch einen Leerlaufstrom?
edit:
Zitat: |
Danach wurde jeder Motor im Leerlauf für 90 Sekunden bei Vollgas betrieben und danach wurde weitere 60 Sekunden gewartet, um die maximale Temperatur zu erhalten. |
Wo genau am Motor hast du Delta-T bestimmt? Vielleicht kannst du noch einen zweiten Wert (z.B. schon nach 30s nach der Vollgasphase) messen, damit sich über den Temperaturanstieg per Geradensteigung auch etwas über die thermische Effizienz der Konstruktion aussagen lässt? z.B. würde LRPs Vector8 in diesem Testverfahren sicherlich unauffällig abschneiden, gerade weil der Motor gravierende konstruktive Mängel aufweist
Eine andere Spielart wären zwei Messungen zum selben Zeitpunkt: Eine direkt an der Motorwelle, die andere am Gehäuse. Dabei könnte es aber zu Verzerrungen durch die unterschiedlichen Rotorabmessungen kommen. _________________ CULTiges:
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